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Das Beste aus dem Web: Pseudoskeptiker: Nicht wirklich skeptisch, sondern müssen ihre Glaubenssysteme um jeden Preis verteidigen

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Wenn man sich der Darstellung neuer Perspektiven in der Wissenschaft verschrieben hat, kommt man zwangsläufig in Konflikt mit der herrschenden Lehrmeinung. Das ist an sich keine schlimme Sache, ist es doch gerade der Zweifel an bestehenden Ansichten, der die Wissenschaft seit jeher vorantreibt. Descartes meinte: »Dubium sapientiae initium« - Zweifel ist der Weisheit Anfang. Ein ehrlicher Skeptizismus ist unerläßlich für den wissenschaftlichen Fortschritt. Leider gibt es in der heutigen Wissenschaft viele Leute, die sich Skeptiker nennen mögen, es aber beileibe nicht sind. Der Soziologie-Professor Marcello Truzzi führte 1987 den Begriff des »Pseudoskeptikers« ein, um echte Skeptiker von solchen zu unterscheiden, die sich nur wissenschaftlich anmutender Sprache bedienen, um Glaubenssätze, Behauptungen, Theorien - allgemein anderer Leute Ansichten - zu widerlegen, aber tatsächlich darin versagen, wirklich skeptisch zu denken. Der Pseudoskeptiker gibt vor, eine Behauptung ganz offen untersuchen zu wollen, hat aber insgeheim von Anfang an entschieden, daß die fragliche Behauptung wahr oder falsch ist. Da die Entscheidung bereits vor der Prüfung der Materie feststeht, kann sie natürlich nicht auf wissenschaftlichen Argumenten beruhen. Sie ergibt sich allein aus den Gefühlen des Pseudoskeptikers. Truzzi listete folgende Erkennungsmerkmale des Pseudoskeptizismus auf:

(1) Tendenziell lieber abzustreiten als zu bezweifeln.
(2) Zweierlei Maß für das Ausüben von Kritik anzulegen.
(3) Tendenziell lieber zu diskreditieren als zu untersuchen.
(4) Ungenügende Beweise zu präsentieren.
(5) Anzunehmen, Kritik sei unabhängig von der Beweispflicht.
(6) Substanzlose Gegenbehauptungen aufzustellen.
(7) Oder solche Gegenbehauptungen aufzustellen, die eher auf Plausibilität als auf empirischen Beweisen beruhen.

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Infrastruktur Deutschlands geht den Bach hinunter

Wegen der Schuldenbremse fehlt dem Staat das Geld für seine Schienen und Straßen. Die Infrastruktur wird in den kommenden Jahren stark an Wert verlieren. Der Ausweg aus der Misere könnten private Investoren sein.
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© dpaDie Investitionen reichen nicht aus, um den jährlichen Verschleiß zu beheben.
Kiel - Die staatliche Infrastruktur in Deutschland wird in den kommenden Jahren rapide an Wert verlieren. Zu dieser Einschätzung kommt das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) in seiner neuesten Mittelfristprognose. Waren Deutschlands Straßen, Schienen und Amtsgebäude vor zehn Jahren noch mehr als 960 Milliarden Euro werten, so werden es 2017 nur noch rund 925 Milliarden sein.

Colosseum

Immer weniger auf dem Konto: Jeder dritte EU-Einwohner hat keine Ersparnisse

Ein Drittel der EU-Bevölkerung hat keine Ersparnisse, und die Hälfte der Spanier und Italiener leben von ihrem Notgroschen. Das geht aus der aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS im Auftrag der niederländischen ING Bank hervor.
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© AFPJeder dritte EU-Einwohner hat keine Ersparnisse
An erster Stelle unter den Ländern, deren Einwohner Ersparnisse haben, rangiert Luxemburg mit 89 Prozent - an letzter Stelle Rumänien mit 48 Prozent.

Clipboard

Gefälschte Abzockerschreiben der GEZ im Umlauf

Der neue Rundfunkbeitrag erhitzt die Gemüter. Viele Haushalte bekommen seit Jahresbeginn Zahlungsaufforerungen ins Haus. Doch nicht jede Rechnung ist echt. Der MDR warnt vor betrügerischen Schreiben.
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© dpa Seit Januar zahlt jeder Haushalt und jede Arbeitsstätte für Hörfunk und TV. Die neue Regelung geht davon aus, dass jeder Bürger öffentlich-rechtliche Sender empfangen kann.
Der Mitteldeutsche Rundfunk warnt vor gefälschten Zahlungsaufforderungen zum neuen Rundfunkbeitrag. Sie seien im Sendegebiet des MDR verteilt worden. „Layout, Farbe und Machart sind von den Original-Anschreiben nur schwer zu unterscheiden“, teilte der Sender am Dienstag in Leipzig mit.

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Homophobie in Russland wächst: Zwangsbehandlung und „physische Vernichtung“

Homophobe Stimmungen in der russischen Bevölkerung haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen, wie eine Umfrage zeigt. Nur 23 Prozent bringen gegenüber Sexminderheiten Toleranz auf, während genau so viele eine Zwangsbehandlung und weitere fünf Prozent sogar eine „physische Liquidation“ der Schwulen und Lesben fordern.
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© RIA Novosti. Lesya Polyakowa Zwangsbehandlung und „physische Vernichtung“: Homophobie in Russland wächst
In den vergangenen drei Jahren ist der Anteil der Befürworter homosexueller Ehen von 14 auf fünf Prozent geschrumpft, teilte das Meinungsforschungsinstitut Lewada-Zentrum, das im Februar 1600 Russen befragt hatte, mit. Der größte Teil der Bevölkerung (85 Prozent) unterstützt das Verbot der Homo-Ehen; 87 Prozent lehnen Schwulen-Paraden strikt ab.

Brick Wall

Hungerstreik weitet sich auf 166 der illegal Inhaftierten in Guantanamo aus

Laut Haftanstalt werden 20 Personen gegen ihren Willen ernährt

Guantanamo - Die Zahl der Hungerstreikenden im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba ist nach Angaben der Justizverwaltung auf 100 gestiegen. Wie die Haftanstalt am Samstag mitteilte, schlossen sich drei weitere der 166 Insassen dem Hungerstreik an. Mittlerweile würden 20 Häftlinge zwangsernährt, sagte US-Militärsprecher Samuel House. Von diesen 20 künstlich Ernährten befänden sich fünf im Krankenhaus, in Lebensgefahr sei aber niemand.

Die Anwälte der Guantanamo-Insassen sprechen bereits seit Beginn des Protestes Anfang Februar von rund 130 Hungerstreikenden. Der Protest in dem umstrittenen Lager richtet sich den Angaben der Verteidiger zufolge im Kern gegen die unbegrenzte Inhaftierung ohne Anklage oder Prozess. Die "illegale Haft" dauere seit mehr als einem Jahrzehnt an, ohne dass ein Ende in Sicht sei, erklärte Laura Pitter von der Organisation Human Rights Watch. Die Regierung von Präsident Barack Obama müsse dem ein Ende setzen.

Light Sabers

Groß angelegtes Überwachungssystem: Bürgerrechtsbewegung verklagt das FBI

Die Bürgerrechtsbewegung Electronic Privacy Information Center (EPIC), die sich besonders des Datenschutzes und des Schutzes der Privatsphäre annimmt, hat gegen die amerikanische Bundespolizei FBI Klage eingereicht, weil sich die Behörde bisher geweigert hatte, entsprechend dem Gesetz zur Informationsfreiheit (Freedom of Information Act, FOIA) Dokumente im Zusammenhang mit einer heimlich angelegten, umfassenden Datensammlung, die dazu benutzt werden könnte, dem Aufenthaltsort einer beliebigen Person jederzeit und überall nachzuspüren, freizugeben.
Überwachung, Kameras, Big Brother
© CoolKengzz/Shutterstock
EPIC hatte die Beschwerde am Montag letzter Woche vor dem Bundesbezirksgericht für den District of Columbia, also der Hauptstadt Washington, eingereicht. In ihr wirft sie der Bundespolizei vor, auf die bereits vor sechs Monaten eingereichten Anfragen nach dem FOIA bisher nicht geantwortet zu haben.

Im September letzten Jahres hatte EPIC das FBI aufgefordert, zu seinem biometrischen »Erkennungssystem der nächsten Generation« (»Next Generation Identification«-Programm, NGI-Programm) ausführlich Stellung zu nehmen. Dieses Programm arbeitet auf der Grundlage einer Sammlung biometrischer Daten wie DNS-Profilen, Fahndungsfotos oder Iris-Erkennung, um so die Strafverfolgungsbehörden in die Lage zu versetzen, Verdächtige aufzuspüren, ohne sich auf traditionellere, möglicherweise veraltete Methoden verlassen zu müssen. 2012 hatte das FBI erklärt, das NGI sei bereits zu 60 Prozent abgeschlossen, und Tom Bush, stellvertretender Leiter der Abteilung Informationsdienst Strafjustiz (Criminal Justice Information Services Division) meinte, das neue System werde »schneller, umfassender und besser« als das gegenwärtig genutzte »Integrierte automatisierte Erkennungssystem für Fingerabdrücke« (Integrated Automated Fingerprint Identification System, IAFIS) sein.

Che Guevara

Zwei Millionen Menschen im Kampf gegen Monsanto

Zwei Millionen Menschen haben sich in einer Internet-Petition gegen die Patente für Saatgut ausgesprochen. Sie wollen die totale Kontrolle von Konzernen wie Monsanto über die Lebensmittel verhindern.
Monsanto
© surysur.netWeltweit wachsen die Proteste gegen Monsanto. Hier das Poster einer Bürgerinitiative aus Argentinien.
Große Biotech-Konzerne wie Monsanto versuchen, so viele Patente wie möglich auf Lebensmittel zu erlangen. Betroffen sind auch immer häufiger konventionell gezüchtete Saatgutarten und sogar Tierrassen. In Zukunft droht damit eine Form der Landwirtschaft, in der Bauern keine andere Wahl gelassen wird, als teure Lizenzgebühren für ihr Saatgut zu bezahlen. Andernfalls droht ihnen eine patentrechtliche Klage der multinationalen Biotechnologie-Industrie. Die Kampagnen-Plattform Avaaz hat laut eigenen Angaben bereits knapp zwei Millionen Unterstützungserklärungen für ihre Initiative gegen dieses Vorgehen gesammelt.

Gold Coins

Weiter ansteigende Lebensmittelpreise: Milch und Butter verteuern sich ab Mai

Die Molkereien haben einem Bericht zufolge Preiserhöhungen im Lebensmittelhandel durchgesetzt. Weil das Milchangebot wegen des langen Winters gering sei, müssten Verbraucher mit Aufschlägen rechnen.
Butter
© UnbekanntDer vergangene Herbst brachte bereits einen Preissprung bei Butter.
Verbraucher müssen ab Mai mehr für Milch und Milchprodukte wie Quark und Butter zahlen: Bei den Verhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel hätten die Molkereien Preiserhöhungen durchgesetzt, berichtete die Lebensmittelzeitung.

Bizarro Earth

Nicht nur die Meere, auch große Seen ersticken an Plastikmüll

Konzentration von mikroskopisch kleinen Kunststoffresten ist sogar größer als in einigen Meeresgebieten
Plastikmüll, Meer, Strand
© NOAA Marine Debris ProgramAngeschwemmter Plastikmüll an einem Meeresstrand.
Plastikmüll ist nicht mehr länger nur ein Problem in den Ozeanen - auch die Großen Seen Nordamerikas sind inzwischen stark mit mikroskopisch kleinen Kunststoffpartikeln belastet. US-Forscher haben dort sogar knapp ein Viertel höhere Konzentrationen dieser schädlichen Reste gefunden als im Südatlantik. Für Fische und viele kleinere Wassertiere könnte dieser Plastikmüll eine tödliche Gefahr bedeuten, warnen die Forscher auf dem Jahrestreffen der American Chemical Society (ACS) in New Orleans.