© dapd/DAPDLügner Hans-Peter Friedrich (CSU)? Sein Ministerium räumte ein, die umstrittene Muslim-Studie vor ihrer Veröffentlich vorab an die Bild-Zeitung gegeben zu haben
Es hagelt Kritik vom Deutschen Journalisten-Verband. Auch die Landesregierung Nordrhein-Westfalens wirft Friedrich "böses Spiel" vor.Berlin/Düsseldorf.Das Bundesinnenministerium hat eine Falschauskunft über die umstrittene Muslim-Studie eingeräumt, die vor einigen Wochen veröffentlicht worden war. Demnach hat die
Bild-Zeitung die Studie zur Integrationsbereitschaft von Muslimen entgegen früheren Angaben doch vorab vom Presserreferat des Ministeriums bekommen. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, über die zuerst die
Süddeutsche Zeitung (Freitag) berichtete.
Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hatte bestritten, dass sein Ministerium die Studie vorab weitergereicht habe. Im ZDF erklärte er damals: „Sie müssen die
Bild-Zeitung fragen, woher sie sie hat. Von mir nicht.“ Ein Sprecher Friedrichs räumte nun ein, dass der Minister in dem Moment offensichtlich nichts von der Weitergabe gewusst habe. Kritiker bemängelten damals, dass die
Bild verzerrt über die Studie berichtet habe. Offenbar habe das Ministerium die Studie absichtlich an das Blatt gegeben, um eine bestimmte Tendenz in der Berichterstattung zu erreichen, lautete der Vorwurf.