Das Kind der GesellschaftS


Bomb

Die Stadt war leer, als die Bombe entschärft wurde

Kleve. Bei Bauarbeiten an der Weberstraße in Kleve wurde gestern eine Zehn-Zentner-Bombe freigelegt. 1000 Menschen wurden evakuiert. Auch die Fußgängerzone war menschenleer. Um 17.10 Uhr Aufatmen: Die Bombe war entschärft.
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© Evers, Gottfried

Ein dumpfes Geräusch macht Peter Killewald stutzig, als die Schaufel in der Mittagszeit in die Erde dringt. "Ich merkte im Führerstand deutlich den Widerstand, auf den die Schaufel stieß", erinnert sich der Baggerführer später. Sofort lässt er den Greifarm hochfahren, steigt aus und nimmt in Augenschein, was sich da in der Erde abzeichnet. Ein gelber Ring auf einem olivfarbenen, metallischen Untergrund ist das erste, das er sieht. Da weiß Killewald Bescheid. "Gelb steht für hochexplosiv. Es ist nicht die erste Bombe, auf die ich gestoßen bin", sagt der Baggerfahrer. Der Schreck ist ihm trotzdem in die Glieder gefahren.

Eine Stunde später fahren Feuerwehrwagen durch die umliegenden Straßen. Einsatzkräfte informieren die Bevölkerung über die anstehende Entschärfung der Bombe. Im Umkreis von 500 Metern rund um die Baustelle an der Weberstraße darf sich niemand im Freien aufhalten. 1000 Menschen müssen nach Schätzungen des Ordnungsamts ihre Häuser verlassen.

Ab 16 Uhr herrscht auch in der sonst quirligen Fußgängerzone absolute Stille. Mit Blaulicht patroullieren Feuerwehr- und Polizeiwagen. "Achtung, Achtung! Sie werden gebeten, sich nicht im Freien aufzuhalten", schallt es aus den Lautsprechern. Ein Polizeihubschrauber überwacht das Geschehen aus der Luft. Schließlich beenden auch die Letzten ihre Shopping-Tour. Die Stadt ist menschenleer. Rund um die City staut sich der Verkehr. 100 Polizisten sorgen dafür, dass niemand mehr in die Innenstadt kommt. Eine Schlechtwetterfront hüllt Kleve in Dunkelheit. Es ist gespenstisch.

Attention

Das Beste aus dem Web: USA: Kampagne gegen Mager-Trends

Für das Plus Model Magazine ließ sich das Model nackt ablichten und wehrt sich gegen gefährliche Modetrends.
model
© www.plusmodelmag.com

Die Mode-Industrie hat mit schweren Vorwürfen zu kämpfen: Models und viel zu klein geschnittene Kleidung sollen schuld an den neuen Body Mass Index-Kriterien sein und Essstörungen wie Magersucht bei vielen jungen Frauen auslösen. Ein Plus Size -Model, Katya Zharkova (28), trotzt nun dem gefährlichen 'Modetrend' in einer Fotostrecke für das Plus Model Magazine.

Statistiken

Nackt posiert sie mit einem auffällig dünnen „Straight Size Model“ um den Unterschied zwischen den beiden Körpern zu demonstrieren. Daneben sind interessante Statistiken zu lesen. Auf einem anderen Bild hält sie ein Maßband um ihren Po, daneben der Satz: „Vor zwanzig Jahren wog ein durchschnittliches Model 8% weniger als die Durchschnittsfrau. Heute wiegen sie 28% weniger.

Damit weckt das russische Model das Bewusstsein für die gefährlichen und von der Realität abweichenden 'Ideale' und macht auch auf die Kleidergrößenstandards, die sich stark verändert haben, aufmerksam.

Sun

Leipzig feiert Vierlings-Wunder

pregnant mother
© n/a
Die Chance auf eine solche Geburt eineiiger Kinder steht eins zu 13 Millionen. Klinik spendiert den Eltern Windeln

Leipzig. Janett und Marcus Mehnert aus Leipzig haben bereits einen Sohn, 5, wünschten sich aber noch ein Kind. Jetzt bekommt Lucas gleich vier Schwestern, die sich auch noch gleichen wie ein Ei dem anderen: Am Freitagabend kamen die Vierlinge Laura, Sophie, Jasmin und Kim per Kaiserschnitt auf die Welt. Alle sind wohlauf und gesund. "Sie sind gut drauf und prima entwickelt", sagte Holger Stepan, der Leiter der Geburtsmedizin an der Universitätsklinik in Leipzig. "Die ersten Tage verliefen völlig unkompliziert."

Die Babys wurden natürlich gezeugt, was als Sensation gilt

Die mittelblonden Mädchen sähen tatsächlich absolut identisch aus, berichtete der Mediziner. Das Quartett ist dabei nicht nur eine Megaaufgabe für die neue Großfamilie, sondern auch in statistischer Hinsicht eine Sensation. Allein die Wahrscheinlichkeit, eineiige Vierlinge zu bekommen, beträgt eins zu 13 Millionen. Damit sind sie fast so selten wie sechs Richtige im Lotto. Dass die Babys aber auch noch auf natürlichem Wege gezeugt wurden und nicht per künstlicher Befruchtung entstanden sind, das ist extrem selten. "Das gibt es statistisch praktisch gar nicht", berichtete Stepan.

Pistol

Todesschütze von Dachau wegen Mordes in Haft

München/Dachau - Nach den tödlichen Schüssen im Dachauer Amtsgericht ist eine Debatte über die Sicherheit in deutschen Justizgebäuden entbrannt. Gegen den Attentäter wurde am Donnerstagnachmittag Haftbefehl wegen Mordes und versuchten Mordes erlassen.
Bild
© Andreas Gebert/DPASanitäter betreten das Amtsgericht in Dachau. Ein Mann hatte hier während eines Prozesses einen Staatsanwalt erschossen.

Er hatte auf den Richter gezielt und den Staatsanwalt erschossen. Der 54-Jährige schweigt zu seiner Tat.

Nach Angaben von Oberstaatsanwältin Andrea Titz wird der Mann psychiatrisch begutachtet. «Wir haben aber bisher keine Hinweise auf psychiatrische Leiden», sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. Sie rechnete nicht mit der Einweisung des Transportunternehmers in eine psychiatrische Klinik.

Der Mann war am Mittwoch - unter anderem wegen nicht bezahlter Sozialversicherungsbeiträge - zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Er sei mit dem Richterspruch nicht einverstanden gewesen, sagte Oberstaatsanwältin Titz. «Nach unseren Erkenntnissen war es wohl so, dass er aufgebracht war, auch im Umgang mit seiner Verteidigerin.» Während der Urteilsbegründung soll der nach einem Schlaganfall körperlich angeschlagene Mann eine kleine Pistole gezogen und mehrere Schüsse - wahrscheinlich fünf - abgefeuert haben. Woher er die Waffe vom Kaliber 6,35 hatte - er besaß sie illegal - ist noch unklar.

Network

US-Hacker greifen Zehntausende Computer an

laptop
© picture alliance / dpa
BKA und BSI empfehlen Selbsttest

Das Bundeskriminalamt und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnen vor einer Sicherheitslücke, die offenbar allein in Deutschland Zehntausende Computer bedroht. Beide Behörden empfahlen in einem gemeinsamen Aufruf allen Internetnutzern, ihren Computer auf eine bestimmte Sicherheitslücke zu prüfen. Die beiden Behörden starteten dafür die Internetseite dns-ok.de.

Hintergrund sind offenbar Ermittlungen der US-Bundespolizei FBI, die im vergangenen November in Zusammenarbeit mit den europäischen Behörden die Urheber der Manipulation festgenommen hatte. Die von den Hackern geschaffene Software führt offenbar dazu, dass Nutzer von infizierten Rechnern auf manipulierte Websites umgeleitet werden.

Dort fänden etwa die Verbreitung angeblicher Antivirensoftware und illegaler Verkauf von Medikamenten statt. Zudem sei es den Hackern gelungen, manipulierte Werbeeinblendungen an infizierte Rechner zu senden, Suchergebnisse zu manipulieren und weitere Schadsoftware nachzuladen. In Deutschland sind nach FBI-Angaben derzeit bis zu 33.000 Computer täglich betroffen.

Pills

Bilanz 2011: 900 Tonnen Antibiotika verfüttert

Im vergangenen Jahr wurden 900 Tonnen Antibiotika an Tiere in Deutschland verfüttert - 116 Tonnen mehr als 2005. Der weitaus größte Teil ging in die Nutztierproduktion - also in Lebensmittel.
geschlachtete Schweine
© picture alliance/dpaGuten Appetit!

Der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) gibt den Verbrauch von Antibiotika in deutschen Tierställen für das vergangene Jahr mit rund 900 Tonnen an. Sechs Jahre zuvor habe der Vergleichswert bei 784 Tonnen gelegen, teilte der Verband der Neuen Osnabrücker Zeitung mit.

BfT-Geschäftsführer Martin Schneidereit sagte, dies sei "keine mächtige Steigerung". Der Hauptgrund für die Zunahme sei, "dass die Produktion von Schweine- und Geflügelfleisch enorm zugenommen hat".

Schneidereit widersprach laut NOZ Bauernpräsident Gerd Sonnleitner. Dieser hatte gesagt, "die Hälfte der Antibiotika, die bei Tieren eingesetzt werden, geht in die Haustiere - Hund, Katze, Hamster". Dazu sagte Schneidereit, mehr als 90 Prozent der eingesetzten Antibiotika würden für Nutztiere verwendet.

Heart - Black

Dreiste Diebe in Bochum: Seniorin beim Beten in der Kirche beklaut

Gefaltete Hände
© picture alliance/dpa
Ein dreistes Diebespärchen hat in Bochum eine 84-Jährige beim Beten in der Kirche bestohlen. Die Frau war nach Polizeiangaben in der Kirche niedergekniet und hatte zuvor ihre Umhängetasche an die Kirchenbank gehängt. Wenig später tauchten nacheinander ein etwa 15-jähriges Mädchen und ein etwas älterer Junge auf, die offenbar auf Betteltour waren und der Frau wortlos entsprechende Zettel vorhielten.

Das Pärchen verließ kurz darauf die Kirche wieder. Die Seniorin bemerkte später, dass die beiden ihr die Geldbörse aus der Umhängetasche gestohlen hatten.

AFP

Syringe

Reinigungsmittel, Salz, Glukose: Indische Milch gepanscht

Indien ist der größte Milchproduzent der Welt. Nun kommt heraus: Ein Großteil der Milch ist voller schädlicher Substanzen.

Rauchender Inder
© dpaInder müssen aufpassen. Der Großteil der Milch ist verseucht.
Mehr als zwei Drittel der indischen Milch ist nach Angaben der Lebensmittelbehörde des Landes gepanscht. Einer neuen Studie zufolge waren fast 70 Prozent von 1800 untersuchten Milchproben aus 33 Bundesstaaten mit zum Teil schädlichen Substanzen versetzt.

Die Milch wurde demnach mit Wasser, Magermilchpulver, Fett, Glukose, Salz oder sogar Reinigungsmittel gestreckt. Besonders hoch war der Anteil der gepanschten Milch in Städten. Während dort fast 70 Prozent der Stichproben gepanscht waren, wurden in ländlichen Gegenden in jeder dritten Stichprobe Zusatzstoffe entdeckt.

Ambulance

Studie zeigt Mängel bei Patientenversorgung in Kliniken

Mängel bei der Versorgung von Patienten in Krankenhäusern zeigt eine Studie der Fachhochschule Frankfurt am Main.
Krankenhaus-Ärzteteam
© Unbekannt

In Operationssälen steht bundesweit nicht genügend oder ausreichend qualifiziertes Personal zur Verfügung, wie aus dem “OP-Barometer 2011″ hervorgeht. Die guten Leute gingen weg, sagte der Leiter der Studie, Thomas Busse, am Dienstag auf Anfrage. Für die Untersuchung wurden mehr als 2.000 Fachkräfte aus dem OP-Bereich größtenteils anonym befragt.

Mehr als 45 Prozent sahen demnach eine steigende Patientengefährdung in den vergangenen zwei Jahren. Mehr als 90 Prozent beklagten eine schlechte oder mittelmäßige Versorgung mit Sterilgütern. Die Fachhochschule führt die Befragung alle zwei Jahre durch.

dapd

Bad Guys

Nazis werben verstärkt um Frauen und Mädchen

Düsseldorf. Nach einer Studie des Verfassungsschutz ist das männliche Wählerpotenzial rechtsextremer Parteien ausgeschöpft. Jetzt haben sie die Frauen im Fokus.
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© GettyFrauen stehen bei rechtsextremen Parteien verstärkt im Fokus. Sie sollen einen Image-Wandel einläuten, so der Verfassungsschutz.

Die Zielgruppe ist weiblich: die rechtsextremistische Szene wirbt verstärkt um Frauen und Mädchen. Für die Strategie von NPD und Neonazis werden sie immer wichtiger, nicht nur für Wahlen. Zu diesem Schluss kommt der NRW-Verfassungsschutz in einer umfangreichen Studie. Das moderne Rollenverständnis, mit dem sie neue Anhängerinnen ködern wollen, werde aber nur vorgetäuscht. „Der Kern der rechtsextremistischen Ideologie ist und bleibt frauenfeindlich“, warnt Innenminister Ralf Jäger (SPD) gegenüber der WAZ.

Folgt man der siebenseitigen Analyse mit dem Titel „Nationalismus ist Mädchensache“, so steckt vor allem die NPD in einem Dilemma. Die Partei habe bei Wahlen „ihr männliches Wählerpotenzial angesprochen und weitgehend ausgeschöpft - ihr weibliches Potenzial noch nicht“. Bei ihrem Versuch, sich auch in NRW zunächst in den Kommunen zu verankern, um über die Rathäuser den Sprung in den Landtag zu schaffen, sollen Frauen öffentlich ein anderes Bild der NPD prägen. „In dem Maße, in dem die Partei ein seriöseres und weniger abschreckendes Image aufbauen möchte, steigt ihr Interesse an weiblichem Personal“, heißt es in dem Bericht.