© daErstmals wurden binnen eines Jahres mehr als eine Million Strafen gegen Hartz-IV-Empfänger verhängt.
Erstmals haben Jobcenter binnen eines Jahres mehr als eine Million Mal Strafen gegen Langzeitarbeitslose verhängt. Die Arbeitsagentur hat ihre eigene Erklärung für den Rekord.Die Jobcenter haben bundesweit so viele Strafen gegen Hartz-IV-Empfänger verhängt wie nie zuvor. Zwischen August 2011 und Juli 2012 wurden mehr als eine Million Sanktionen erlassen. Das geht aus einer aktuellen Statistik der Bundesagentur für Arbeit hervor, die dieser Zeitung vorliegt. Danach ist die Zahl der Strafen kontinuierlich angestiegen, auf zuletzt 1,017 Millionen. Im Vergleich zu 2007 entspricht das einem Zuwachs von gut 76 Prozent. Im Schnitt wurden die Leistungen um 106 Euro gekürzt.
Eine Sprecherin der Bundesagentur führt den massiven Anstieg auf die "professionellere Arbeit" der Jobcenter zurück. Die Personalsituation innerhalb der Behörde habe sich stabilisiert, deshalb könnten die Vermittler die von ihnen betreuten Personen häufiger einladen, erklärte sie. Damit steige auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Betroffenen Termine versäumten, was zu gesetzlich vorgeschriebenen Kürzungen führe. Tatsächlich wurden laut Statistik rund zwei Drittel der Sanktionen mit "Meldeversäumnissen" begründet.
Kommentar: Wenn man bedenkt, dass Hart-IV Empfänger am Limit des Einkommens leben, sind diese Strafen sehr fragwürdig und der Verweis auf die gesetzlichen Vorgaben ist eine gute Ausrede nichts zu ändern.