Das Kind der GesellschaftS


Light Saber

Feministinnen protestieren gegen Fußball-EM

Kiew - Bei einer barbusigen Protestaktion gegen die Fußball-EM sind in Kiew vier Aktivistinnen festgenommen worden. Zwei Frauen hatten sich inmitten schwedischer Fans auf einem Tisch halbnackt ausgezogen, «Fuck EURO» gerufen und Biergläser weggetreten. Die Frauen von der ukrainischen Organisation Femen wollten damit gegen Zwangsprostitution protestieren, teilte die Gruppe mit. Die Aktivistinnen wurden von Wachpersonal weggetragen. Bereits zuvor waren nach Femen-Angaben zwei andere Mitglieder in der Fan-Zone der ukrainischen Hauptstadt festgenommen worden.

femen, feministin
© Sergey Swetlizki
dpa

Newspaper

EU-Wirtschaftskrise: In Spanien werden die Bauern geplündert

Spaniens Bauern haben es mit einem neuen Typus von Dieb zu tun. Sie stehlen neben Kirschen und Artischocken auch Vieh und landwirtschaftliches Gerät.
Viehdiebe
© KeystoneDas Filet ist weg, nur das Gerippe bleibt zurück.
Mitten in der tiefen Wirtschaftskrise fürchten die spanischen Bauern um ihr Auskommen. Aber nicht eine mangelnde Nachfrage oder Schädlinge stören das Geschäft, sondern gewöhnliche Diebe. Tausende Polizisten sind in den Dörfern bereits im Einsatz, um den Diebstahl von Ernte und landwirtschaftlichem Gerät zu verhindern. In manchen Gegenden haben sich die Bauern zusammengeschlossen und stellen nachts eigene Patrouillen auf.

«Die Leute haben immer ein bisschen geklaut. Daran ist man gewöhnt», erklärt der 69-jährige Kirschbauer Domenec Tugas. «Aber mit der Krise ist es schlimmer geworden.» Das bestätigt die Sprecherin des Landwirtschaftsverbandes Asaja, Estrella Larrazabal. «Der Anstieg (der Diebstähle) seit Beginn der Krise vor einigen Jahren ist aussergewöhnlich. Die Diebe nehmen alles mit, was sie bekommen können.»

Padlock

Pädophilem wird Prozess gemacht: Gutachter fordert Kastration für den Kinderschänder

Er zwang Kinder zum Sex, filmte seine Taten und stellte sie ins Internet. Nun steht ein Pädophiler in Detmold vor Gericht. Eine psychiatrische Gutachterin fordert die medikamentöse Kastration des Mannes.

„Die Pädophilie des Angeklagten ist behandelbar, aber definitiv nicht heilbar“, sagte Nahlah Saimeh, Ärztliche Direktorin der Forensischen Psychiatrie in Eickelborn, der „Bild“-Zeitung vom Mittwoch. Eine Therapie für den Angeklagten im Detmolder Prozess müsse deshalb mit einer medikamentösen Kastration einhergehen. „Nur so kann die Gefährlichkeitsprognose langfristig deutlich gebessert werden. Der Mann bleibt eine Gefahr.“

Bei dieser Art der Kastration werden dem Patienten Medikamente verabreicht, die den Geschlechtstrieb verringern sollen. Im Gegensatz zur chirurgischen Kastration, nach der durch die Nebennierenrinden immer noch Hormone produziert werden, lässt sich das Testosteron-Niveau damit praktisch auf null senken.

Heart - Black

Mann in Vietnam läuft Amok, ersticht Babys

In Vietnam ist ein Mann in seiner Nachbarschaft Amok gelaufen. Mit einem Messer griff er mehrere Menschen an und tötete zwei Kleinkinder. Die Polizei macht die Drogensucht des Mannes für das blutige Verbrechen verantwortlich.

„Er hatte nach der Einnahme von Drogen Wahnvorstellungen“, sagte der Polizeichef in der Provinz Dong Nai in Südvietnam über den Mann, der in seiner Nachbarschaft Amok gelaufen war. Der Drogensüchtige erstach sieben Monate alte Zwillinge und verletzte drei weitere Menschen lebensgefährlich, darunter einen Siebenjährigen und seine eigene Mutter, berichtete die Polizei am Mittwoch.

Eye 2

Aus London verbannte psychopathische Banker flüchten in die Schweiz

Finanzdistrict in London
© BloombergFinanzdistrict in London: Wer hier nicht mehr arbeiten darf, "flieht" ins Ausland.
Londoner Banker erhalten zunehmend Berufsverbote auf Lebenszeit, weil sie Vorschriften zum Markt- Missbrauch gebrochen haben. Mit dieser drastischen Maßnahme versucht die dortige Aufsichtsbehörde, als strengerer Regulierer wahrgenommen zu werden.

Die Anzahl der Banker, die von der Financial Services Authority (FSA) mit einem Berufsverbot belegt wurden, erreichte in den zwölf Monaten bis April 2011 ihren bisherigen Höhepunkt. In dem Zeitraum wurden insgesamt 71 Menschen aus der Banken- und Hypothekenbranche verbannt. Zum Vergleich: 2003 hatten lediglich vier Personen ein Berufsverbot von der FSA erhalten. In den zwölf Monaten bis April 2012 lag die Anzahl der Verbannungen bei 47. Die Angaben stammen aus dem neuen FSA-Jahresbericht, der in dieser Woche in London veröffentlicht wurde.

Nach Auffassung von Experten zählen die Berufsverbote zu den Nachwehen von Finanzkrise und europäischer Staatsschuldenkrise. Die Entscheidungsträger in der Region haben die Branche stärker ins Visier genommen und unter anderem Obergrenzen für Bonuszahlungen eingeführt. In London dürfte die Anzahl der Beschäftigten in der Branche einer Studie zufolge auf das niedrigste Niveau in 16 Jahren zurückfallen.

Cult

Sekten-Leaks: Anonymous veröffentlicht neue Scientology-Mails

Nach dem ersten Leak Anfang Juni veröffentlichte die österreichische Hackergruppierung AnonAustria nun weitere interne Mails. Diese dokumentieren teilweise auch die Kommunikation nach dem Bekanntwerden des ersten Leaks. Ein Blogger wurde bereits für die Veröffentlichung einiger Mails von Scientology abgemahnt.

Die österreichische Hackergruppierung AnonAustria hat nach der Veröffentlichung von insgesamt drei Gigabyte an Scientology-Mails nun nachgelegt. Über den Twitter-Account AnonAustria wurden einige neue E-Mails veröffentlicht, die laut Datum nach dem ursprünglichen Leak, der Anfang Juni stattfand, versendet wurden und sich teilweise auch auf die Angriffe von AnonAustria bezieht.

Bomb

Geiselnahme in Toulouse durch „Al-Qaida Anhänger“

toulouse bank
© google
Im südfranzösischen Toulouse hat ein Mann bei einem Banküberfall vier Geiseln genommen, zwei davon inzwischen aber freigelassen. Er gab sich selbst als Mitglied des Terrornetzwerks al-Qaida aus. Der Täter soll etwa 30 Jahre alt und polizeibekannt sein.

Toulouse - Ersten Erkenntnissen zufolge drang der Täter gegen 11.00 Uhr in die Bank CIC ein: In Toulouse hat ein Mann zunächst vier Geiseln genommen, eine Frau und eine weitere Geisel aber wenig später wieder freigelassen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

Derzeit würde mit dem Angreifer verhandelt, gab die Polizei bekannt. Staatsanwalt Michel Valet erklärte, der Mann habe aus "religiöser Überzeugung" und nicht "des Geldes wegen" gehandelt. Der Mann soll sich als Mitglied von al-Qaida bezeichnet haben. Darauf gibt es aber bisher keinen Hinweis. "Die wahrscheinlichste Hypothese ist, dass dieser Typ verrückt ist", zitiert AFP eine Quelle aus Ermittlerkreisen. Dies bedeute aber nicht, dass der Mann weniger gefährlich sei.

Kommentar: Die Beweise, dass Mohamed Merah wirklich der Täter war, sind bis jetzt noch nicht vorhanden. Zutreffender ist, dass er ein Sündenbock war.


Cheeseburger

Transparenz unerwünscht? Schottische Verwaltung verbietet Blog über Schulessen

Martha Payne ist neun und bloggt über das Essen an ihrer schottischen Schule. Die Bezirksregierung untersagte ihr das, überlegte es sich nach Protesten aber anders.
Screenshot des Blogs Never Seconds
© © Martha Payne / Screenshot ZEIT ONLINEScreenshot des Blogs "Never Seconds", auf dem eine neunjährige Schülerin ihr Schulessen bewertet
Martha Payne mochte ihr Schulessen nicht. Das ist eine Erfahrung, die wahrscheinlich viele Neunjährige teilen, aber das Mädchen aus dem schottischen Ort Lochgilphead tat etwas eher Ungewöhnliches für ihr Alter. Sie begann, über das Schulessen zu bloggen. Zwei Monate lang bewertete sie auf Never Seconds - was so viel heißt wie niemals Nachschlag - das tägliche Menü. Das wurde ihr nun von der Gemeindeverwaltung verboten.

Am Donnerstag erschien der wohl letzte Eintrag auf ihrem Blog, mit der Überschrift "Goodbye". Darin schreibt sie, dass ihr in der Schule mitgeteilt worden sei, sie dürfe keine Kamera mehr mitbringen und keine Fotos mehr machen. Ihr Vater Dave ergänzte, das sei keine Entscheidung der Schule, die Martha sehr bei dem Blog unterstützt habe. Die Verwaltung des Bezirkes Argyll and Bute habe das verfügt.

Nuke

Der Wahnsinn nimmt kein Ende: Japan fährt Atomreaktoren wieder hoch

Erstmals seit Beginn der Atomkatastrophe in Fukushima vor mehr als einem Jahr werden in Japan wieder Atomkraftwerke hochgefahren. Zwei Reaktoren im westjapanischen Ohi sollten wieder ans Netz gehen, teilte Ministerpräsident Yoshihiko Noda mit.
Demo in Tokio
© reuters« Schreckliche Entscheidungen »: Demonstration in Tokio gegen die Wiederinbetriebnahme von Atomkraftwerken.
Dadurch könnte der Weg geebnet werden, trotz Protesten in der Bevölkerung weitere der 50 abgeschalteten Reaktoren wieder in Betrieb zu nehmen. Die Entscheidung wird als Erfolg für die nach wie vor mächtige Atomindustrie in Japan gewertet.

Kurz vor dem Ja der Regierung hatte der Gouverneur der betroffenen Provinz Fukui wie erwartet sein Einverständnis gegeben. Seit Anfang Mai dieses Jahres sind sämtliche 50 einsatzfähigen Reaktoren in Japan abgeschaltet. Das Land erzeugt seinen Strom derzeit mit Thermalkraftwerken.

Info

Medienlügen über Syrien - Augenzeugin berichtet

Die unabhängige Journalistin Anhar Kochnewa lebt und arbeitet seit mehr als zehn Jahren in Syrien. Nach ihrer Schilderung entspricht die Lage in Syrien in keiner Weise der Berichterstattung in den Massenmedien. Kochnewa ist gebürtige Russin und spricht fließend Arabisch. Ihre Freunde und Nachbarn sind ganz normale Syrer. Sie bewegt sich in den gleichen Straßen und Vierteln von Damaskus und erledigt dort ihre Einkäufe wie alle anderen Einwohner der syrischen Hauptstadt ebenfalls. Wir haben vor Kurzem mit ihr gesprochen und sie dabei auch nach den Gründen für die schon so lang anhaltende Unruhe in Syrien gefragt.
Syrien
© Unbekannt
Die so genannten Demonstrationen

Gab es irgendwelche tieferen Ursachen für die Krise in Syrien?

Anhar Kochnewa: Noch vor einem Jahr gab es keinerlei Anzeichen für eine Krise. Auch im März 2011 ereignete sich nichts Außergewöhnliches. Die ganze Entwicklung begann als kriminelle Handlung. Ich ärgere mich immer sehr, wenn Journalisten behaupten, in den vergangenen Monaten sei es »in Syrien zu Massenprotesten und Demonstrationen« gekommen. Das stimmt einfach nicht.