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Telescope

Die schwächelnde Diva

Unser Zentralgestirn schwächelt. Was bedeutet das für Klima und Technik?

Die Sonne ist so inaktiv wie seit 100 Jahren nicht mehr: Das nächste solare Maximum im Jahr 2013 wird nur schwach ausfallen und danach könnte die Sonne in einen Jahrzehnte dauernden Schlummerzustand übergehen. Was für Folgen hätte das für Klima und Technik?

Es war eine dieser Meldungen, die um die Welt gingen. "Eine neue Eiszeit ist unterwegs", schrieb die britische Zeitung The Telegraph. "Die Erde muss mit Mini-Eiszeit innerhalb der nächsten zehn Jahre rechnen", hieß es in der Daily Mail. Und der Nachrichtensender Fox News aus den USA posaunte: "Das ist die Wissenschaftsgeschichte des Jahrhunderts." Wirklich? Wie sich bald darauf herausstellte, war die vermeintlich nahende Eiszeit mit den wissenschaftlichen Fakten nur bedingt in Einklang zu bringen. Aber die Meldungen hatten einen wahren Kern: Die Sonne schwächelt zur Zeit, und niemand versteht so recht, warum.
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© NASA/Goddard/SDO AIA Team (Public Domain)Sonne

Im März 2010 hat das Solar Dynamics Observatory der NASA unser Zentralgestirn im UV-Licht fotografiert - in nie zuvor gekannter Schärfe. Das Falschfarbenbild zeigt die unterschiedlichen Gastemperaturen der Sonne: Rote Bereiche sind mit 60 000 Kelvin relativ kühl, blaue und grüne Töne stellen bis zu eine Million Kelvin heiße Flächen dar.

Das ist zunächst nichts Ungewöhnliches: Die Sonnenaktivität unterliegt einem Elfjahres-Zyklus, auf dessen Höhepunkt täglich gleich mehrere Eruptionen stattfinden, die Sonnenplasma ins All schleudern. Im Minimum dagegen kommt es nur selten zu solchen Ausbrüchen. Welchen Teil des Zyklus die Sonne gerade durchläuft, verrät ein Blick mit dem Fernrohr: Ist ihr Anlitz mit über hundert dunklen Flecken übersät, ist Sturmsaison, finden sich kaum welche dieser so genannten Sonnenflecken, herrscht Flaute. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts führen Astronomen über ihre Häufigkeit Buch, 1844 erkannte der deutsche Astronom Samuel Heinrich Schwabe eine Regelmäßigkeit in ihrer Abfolge. Aber der aktuelle Zyklus, der 24. seit den Aufzeichnungen, ist anders.

Kommentar: Erstaunlich, dass vorher Prognosen über die Temperaturentwicklung gestellt werden und am Ende ein Rückzug angetreten wird, dass jegliche Prognosen [der Sonne] sehr schwierig sind.

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Blackbox

Prognose: Temperatur in Deutschland soll um vier Grad steigen bis 2100

Der Deutsche Wetterdienst wagt eine drastische Prognose: Deutschland muss sich auf Extremwetter einstellen. Das erste Halbjahr 2011 brachte schon einen Vorgeschmack darauf.
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© IPCC/MPI/DKRZ

Deutschland erwärmt sich nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bis zum Jahr 2100 um weitere zwei bis vier Grad. Das hätten Klimasimulationen gezeigt, teilte der Wetterdienst in Berlin mit.


Kommentar: Modelle haben es oft an sich, nicht alle Faktoren kalkulieren zu können.
Zumal auch eine Wettervorhersage für eine Woche bereits ungenau ist, wie genau soll dann ein Modell für 50 und mehr Jahre sein?

Außerdem erwarten die Experten trockenere Sommer, nassere Winter und mehr extremen Wetterereignisse. Der Klimawandel habe auch Folgen für die Bauwirtschaft und erfordere ein Umdenken bei Stadtplanern.

Die weiteren Aussichten sind schlecht: Nach Auskunft des DWD war 2010 „kein gutes Jahr“ für den Klimaschutz. „Die Menschheit hat fast 31 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre geblasen - ein trauriger Rekord“, sagte DWD-Präsident Gerhard Adrian bei der Pressekonferenz in Berlin. Der Anteil des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) in der Luft steige trotz aller Klimakonferenzen scheinbar unaufhaltsam.

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Sun

Maulkorb für kosmische Strahlen?

polar,bear,iceburg
© NA
Was mich in der Klimadebatte zu einer skeptischen Haltung führt, ist nicht zuletzt die Abwesenheit von Unsicherheit auf Seiten der Alarmisten und Klimaschützer. Man ist nicht nur überzeugt, die Erde würde sich bei einer weiteren Erhöhung der Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre im gegenwärtigen Tempo um einen nicht mehr tolerierbaren Betrag erwärmen. Man glaubt auch fest daran, durch eine deutliche Reduzierung anthropogener Emissionen diese Erwärmung auf jeden Fall vermeiden zu können. Der so definierte Erfolg einer Verminderung von Kohlendioxid-Emissionen wird nicht in geringster Hinsicht in Zweifel gezogen.

Der atmosphärische Treibhauseffekt (Atmosphäreneffekt) determiniert in dieser Weltsicht die Temperaturen der bodennahen Luftschichten auf Zeitskalen von einigen Jahrzehnten in einem Ausmaß, wie dies bekannte natürliche Prozesse des Wandels nicht leisten.

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Mira: Neue Erkenntnisse über "wundersamen" Schweifstern

Miras
© NASAMiras "Kometenschweif" erstreckt sich über mehr als 13 Lichtjahre

Wien/ Österreich - Mira, so der Beiname des Sterns Omicron Ceti bedeutet "die Wundersame" und beschreibt damit den Stern in gleich doppelter Hinsicht. Zum einen verändert er seine Helligkeit in regelmäßigen Abständen und besitzt zum anderen einen ungewöhnlichen kometenähnlichen Schweif. Neue Erkenntnisse zu Strukturen in der Umgebung des alten Sterns liefert nun ein internationales Forschungsteam unter führender Beteiligung von Wissenschaftern des "Instituts für Astronomie" an der "Universität Wien".

Die Forscher haben ihre Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals Astronomy & Astrophysics veröffentlicht. Seit rund 20 Jahren steht die Erforschung Roter Riesen im Fokus der Arbeit der Wiener Astronomen. "Diese Endstadien sonnenähnlicher Sterne", so die Pressemitteilung, "weisen eine überdurchschnittliche Größe und Leuchtkraft auf, die beim bis zu 1.000-fachen unserer Sonne liegt. Der Rote Riese Omikron Ceti' im Sternbild Walfisch ist einer der bekanntesten und meistbeobachteten Sterne an unserem Nachthimmel."

Cloud Lightning

Beruhigungs-Orakel: Klimafaktor Sonne aus der Sicht eines Experten

Leser fragen, Klimaexperten antworten. Diesmal fragt Jan Kranz aus Schwäbisch Hall, wie sich die Sonnenaktivität auf das Klima auswirkt. Uwe Kehlenbeck vom Climate Service Center antwortet ihm.
sonne
© dapdDie Sonne beschert uns nicht nur eindrucksvolle Himmelsschauspiele. Ihre unterschiedlichen Aktivitätszyklen beeinflussen auch nachhaltig das Klima auf der Erde.

Die Sonnenaktivität schwankt in einem relativ regelmäßigen Rhythmus. Neben sehr langfristigen Zyklen sind ein 80- und ein 11-jähriger Zyklus bekannt. So zeigen sich etwa alle elf Jahre auf der Oberfläche der Sonne zahlreiche dunkle Sonnenflecken.

Die Regionen, die diese Flecken umgeben, strahlen besonders viel Energie ab, daher ist eine große Sonnenfleckenanzahl mit einer hohen Sonnenaktivität verbunden. In den Jahren mit geringer Aktivität sind dagegen nur wenige oder keine Flecken zu beobachten.

Kommentar: Nur befindet sich momentan die Sonne bereits in einem Aktivitäts-Minimum und nicht erst in 2020. Aber wahrscheinlich liefert ein Modell angenehmere Ergebnisse und die Möglichkeit Probleme, die uns eventuell drohen könnten, in die Ferne aufzuschieben.


Meteor

Rückschau "Himmelsbomben" bedrohen Menschheit

Wenn ein Komet auf die Erde zurast, könnte das katastrophale Folgen haben. Über Abwehrstrategien haben nun Wissenschaftler in Darmstadt diskutiert - mancher Vorschlag könnte einem Hollywood-Film entsprungen sein.

In Blockbustern wie "Armageddon" oder "Deep Impact" wurden die Szenarien immer wieder anschaulich durchgespielt: Ein Himmelkörper trifft auf die Erde - mit dramatischen Folgen für Tier und Mensch. Dass Ähnliches in nächster Zukunft tatsächlich passiert, ist unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Immerhin ziehen in unserem Sonnensystem eine Million Asteroide ihre Bahnen. Über tausend von ihnen stufen Experten als bedrohlich ein.

Kommentar: Der Unterton des Artikels ist markant, ebenso der letzte Abschnitt, der typisch ist für solche Berichterstattungen, sobald es um Gefahren aus dem All geht. Durch die Hollywood-Beispiele hat dieser Artikel auch die Tendenz sich lustig über die realen Gefahren aus dem All zu machen.

Victor Clube und Paul Napier beschrieben in ihrem Buch, The Cosmic Winter, dass es nahezu unmöglich ist alle Gesteinsbrocken im All ausfindig zu machen, da sie sehr oft kein Licht reflektieren und mehr oder weniger einfach schwarze Klumpen sind. Zum Anderen sprachen die Autoren auch darüber, dass Schwärme von Meteoriten eine größere Gefahr für die Erde darstellen, die zyklisch ca. alle 3600 Jahre wiederkehren.

Lesen Sie hier ein paar Beispiele von Objekten die erst relativ spät entdeckt wurden:

Ein Asteroid verfehlte die Erde letzte Woche - Wie hoch sind die Chancen, dass dies immer so ist?

Böse Überraschung: Asteroid 2011 MD verfehlt die Erde nur knapp


Telescope

Trojaner: Weltraumteleskop entdeckt weiteren Begleiter der Erde

Asteroid
© NASA/JPL-Caltech/UCLADer Asteroid "2010 TK7" (s. Kreis) ist der erste bislang bestätigte Trojaner der Erde

Washington/ USA - Mit dem Wide-field Infrared Survey Explorer(WISE), einem Weltraumobservatorium der NASA, haben Astronomen erstmals einen sogenannten Trojaner-Asteroiden entdeckt, der die Sonne auf gleicher Umlaufbahn wie die Erde umrundet und dabei dieser folgt bzw. voraneilt.

Als "Trojaner" bezeichnen Astronomen Asteroiden, die einem Planeten auf gleicher Umlaufbahn um sein Zentralgestirn folgen, dabei aber stabile Positionen vor oder hinter dem Planeten einnehmen und aus diesem Grund auch nicht mit diesem zusammenstoßen. Bislang waren solche Trojaner in unserem Sonnensystem nur von den Planeten Neptun, Mars und Jupiter und zwei Saturnmonden bekannt.

Zwar hatten Wissenschaftler schon zuvor vorhergesagt, dass auch die Erde Trojaner haben sollte, bislang konnten diese aufgrund ihrer geringen Größe und perspektivischen Sonnennähe nicht eindeutig nachgewiesen werden.

Beaker

Materie und Antimaterie sind gleich schwer

Atom
© Unbekannt

Laut Lehrmeinung sollten sich die Eigenschaften von Materie und Antimaterie nicht unterscheiden. Der Nachweis dafür ist nun einem Physikerteam mit österreichischer Beteiligung gelungen: Die Forscher zeigten mit der bisher größten Genauigkeit, dass sich die Massen von Protonen und Antiprotonen gleichen.

Die Experimente am Kernforschungszentrum CERN in Genf analysierten das Massenverhältnis von Antiproton zu Elektron: Der gemessene Wert entspricht bereits früher durchgeführten Messungen des Proton-zu-Elektron-Massenverhältnisses überein, berichten die Forscher in einer Studie.

Sun

Die Sonne und ihr früherer Einfluss auf das Erdklima

Die Sonnenstrahlung ändert sich in verschiedenen Zyklen: innerhalb eines Tages, eines Jahres, auch innerhalb von Jahrtausenden. Zur Klärung der Frage, wie die Sonne das Erdklima beeinflusst, muss die Sonnenaktivität mit entsprechenden Instrumenten gemessen oder mittels mathematischer Modelle berechnet werden. Am Physikalisch-Meteorologischen Observatorium PMOD/WRC in Davos wird beides getan.
forscher
© unbekanntMicha Schöll forschte im Rahmen seiner Doktorarbeit an der langfristigen Änderung der Sonnenaktivität mit einem speziellen Fokus auf der ultravioletten Strahlung.

Historische Temperaturrekonstruktionen zeigen, dass es im Europa des 16. und 17. Jahrhunderts unterdurchschnittlich kalt war. Im Winter waren zum Beispiel grosse Grachten in den Niederlanden zugefroren.

Andererseits gab es die sogenannte mittelalterliche Warmzeit (1000 bis 1200 n. Chr.), während der unter anderem die Walser Davos besiedelten. Viele Wissenschaftler vermuten, dass die Sonne für diese Klimaänderungen verantwortlich war.

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Schaltet sich die Sonne ab?

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Cowboy Hat

Menschen aus Polarregionen haben größere Gehirne

Das menschliche Gehirn hat sich im Lauf der Evolution offenbar an die Lichtverhältnisse angepasst: Menschen aus dem hohen Norden besitzen ein größeres Sehzentrum - und damit ein größeres Gehirn als Menschen aus Äquator-Gegenden. Die Anpassung erfolgte überraschend schnell.
schädel
© dapd/ Eiluned Pearce Historischer Schädel: Größe des Sehzentrums weist auf Wohnort hin

Oxford - Die Größe unseres Gehirns ist ein guter Hinweis dafür, woher wir kommen: Menschen, die im hohen Norden Europas oder Asiens leben, besitzen mehr Gehirnvolumen als Menschen aus Gegenden näher am Äquator. Diesen überraschenden Zusammenhang haben jetzt britische Forscher entdeckt.

Für ihre Studie vermaßen sie die Schädel und Augenhöhlen von zwölf verschiedenen Völkern aus unterschiedlichen Regionen. Dabei zeigte sich, dass Augengröße und Gehirnvolumen mit dem Breitengrad des Landes zunahmen, aus dem der Schädel stammte, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal Biology Letters. Die größten Augen und Gehirne besaßen demnach Skandinavier, die kleinsten hatten Einwohner Mikronesiens.

Kommentar: Der Grund warum Menschen, die in nördlicheren Regionen leben, größere Gehirne haben, wird eher an ihrer Ernährungsweise liegen, da sie hauptsächlich Fett und Fleisch essen.

Wie es Doug DiPasquale in einem Sott-Fokus Artikel einfach und prägnant schrieb:
Wir haben nicht größere Gehirne bekommen, weil wir schwierigere Aufgaben erfüllen mussten, wir entwickelten größere Gehirne, weil wir Fleisch aßen.

We didn't develop bigger brains because we needed to perform more complex tasks, we developed bigger brains because we ate meat.
Zudem gibt es auch eine Untersuchung, dass Vegetarier ein kleineres Gehirn haben, bzw., dass das Gehirn durch den Verzicht auf Fleisch kleiner wird:

Vegetarians Have Smaller Brains