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Handcuffs

Prozess um PFT-Skandal eröffnet: Mammutverfahren um verseuchtes Wasser

Vor fast sechs Jahren sorgten PFT-Funde im Trinkwasser aus der Ruhr für Unruhe in Nordrhein-Westfalen. Die Chemikalie steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Jetzt hat die strafrechtliche Aufarbeitung begonnen. Das Gericht steht vor einem Mammutverfahren.

Paderborn (dpa/nd). Einer der größten Umweltskandale in Nordrhein-Westfalen beschäftigt seit Donnerstag die Justiz. Vor dem Paderborner Landgericht hat der Prozess um PFT-Funde im Trinkwasser begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft den sechs Angeklagten vor, illegal aus Belgien importierten Klärschlamm mit Dünger vermischt und an Landwirte verkauft zu haben. Die darin enthaltenen Perfluorierten Tenside (PFT) stehen im Verdacht, Krebs zu erregen. Die Industriechemikalie gelangte entlang der Ruhr ins Trinkwasser.

In Arnsberg war das Wasser zeitweise so hoch belastet, dass die Stadtwerke abgepacktes Trinkwasser für Säuglinge und Schwangere austeilten. Wasserwerke entlang der Ruhr mussten Millionen Euro in neue Filter investieren. Millionenbeträge kostete auch die Sanierung von belasteten Äckern. Der Skandal war 2006 aufgeflogen.

Syringe

Partydroge Koffeinpulver: Zwei Patienten in Klinikum behandelt

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Feiern bis in die frühen Morgenstunden, möglichst viel erleben, nichts verpassen: Für viele Jugendliche ist das der Inbegriff des Lebens. Dabei immer fit zu bleiben, ist eine echte Herausforderung. Jugendliche begegnen ihr derzeit mit einem altbekannten Aufputschmittel: Koffein. Doch nicht in der allgemein gängigen Form in Cola, Kaffee oder diversen Energy-Drinks. Nein, sie nehmen es auf eine viel gefährlichere Art und Weise zu sich: Sie schnupfen das Koffeinpulver in die Nase, berichtet die Am Sonntag in ihrer aktuellen Ausgabe vom 15. Januar.

Mediziner warnen jetzt vor der neuen Partydroge. Koffein wirkt aufputschend und vermindert das Schlafbedürfnis. Das Gefährliche am Schnupfen des Pulvers ist: Das Koffein wirkt so viel schneller und stärker. "Das Koffein tritt praktisch ungehindert über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn ein", erklärt Dr. Ludwig Weber, Chefarzt für Innere Medizin am Krankenhaus Vilshofen. Die Folgen: Bronchien werden erweitert, der Blutdruck schießt in die Höhe, es kommt zu Herzrasen und Herzrhythmusstörungen, im Extremfall zum Kreislaufkollaps.

Brick Wall

SOTT Fokus: Fragen & Antworten mit Laura Knight-Jadczyk: Skepsis in der Wissenschaft

Auch wenn man eine außerordentliche Informationsquelle hat, so hat man nicht automatisch eine Direktverbindung zur Wahrheit. Wie kann man also die Wahrheit herausfinden? Schauen Sie es sich an und finden es heraus.


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Geistiger Abbau beginnt schon mit 45 Jahren

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Forscher stellen messbare Einbußen beim Gedächtnis und in der Auffassungsgabe fest

Unsere geistigen Fähigkeiten nehmen bereits deutlich früher ab als bisher angenommen. Schon im Alter von 45 Jahren beginnen das Gedächtnis und die Fähigkeit zum schnellen Erkennen von Zusammenhängen messbar nachzulassen. Das haben Forscher in einer Langzeitstudie an insgesamt 7.390 Menschen herausgefunden.


Innerhalb der zehnjährigen Untersuchungsperiode seien die geistigen Leistungen der 45- bis 49-Jährigen in einigen Tests um durchschnittlich 3,6 Prozent gesunken. Dieser Abbau sei zwar geringer als bei den 20 Jahre älteren Studienteilnehmern, aber dennoch deutlich messbar, berichtet das internationale Wissenschaftlerteam im Fachmagazin British Medical Journal.

Bisher ging man davon aus, dass die geistigen Fähigkeiten erst mit etwa 60 Jahren beginnen nachzulassen. Doch diese Annahme habe man nun in der bisher umfangreichsten Studie dieser Art wiederlegt, schreiben Archana Singh-Manoux vom University College London und ihre Kollegen.

Kenntnis wichtig für vorbeugende Maßnahmen

„Das Alter zu kennen, in dem der geistige Abbau beginnt, ist enorm wichtig“, betonen die Forscher. Denn dadurch könne man auch Risikofaktoren besser erkennen, die diesen Schwund der geistigen Leistungsfähigkeit verstärken und ihnen gezielt entgegenwirken.

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Hardhat

Protest: Schuhe auf Winfried Kretschmann geworfen

Winfried Kretschmann ist von Gegnern des Bahnprojekts "Stuttgart 21" mit Schuhen beworfen worden. Ein Schuh traf einen seiner Personenschützer am Kopf.
schuh, kretschmann
© dpaWinfried Kretschmann ist von Gegnern des Bahnprojekts "Stuttgart 21" mit Schuhen beworfen worden. Einer davon traf einen Personenschützer am Kopf.
Winfried Kretschmann ist von Gegnern des Bahnprojekts "Stuttgart 21" mit Schuhen beworfen worden: Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 haben den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) mit Schuhen beworfen. Einer davon traf einen Personenschützer am Kopf, verletzt wurde aber niemand. Die Polizei ermittelt wegen versuchter Körperverletzung. Der Täter sei bisher nicht bekannt, sagte Polizeisprecher Olef Petersen.

In der arabischen Welt werden mit dieser Geste Ärger und Verachtung ausgedrückt. Die Polizei stellte den ausgelatschten bläulichen Sommerschuh sicher, der den Personenschützer getroffen hatte.

S21-Gegner halten Schuhe hoch

Mehrere hundert Gegner des Bahnprojekts S21 hatten auf dem Stuttgarter Schlossplatz vor dem Neujahrsempfang der Landesregierung demonstriert. Kretschmann war auf sie zugegangen und hatte sich mit einigen von ihnen unterhalten. Mehrere Demonstranten skandierten "Nie wieder Grün" und hielten als Zeichen des Protests ihre Schuhe hoch.

George Bush machte auch mit Schuhen Bekanntschaft

2008 hatte der damalige US-Präsident George W. Bush bei einer Pressekonferenz im Irak einem Paar heranfliegender Herrenschuhe ausweichen müssen. Die Aufnahmen der Szene gingen um die Welt.

Smoking

Propaganda-Förderung: Diskussion um Verbot der Zigarettenpause

Coffee and Cigarettes
© Unknown
Stören Raucher den Arbeitsablauf im Betrieb? Ja, meinen mittelständische Wirtschaftsverbände und fordern ein Verbot der Zigarettenpausen. Doch außer ihnen erwärmt sich kaum jemand für den Vorstoß.

Eine Zigarette zu rauchen, dauert im Schnitt etwa fünf bis sieben Minuten. Plaudert man dabei noch mit Kollegen, werden locker auch zehn Minuten oder mehr daraus. Raucht ein Arbeitnehmer sechs Zigaretten während seiner Arbeitszeit, hat er sich so unter dem Strich schnell eine Stunde Pause "gegönnt". Eine Stunde, in der er nicht arbeitet, in der er den Betrieb nur kostet. Ganz zu schweigen von den gesundheitlichen Folgen und späteren Abwesenheiten wegen Raucherkrankheiten.

Das regt die Arbeitgeber auf. Verschiedene Wirtschaftsverbände des Mittelstands haben deshalb nun komplett rauchfreie Arbeitszeiten gefordert. „Schluss mit dem blauen Dunst während der Arbeit“, sagte der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven, in der Bild-Zeitung. „Es kann nicht sein, dass Nichtraucher bestraft werden“, sagte die Chefin des Unternehmerverbands mittelständische Wirtschaft, Ursula Frerichs im selben Blatt. Sie wollen, dass die Arbeitnehmer nur noch in der Mittagspause oder nach Feierabend den ungesunden Qualm inhalieren. Ihr Vorbild ist Schweden, wo viele Firmen und Kommunen das Konzept bereits seit längerem umsetzen.

Gewerkschaften widersprechen den Forderungen der Verbände jedoch vehement. "Die Behauptung der Wirtschaftsverbände, Raucherpausen würden den Arbeitsablauf stören oder gar den Betrieb lahmlegen, ist geradezu grotesk", sagt etwa Annelie Buntenbach Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) auf Anfrage von stern.de. Pausen seien angesichts der zunehmenden Arbeitshetze nötiger denn je: "Die Arbeitgeber sollten den Beschäftigten Angebote zur Gesundheitsförderung machen, statt den Druck am Arbeitsplatz noch weiter zu erhöhen", fordert sie.

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Dollar

Das große Geschäft mit den alten Kleidern

Altkleiderspenden aus Deutschland werden in Afrika gut vermarktet

Afrikanische Märkte werden von Textilien aus Europa überschwemmt. Auf den Märkten in Kamerun beispielsweise finden sich jede Menge solcher Kleidungsstücke. Es sind meist recht billige Klamotten, die wohl auch in Deutschland in die Spendencontainer gewerblicher und auch gemeinnütziger Kleidersammler geworfen wurden. Und oft fragt sich der europäische Besucher in Kamerun, wie jene Kleidungsstücke eigentlich auf diese Märkte kommen.

Die Spender meinen oft, etwas Gutes zu tun, denn sie glauben, dass ihre Kleidung direkt zu den Armen nach Afrika kommt und dort unentgeltlich verteilt wird. Man muss sich eines Besseren belehren lassen. In einer Reportage des NDR-Fernsehens vom 4. November 2011 mit dem Titel „Die Altkleider-Lüge“ wurde am Beispiel Tansanias die gesamtafrikanische Situation deutlich vor Augen geführt.

Heart - Black

Unmenschlichkeit: US-Soldaten urinieren auf Leichen

soldaten, perversion
© REUTERS/ YouTubeStandbild aus Afghanistan-Video
Das Skandalvideo aus Afghanistan bringt die US-Armee in Not. Das Pentagon hält den Film, in dem Marines offenbar auf tote Taliban urinieren, für authentisch. Verteidigungsminister Panetta verspricht nun, den Vorfall zu untersuchen - und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Washington - US-Verteidigungsminister Leon Panetta übt sich in Demut. "Ich habe mir die Aufnahme angeschaut und finde das Verhalten, was dort zu sehen ist, äußerst abstoßend", sagte er. Gemeint ist das Skandalvideo, auf dem offenbar US-Soldaten zu sehen sind, die auf getötete Taliban urinieren und dabei Witze reißen. Das Pentagon geht davon aus, dass es sich bei dem Clip nicht um eine Fälschung handelt. "Diejenigen, die sich daran beteiligt haben, werden sich dafür in vollem Ausmaß verantworten müssen."

Das Pentagon hat die Ermittlungen übernommen. Aus dem US-Verteidigungsministerium hieß es, der Fall werde der Strafverfolgungsbehörde der Navy und der US-Marines (NCIS) übergeben, die auch für die betroffene Infanterieeinheit zuständig ist.

Die Nato-Schutztruppe Isaf, die den Einsatz in Afghanistan leitet, teilte mit, die Personen auf dem Video hätten das Land bereits verlassen. "Die Taten scheinen von einer kleinen Gruppe US-Individuen verübt worden zu sein. Diese befinden sich offenbar nicht mehr in Afghanistan."

Kommentar: Das ist nicht das erste Mal, dass solche unmenschlichen Taten der US-Armee an die Öffentlichkeit gelangen:

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Ein Resultat, dass Psychopathen an der Macht sind und Kriege fördern? Höchstwahrscheinlich.


Megaphone

Verzweiflungstaten und Burnout: Wie überfordert ist Deutschland?

Keine Woche vergeht ohne Berichte über Verweiflungstaten und Burnout. Sozialpsychologen wissen, was die Menschen in Deutschland so überfordert - Druck in der Arbeit, Existenzangst und das Gefühl der Ausweglosigkeit.
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© Colourbox/AltoPress/Maxppp

Es ist erst einen Tag her, dass im oberbayerischen Ort Schliersee ein Haus in die Luft gesprengt wurde - offenbar hatte eine Frau aus Verzweiflung gehandelt. Ein Durchdrehen, eine Panikreaktion, ein Ventil, durch das der Überdruck gewaltsam entweicht? Denn eines ist sicher: Der Druck auf die Menschen in Deutschland wächst. Krankenkassen melden einen enormen Anstieg von Arbeitnehmern, die wegen seelischer Krankheiten für Monate aus der Bahn geworfen werden. Ist unser Leben unerträglich geworden, ist Deutschland überfordert?

Zahlen helfen bei der Betrachtung des Themas bedingt weiter. Ob Verzweiflungstaten zugenommen haben, kann niemand sagen. Ob etwa ein Haus aus dem Gefühl der Ausweglosigkeit heraus gesprengt wird oder aus anderen Motiven, ist in der deutschen Kriminalstatistik nicht erfasst. Die Zahl der Suizide, der „Tode durch vorsätzliche Selbstbeschädigung“, wie es beim Statistischen Bundesamt heißt, ist seit zehn Jahren in etwa konstant. Den wohl griffigsten Hinweis auf Überforderung liefern die Zahlen des Wissenschaftlichen Instituts der AOK: Demnach stiegen die Fehlzeiten von Arbeitnehmern mit psychischen Erkrankungen seit 1994 um 88 Prozent.

Kommentar:
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Bandaid

Überlastung: Wenn im Hörsaal der Universität die Angst regiert

Immer mehr Studenten brauchen psychologische Beratung und Antidepressiva. Auch die Fälle von Burnout werden zahlreicher.
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© PICTURE-ALLIANCE / IMAGE SOURCE/WWW.IMAGESOURCE.COMMüde und ausgebrannt - immer mehr Studenten leiden unter psychischen Problemen.

Eine kleine grüne Schatztruhe voller Taschentücher steht auf dem Couchtisch. Sie ist immer in greifbarer Nähe. Wenn das erste Schluchzen der Studenten kommt, greift Uni-Psychologe Ronald Hoffmann hinein, zückt ein Taschentuch und trocknet die Tränen. „Es ist gut, auf alle Fälle vorbereitet zu sein“, meint der Psychologe. In Gesprächssitzungen schütten ihm viele Hamburger Studenten ihr Herz aus. Sie erzählen von ihren Sorgen und Problemen, und viele fangen dabei auch mal an zu weinen. Es sind Tränen der Verzweifelung, der Überforderung und der Perspektivlosigkeit. Die Studenten weinen, weil sie Angst haben bei Prüfungen zu versagen, sich selbst zu sehr unter Druck setzen und weil sie von Zukunftsängsten geplagt sind. Die Zahl der Ratsuchenden in der Hansestadt ist angestiegen: 2011 verzeichnete die psychologische Beratungsstelle der Uni Hamburg 570 Neuanmeldungen, 2010 waren es noch rund 200 weniger.

Die Leiden der jungen Akademiker

Nicht nur in Hamburg, sondern auch bundesweit hat die Zahl der Studenten mit psychischen Problemen zugenommen. Laut den Ergebnissen des Gesundheitsreports 2011, der von der Techniker Krankenkasse (TK) herausgegeben wurde, haben immer mehr angehende Akademiker Nervenleiden und nehmen deshalb Antidepressiva. So erhielt ein Student 2010 im Schnitt für 13,5 Tage pro Jahr Nervenmedikamente, was im Vergleich zu 2006 einem Anstieg von fast fünf Tagesdosen entspricht.

Panikattacken, Schweißausbrüche und Sachlafstörungen

Die meisten Studenten, die in die Gesprächssitzungen der psychologischen Beratungsstelle der Uni Hamburg kommen, haben extreme Prüfungsangst und Konzentrationsschwierigkeiten. „Viele haben das Gefühl nichts mehr lernen zu können“, erzählt Hoffmann. Vermehrt leiden die Ratsuchenden unter einem starken Leistungsdruck: „Die Studenten fühlen sich häufig niedergeschlagen und haben Angst den Anforderungen nicht gerecht zu werden“, so der Psychologe. Oft sind private Probleme, wie Schwierigkeiten in der Familie und eine Trennungssituation, zusätzlich belastend für die Psyche der Betroffenen. Die Art und Weise, wie sich diese psychischen Leiden äußern, ist unterschiedlich: Manche berichten von Panikattacken und Schweißausbrüchen, andere leiden unter Schlafstörungen oder entwickeln psychosomatische Begleiterscheinungen wie Kopf- und Bauchschmerzen sowie Hauterkrankungen.

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