© dpaIm Erlenbach hatten Wissenschaftler Bakterien der gefährlichen EHEC-Variante nachgewiesen
Experten rätseln über den Fund von EHEC-Bakterien im Frankfurter Erlenbach. Der Forscher Helge Karch erwartet, dass sich der Keim vermehrt in der Umwelt einnistet. Derweil bezweifelt ein Chefarzt die Fachkompetenz der Behörden.Es ist möglich, dass Keime durch eine nahegelegene Kläranlage in das Gewässer in Frankfurt am Main gelangt sind. Kläranlangen verminderten zwar die im Abwasser enthaltenen Keime - „damit ist das Abwasser aber nicht hygienisch unbelastet“, betonten die hessischen Behörden. Sie mahnten aber zur Besonnenheit. „Eine Verbindung des Baches zur öffentlichen Trinkwasserversorgung besteht nicht“, sagte eine Sprecherin des hessischen Gesundheitsministeriums. Es habe seither auch keine neuen Krankheitsfälle gegeben.
Der Münsteraner EHEC-Forscher Helge Karch glaubt, dass der gefährliche Darmkeim sich im Moment vermehrt in der Umwelt ablagert. „Viele Menschen scheiden derzeit den Erreger aus“, sagte der Professor des Universitätsklinikums Münster (UKM) bei einem Besuch von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). „Dass der Keim jetzt im Wasser gefunden wurde, hat mich nicht überrascht.“ Über die Fäkalien von EHEC-Patienten könne das Bakterium in die Umwelt gelangen und sich dort einnisten. Der Erreger bilde eine Schleimschicht, in der er auch längere Zeiträume gut überstehe, sagte Karch.