KOMPLEXITÄT.

Sie ist zu einem Schlagwort geworden, das uns Angst machen soll. "In einer immer komplizierteren Welt" muss man dieses oder jenes Produkt kaufen um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Es scheint so, als ob die meisten Leute Komplexität fürchten. Viele Menschen möchten die Welt allerhöchstens in einige wenige Kategorien einteilen. Diese Strategie, der Realität, in der wir uns befinden, einen Sinn zu geben, wurde natürlich nicht bewusst gewählt. Wir werden mit der Tatsache konfrontiert, dass entweder wir unser Verständnis, unsere Philosophie und unser Wissen wählen, oder es für uns gewählt wird.

Viele Menschen haben die kritischen Fähigkeiten, die für die Interaktion mit ihrer eigenen Realität notwendig sind, nicht bewusst erkannt und entwickelt, und sind somit für Propaganda und Kontrolle empfänglich und anfällig. Viele von uns mögen sich Gleichheit und Freiheit wünschen, doch haben wir uns nicht unbedingt entschieden kritische Denker zu werden, damit wir diese edlen Grundsätze besser erhalten und unterstützen können.

Die Welt muss heute nicht unbedingt komplexer sein, als sie es immer schon war; nur haben wir genügend Glück gehabt, heute eine breites Angebot an Information zur Verfügung zu haben, wenn wir es denn wollen. Komplexität fügt nur Farbe hinzu. Je mehr Variablen es gibt, denen wir uns bewusst sind, desto größer ist die Vielfalt der Auswahlmöglichkeiten und des Verstehens, die uns zur Verfügung stehen. Wir müssen nicht in einer dualen Welt aus Schwarz und Weiß leben; wir können auch in einer voller Farben und Vielfalt leben.

Wir funktionieren alle mit unbewussten Überzeugungen, von denen wir nicht wissen, dass wir sie akzeptiert haben. Viele dieser Überzeugungen haben wir aus unserer Kindheit übernommen, und haben sie nie in Frage gestellt. Andere Überzeugungen wurden aus dem Lärm, der uns umgibt, einfach absorbiert. Viele von uns Wissen nicht von unserer eigenen Komplexität, was mangelndes Verständnis unserer Rolle und dem Platz in der Welt zur Folge hat. Wähle Deine Rolle oder sie wird für Dich gewählt.

Bei der Suche nach Wahrheit sollten wir uns darüber bewusst sein, dass es nicht Die Wahrheit gibt. Niemand kann behaupten, die ganze Wahrheit zu kennen. Es gibt auf unserer Ebene der Realität nur relative Wahrheit. Es gibt immer eine andere Ebene oberhalb unseres momentanen Verständnisses. Wir können Suchende sein, die versuchen die objektive Realität zu ergründen. Diese Aufgabe setzt notwendigerweise einen fortlaufenden Prozess voraus. Objektive Realität zu sehen bedeutet, die Wirklichkeit unserer Welt ohne unsere subjektiven Filter, Vorurteile und Überzeugungen zu sehen, und für neue Ebenen von Wissen und Komplexität offen zu sein. Wir können uns der persönlichen Hindernisse, die den Fortschritt des Sehens und Strebens erschweren, bewusst werden und unsere 'Lesemaschinen' entsprechend anpassen. Hier gilt wieder: Wir können dem nur relativ nahe kommen. Karl Jung schrieb:
Die Straße zur Wahrheit führt über weitreichende und vergleichende Beobachtungen, deren Ergebnisse mit Hilfe von frei wählbaren Experimenten überprüft werden müssen, bis sauber fundierte Ergebnisse und Theorien aufgestellt werden können; doch diese Hypothesen und Theorien sind nichtig, sobald auch nur eine einzelne neue Beobachtung oder Experiment ihnen widerspricht.

Dieser Weg ist schwierig, und alles, was der Mensch am Ende erhält, ist relative Wahrheit. Doch solch relative Wahrheit reicht momentan aus, wenn sie dazu verwendet wird, die allerwichtigsten, momentanen Verkettungen der Vergangenheit zu erklären, um aktuelle Probleme aufzuhellen und um Probleme in der Zukunft vorauszusehen, so dass wir dann in der Lage sind, durch unser Wissen Anpassungen vorzunehmen. Doch absolute Wahrheit könnte nur durch Allwissenheit zugänglich sein; wenn man sich aller möglichen Verkettungen und Kombinationen bewusst ist. Das ist jedoch nicht möglich, da die Verkettungen und Kombinationen unendlich sind. Folglich könnten wir niemals mehr wissen als eine annähernde Wahrheit. Sollten neue Beziehungen entdeckt werden, neue Kombinationen aufgebaut werden, dann ändert sich das Bild, und mit diesem die gesamten Möglichkeiten von Wissen und Macht. [...]

Natürlich wird jeder die Wahrheit dieser Plattitüde zugeben, solange es Sache einer 'akademischen' Diskussion ist, aber nicht länger; sobald ein konkreter Fall berücksichtigt werden muss, drängen sich Sympathien und Antipathien in den Vordergrund und verdunkeln das Urteilsvermögen. [...]

[Jung, Collected Papers on Analytical Psychology, S. 283, 1920]
Wir können lernen, wie man denkt; wie man entscheidet. Wir können Besessenheiten, Glaubensvorstellungen und die vielen Vermutungen - die Grundhaltung des bequemen Menschen - aufgeben. Wir können mit Hypothesen arbeiten. Wir können uns bewusst werden, dass wir nichts wissen; und zwar nicht nur als intellektuelle Übung, sondern es wirklich erfahren. Wir können dem Unbekannten entgegentreten. Wir können uns dem Paradox stellen, dass uns, je mehr wir wissen, immer klarer wird, wie wenig wir wissen. Je mehr Variablen uns bewusst sind, desto mehr Variablen werden sich fortlaufend offenbaren. Wir können anfangen, Entscheidungen auf Grund einer exponentiell zunehmenden, komplexen Bewusstheit zu treffen.

Viele stellen allerlei Vermutungen an, und allerlei verrückte Theorien fließen aus allen Ecken und Enden des Internets und darüber hinaus. Wir als Spezies scheinen vor dem Unbekannten Angst zu haben. Wir wollen Antworten. Wir sind ungeduldig. Wir ziehen voreilige Schlüsse, um uns besser zu fühlen. Wir sind süchtig nach Behaglichkeit und Bequemlichkeit, und sind nicht bereit, für den großen Gewinn - Wahrheit - auszuhalten. Wir wollen, dass jemand anderes für uns die harte Arbeit tut. Sicher ist dieser Zustand nicht der normale menschliche Zustand, oder doch? Vielleicht ist er es, außer wir entscheiden uns anders.

Ins Unbekannte zu spähen ohne mit der Wimper zu zucken, braucht einen starken Magen. Viel zu lange haben uns unsere Ängste geleitet, und es scheint, dass eine der größten Ängste die Furcht vor dem Unbekannten ist; und üblicherweise werden wir alles tun, um zu vermeiden, dass wir uns außerhalb der komfortablen Grenzen unserer subjektiv empfundenen Ordnung, über die wir etwas zu wissen glauben, wagen müssen.

Wahrheit ist auf unserer Ebene komplex, und wir haben eine schwindelerregende Menge von Variablen auf der Zeichen der Zeit-Internetseite eingeführt. Was TUN wir nun mit all diesem Wissen? Wir können, einen Tag nach dem anderen, tun, was vor uns liegt. Wir können anfangen, uns durch all unsere Vermutungen und heiligen Kühe zu wühlen.

EINHEITLICHKEIT.
Die Franzosen sind hocherzürnt wegen eines vorgeschlagenen Verbots von Bärten. Die neuste Wendung in Frankreichs kontroversem Plan, alle religiösen Symbole aus Klassenräumen zu verbannen, kam Dienstags, als Erziehungsminister Luc Ferry sagte, dass das geplante Verbot von religiösen Symbolen auch Gesichtshaare und Halstücher, die manchmal als diskrete Alternative gegenüber dem traditionellen moslemischen Kopftuch getragen werden, mit einschließen könnte.

Dies kam für viele Franzosen als Schock, insbesondere für Lehrer, die an der Front stehen und das neue Gesetz überwachen müssen, von denen erwartet wird, dass es im nächsten Schuljahr ab September in Kraft tritt. Abgeordnete werden am 3. Februar über den Gesetzesentwurf diskutieren.

"Bärte? Halstücher?" fragte Daniel Robin, Landes-Sekretär von Frankreichs größter Gewerkschaft der Hochschullehrer. "Was kommt danach? Diese Übung ist absurd geworden. Total absurd.", sagte er in einem Telefoninterview. [...]
Heute, während die großen westlichen Mächte über einige Probleme streiten (insbesondere wie der geplünderte Reichtum unter ihnen verteilt werden soll), scheint es so, als ob sie alle das gleiche grundlegende Ziel haben; undzwar die verschiedenen Barrieren einzureißen, die die Völker der Welt trennen. Eine Strategie wird ersichtlich, deren ultimativer Zweck es ist, so scheint es, die Menschheit unter einer einzigen Ansammlung von Prinzipien zu homogenisieren. Die US-Regierung für ihren Teil, bewegt sich ostwärts und beschenkt die islamische Welt mit dem US-Verständnis von Freiheit, Demokratie und dem amerikanischen "Way of Life" durch eine auferlegte abendländische Regierung. Zur selben Zeit schlägt die französische Regierung das Entfernen aller Spuren der Religionen aus dem öffentlichen Leben vor, sogar bis zum Punkt des Entfernens von Gesichtshaaren. Das gesunde und heilige Bild der katholischen Kirche hat durch die Veröffentlichung der Klagen wegen sexuellen Missbrauchs einen schweren Schlag bekommen, mit einer noch nie da gewesenen Anzahl von Gläubigen, die dem "Glauben ihrer Väter" den Rücken zukehren. Die Globalisierung fährt weiter fort, die am schwierigsten erreichbaren Orte der Erde, für westliche Geschäfte und die damit einhergehende westliche Kultur zu öffnen, und der Vater des Euro rief sogar nach einer globalen Währung. Können wir den Druck auf die Menschen und Staaten der Welt in Richtung Vereinheitlichung - wie es diese Ereignisse nahe zu legen scheinen - ignorieren? Mehr auf den Punkt gebracht: Was wollen wir daraus machen?

Auf den ersten Blick scheint die Idee der "Bruderschaft aller Menschen" eine edle Idee zu sein, da sie ein Ende von Krieg und Konflikt und ein neues Zeitalter von Frieden unter den Nationen verspricht. Tatsächlich war dies Jahrhunderte hindurch ein Traum vieler Idealisten und ließ unzählige Rebellionen und Revolutionen unter diesem Banner entstehen. Bis heute sind jedoch alle an ihrem Ziel gescheitert. Einheit unter Menschen ist an sich nicht unbedingt wünschenswert, da sich z.B. auch Soldaten vereinigen um Krieg zu führen und Leute sich zusammenschließen um sich gegen andere zu verschwören. Der Teufel liegt, wie immer, im Detail. Wir leben in einer Welt, in welcher die meisten zwischenmenschlichen Interaktionen auf einer hierarchischen, pyramidenförmigen Struktur basieren. Ein kurzer Blick auf eine beliebige Firmenorganisation zeugt von dieser Wahrheit. Es ist somit möglich, dass der Vorstoß, eine "neue Weltordnung" einzurichten - ein Vorstoß, dessen Zeuge wir momentan sind - , nicht dazu da ist, um "Frieden auf Erden" zu erreichen, sondern eher um eine präzisere Ordnung der Kontrolle über die Bevölkerung dieses Planeten zu erleichtern.

Damit jeder Versuch einer Vereinigung gerechtfertigt ist, muss diese einschließend anstatt ausschließend sein. Es ist relativ einfach, durch Gewalt oder durch Täuschung der Welt eine Theologie zum Leidwesen Anderer aufzudrängen. Es ist jedoch viel schwieriger, die Einzigartigkeit und Vielfältigkeit, die wir in den Menschen und Kulturen auf unserem Planeten vorfinden, in ein faires und ausgeglichenes System einzubringen. Die benötigte Arbeit, um eine offene und unbegrenzte Umgebung zu erzeugen, beginnt (und endet vielleicht) wie immer mit dem eigenen Selbst und verlangt, dass die niederen menschlichen Instinkte der Angst und zusammenziehender Selbst-Zentriertheit (Egozentrik) zunehmend abgelehnt und durch höhere Instinkte, wie Akzeptanz und kreative Aufgeschlossenheit, ersetzt werden. Durch bewusste Anstrengung, unsere Angst vor dem Unbekannten zu überwinden, geben wir uns selbst die Chance, eine andere Realität zu erfahren; nicht, indem wir diese Welt verändern, da wir keinen Wunsch haben, dies zu tun, sondern indem wir lebende Beispiele der höheren Ideale werden, die eine solche alternative Realität auszeichnet. Während wir uns in diesem Versuch abmühen, betreten wir unbekannte Gewässer; doch vielleicht können wir etwas Trost wegen des Wissens finden, dass unser Planet ebenso in unbekannte Gewässer eintritt":
Die Erde ist in eine neue Ära eingetreten. Eine Ära, in welcher die Menschen die dominierende Macht sind", sagen vier Umweltexperten.

In der Zeitung International Herald Tribune behaupten sie, dass die Unsicherheit, Größenordnung und Geschwindigkeit der Veränderungen in vielen Systeme der Erde noch nie dagewesen ist.

Die vier Experten - unter denen Margot Wallstrom, die Europäische Umweltbeauftragte, ist - sagen, dass Unsicherheit nicht entschuldigt, inaktiv zu sein.

Sie glauben, dass die Menschheit unbewusst einige kritische Schwellen überschreiten könnte, was Veränderungen lostreten könnte, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können.

Die anderen Autoren sind Prof. Bert Bolin, Gründungsvorsitzender des "Intergovernmental Panel on Climate Change" (Weltklimarat); Prof. Paul Crutzen, Gewinner des Nobelpreises 1995 in Chemie; und Dr. Will Steffen, Direktor des Internationalen Geosphere-Biosphere Programms (IGBP).

Es gibt wesentliche Risiken bei schnellen und irreversiblen Veränderungen.

Deren Artikel The Earth's Threatened Life-Support System: A Global Wake-Up Call (lose übersetzt "Das bedrohte Lebenserhaltungs-System der Erde: Ein globaler Weckruf"), fällt mit der Veröffentlichung eines IGBP-Buches zusammen: Global Change And The Earth System: A Planet Under Pressure (lose übersetzt: "Globale Veränderungen und das System der Erde: Ein Planet unter Druck").

Sie schreiben:
Unser Planet verändert sich schnell. Veränderungen sind eine Tatsache des Lebens, doch in den vergangenen Jahrzehnten haben sich viele Kennwerte der Umwelt aus dem normalen Schwankungsbereich der letzten halben Million Jahre hinausbewegt ...

Es ist die Größenordnung und Schnelligkeit der von Menschen verursachten Veränderung, die am beunruhigendsten sind. [...]
Die Autoren schreiben weiters:
Die Erde ist in die sogenannte Athropocene eingetreten - die geologische Epoche, in welcher die Menschen eine signifikante und manchmal beherrschende Umweltkraft sind.

Aufzeichnungen aus der geologischen Vergangenheit zeigen auf, dass noch nie zuvor die Erde eine solche Folge von gleichzeitigen Änderungen erfahren hat: Wir segeln in die planetare Terra incognita.
Sie treten für eine vorsichtige Herangehensweise ein; teilweise weil natürliche Systeme sehr schnell von einem stabilen Zustand, in einen anderen kippen können.

Die Autoren sagen: "Wir sind unsicher, wie ernst unsere Einmischung in die Dynamik des Erdsystems sein wird, doch gibt es wesentliche Risiken bei schnellen und irreversiblen Veränderungen, denen sich anzupassen sehr schwierig werden kann."
Unsere Welt wird von Problemen heimgesucht: Armut, Hunger, Gewalt, Ungerechtigkeit, Intoleranz etc. Ein Teil der Menschheit mühte sich während der gesamten Geschichte - zumindest während der geschriebenen Geschichte - damit ab, Lösungen für diese Probleme zu finden. Andere nutzten diese aus, um ihren eigenen Platz zu sichern und den eigenen Willen Anderen aufzudrängen. Während sich die materiellen Bedingungen unserer Existenz ändern, bleiben die fundamentalen Probleme bestehen.

Während unserer [wegen technischen Schwierigkeiten] erzwungenen Pause haben wir von einem Leser folgende E-Mail bekommen:
Ich möchte gerne wissen, ob der folgende Kommentar von jemandem gemacht wurde, der die Verfassung der USA versteht, und wenn ja, warum eine solche Bemerkung gemacht wurde?

Am 29. Dezember 2003 habt ihr Folgendes zu dem untenstehenden Artikel kommentiert:
Kommentar: Doch es gab kein Geld für die Gesundheitsvorsorge, es gab kein Geld für Schulen, es gab kein Geld für die Veteranen, es gab kein Geld für Tagesstätten, es gab kein Geld für ein Grundeinkommen, es gab kein Geld für Unterkünfte, es gab kein Geld für den öffentlichen Verkehr ...
Das war der Artikel:
Eine symbiotische Beziehung: Terrorismus und Waffenverkäufe

Ein ernüchternder Gedanke zum nahenden Ende von 2003: Zum ersten Mal seit dem Ende des Kalten Kriegs sind die Verteidigungsausgaben in mehreren Ländern sehr stark angestiegen.

Das US-Verteidigungsbudget, welches grob gesagt für rund die Hälfte der Verteidigungsausgaben der Welt verantwortlich ist, ist von 300 Milliarden Dollar, als Präsident George W. Bush sein Amt übernahm, auf heute 487 Milliarden Dollar angewachsen. Nicht auf Grund konventioneller, militärischer Bedrohung, sondern wegen Terrorismus. Gemäß dem Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstitut war im Jahre 2002 die USA für fast 75% des weltweiten Wachstums bei den Militärausgaben verantwortlich. Weitere wesentliche Erhöhungen sind bis 2009 geplant.

[...] Doch die wahre Torheit, die gesteigerten Militärausgaben innewohnt, ist, dass die Hauptbedrohung der internationalen Stabilität heutzutage nicht von Staaten ausgeht, die mit konventionellen, militärischen Mitteln bekämpft werden können, sondern von Terroristen, die man so nicht bekämpfen kann. Al-Qaeda und seinesgleichen sind transnational, dezentralisiert und unsichtbar. Sie können durch konventionelle, militärische Fähigkeiten und Nuklearwaffen nicht abgeschreckt, oder geschlagen werden. Sie gedeihen in schwachen und fragmentierten Staaten. Staaten zu besiegen - sogar Staaten, die Völkermord begehen, wie der von Saddam Hussein - stärkt nur die Terrorgefahr.
Meine Bemerkung dazu:

Während ich mit diesem Krieg nicht einverstanden bin - oder den Ausgaben dafür - , möchte ich klarstellen, dass die US-Regierung nicht sozialistisch eingerichtet wurde. Die Unterstützung der Gesundheitsvorsorge, Schulen, Tagesstätten, Öffentlicher Verkehr usw. sollte auf lokaler Ebene, von Leuten, die den Wunsch nach solchen 'Dingen' haben, gemacht werden. Diese 'Dinge' sind kein Grundrecht. Die Regierung ist dazu da, die Rechte der Menschen zu schützen, den Handel zwischen den Staaten zu regulieren (vorschriftsmäßig zu machen), eine einheitliches Währungssystem zu errichten und die Vereinigung der Staaten zu schützen. Sie haben ihre Pflichten nicht erfüllt.

Obwohl eure Gruppe vorgibt, den Freien Willen zu unterstützen, werden oft Bemerkungen über Nachrichten-Artikel gemacht, die dies nicht bestätigen.

Dies ist verständlich für jemanden, der in einem anderen Kontrollsystem aufgewachsen ist und dieses gewohnt ist. Ihr seid immer noch in eurer Programmierung gefangen.

Insgesamt gesehen glaube ich, dass eure Absichten ehrlich sind und ich schätze eure Arbeit, die "Zeichen der Zeit"-Webseite, sehr.

R H
Die Idee von 'Sozialismus' oder 'Kapitalismus' eines starken zentralistischen oder dezentralen Staates, die Idee einer zentralen Regierung, die diese beschriebenen Dienstleistungen anbietet - im Gegensatz zur lokalen Organisation - , die Idee, was genau unsere Grundrechte ausmacht, dies alles sind Ideen dieser Welt. Sie ändern sich, wenn der Mensch sich ändert, wenn sich seine politischen und ökonomischen Systeme ändern. Sie sind nicht absolut. Keines ist besser als das andere, noch schlechter als das andere.

Es scheint jedoch, dass dieser eine Leser diese so behandelt, als ob sie absolut wären; als ob es möglich wäre, ein für alle Mal zu sagen, dass diese 'richtig' oder 'falsch' sind; als ob eines davon besser wäre. In anderen Worten, Menschen identifizieren sich mit Ideen. Sie verinnerlichen diese, bilden eine emotionale Bindung zu ihnen und zum Ergebnis der politischen, ökonomischen oder sozialen Arena.

Es ist unsere Erfahrung, dass die Menschen innerhalb der USA unter jenen sind, die es sich mit ihren Ideen sehr bequem gemacht haben. Das Spektrum der politischen Gedanken ist ziemlich schmal. Es gibt einen hohen Grad dieser Identifikation. Es gibt auch einen hohen Grad der negativen Identifikation, im dem Sinne, dass gewisse Gedanken als "Anti-Amerikanisch" empfunden werden. Dies sind Gedanken, von denen gewissen Leute glauben, das kein 'echter' Amerikaner sie hegen sollte.

Ist dies eine offene Einstellung? Ist dies eine Vorgehensweise, die Lösungen finden wird, oder eine, die unsere Fähigkeit, Lösungen zu finden, einschränkt?

Wenn wir von Gesundheitsvorsorge, Veteranenrente usw. sprechen, dann geht es nicht darum, diese Ideen auf politischer Ebene vorzuschlagen, sondern um den Leser einzuladen, seine oder ihre eigenen Überzeugungen in Frage zu stellen, die Herkunft ihrer Ideen zu untersuchen und über den Tellerrand ihrer Sozialisierung und Erziehung hinauszuschauen.

Es geht hier um ein größeres Problem, als nur spezifische politische Probleme vorzuschlagen. Es ist das Problem des Gesichtspunkts, der Positionierung: aus welcher Position heraus machen wir unsere Bemerkungen? Nehmen wir eine Position für eine bestehende oder mögliche politische Struktur innerhalb der akzeptierten Normen ein? Verteidigen wir innerhalb der USA oder anderswo eine linke, rechte, neoliberale, liberalistische, oder eine andere Strömung?

Nein.

Die politischen Formen, die heute in der Welt vorhanden sind, spiegeln die Ebene des SEINs der Bewohner unseres Planeten. Wir sind Wesen, deren grundlegender Drang Nahrung, Sex und Angst/Überleben sind. Dies sind körperzentrierte Triebe. Unsere politischen Systeme sind Spiegelungen davon. Solange diese unsere grundlegenden Hauptbeschäftigungen sind, so werden unsere Formen der sozialen Organisation, sei sie politisch, ökonomisch, oder anderes, dies spiegeln. Wir sind somit überzeugt, dass dezentralisierte und lokale politische Gruppen oder Formen des ökonomischen Handels den gleichen Problemen unterliegen, wie die höchst zentralisierten Regierungen und Ökonomien, wenn die daran beteiligten Individuen durch die gleichen grundlegenden Wünsche und Bedürfnisse angetrieben werden.

Die Lösung liegt somit auf einer ganz anderen Ebene.

Der einzige Weg, aus diesem Teufelskreis auszusteigen, besteht darin, unsere grundlegenden Hauptbeschäftigungen, Antriebe und Bedürfnisse zu ändern, über sie zu wachsen, damit wir aus dem Kreis heraussehen können. Wir bezeichnen die Einflüsse um uns herum, die sich auf diese drei Antriebe beziehen, die "A"-Einflüsse. Diejenigen, die sich auf des Menschen höhere Einflüsse beziehen, was wir als spiritueller, göttlicher oder ewiger Antrieb bezeichnen, sind "B"-Einflüsse. In jeder Situation in der wir uns befinden, bei jeder Entscheidung die wir treffen, sind "A"-Einflüsse und "B"-Einflüsse vorhanden, sofern wir uns die Zeit und die Absicht nehmen diese Unterscheidungen vorzunehmen. Bei jeder Entscheidung können wir wählen, uns am einen oder am anderen auszurichten.

Solange unsere Bedürfnisse durch "A"-Einflüsse bestimmt werden, solange die Lösungen die wir suchen durch "A"-Einflüsse bestimmt werden, solange werden wir auf dem Kurs bleiben auf dem wir sind. Es braucht eine aktive Entscheidung um nach "B"-Einflüssen zu suchen.

Indem wir uns an den "B"-Einflüssen ausrichten, können wir neue authentische Lösungen finden; ein Resultat des Zugreifens auf unseren unterdrückten kreativen Geist.

Viele Menschen haben überhaupt kein Wahrnehmungsvermögen für die "B"-Einflüsse. Sie finden die tägliche Arbeit des Befriedigens ihrer Bedürfnisse nach Nahrung, nach Sex, nach Überleben als erfüllend. Sie mögen sogar darin schwelgen. Sie sind in der Welt der "A"-Einflüsse zu Hause. Wenn sie somit die Geschichte oder die politischen Ereignisse des Tages anschauen, so glauben sie, dass dies der einzige Weg ist, wie die Dinge sein können; dass die Dinge immer so waren und immer so sein werden. Die Lösung ist, zu 'improvisieren'; diese 'Realität' so wie sie ist zu akzeptieren; entweder indem man sie für sich nutzt, oder durch Mittel der Selbstberuhigung wie Fernsehen, Psychopharmaka, Familie, Arbeit, usw.

Diese Menschen würden höchstwahrscheinlich die bloße Existenz der "B"-Einflüsse verleugnen, da sie in ihrem Leben keine Erfahrungen damit haben. Die höheren Einflüsse existieren für sie nicht. Sie haben nie die Anwesenheit von etwas Höherem als sie selbst gefühlt, haben nie gespürt, dass es in unserem Leben noch etwas Größeres gibt oder dass unser Leben eine Bedeutung haben könnte, die über den Rahmen der materiellen Welt hinausgeht.

Dies sind Menschen, die materialistische Theorien der Existenz entwickeln, die alles durch zufällige Organisation und Reorganisation der Materie erklären können. Sie sind sogar in der Lage, das Bewusstsein als eine Ansammlung von Myriaden von kleineren 'Programmen' zu erklären, die die Probleme von Nahrung, Sex und Angst/Überleben lösen. Sie argumentieren, dass das Vorhandensein von 'Bewusstsein' als Etwas in sich selbst eine Fiktion sei. Es sei unser Irrtum, die Sammlung der kleinen Programme als etwas Vereinigtes zu sehen.

Dies ist ihre Wirklichkeit. Die Welt besteht für sie auf diese Weise.

Da diese Menschen durch Machtpositionen angezogen werden, sind sie es, die das Schauspiel antreiben: die Politiker, die Geschäftsleute, die Banker, die Waffenverkäufer, sowie auch diejenigen religiösen Führer, deren Interesse darin liegt, die Macht ihrer Kirchen zu erhalten, anstatt ihren Mitgliedern zu helfen die "B"-Einflüsse wahrzunehmen.

Es ist somit schwierig, sich einen Dialog mit ihnen vorzustellen - eine Methode, um Gedanken auszutauschen - der neue Wege öffnen könnte, wenn sie ihrem kreativen Teil gegenüber, der die Lösungen, die wir suchen, liefern könnte, blind sind.

Genauso sind diejenigen, die das Potential hätten, um diese neuen Lösungen zu finden, solange blind wie alle anderen; und zwar solange diese drei Hauptantriebe die Fundamente unserer Aktivitäten sind.

Was also kann man tun?

Wir können und wünschen nicht die Arrangements jener zu verändern, die durch diese drei Grundinstinkte und Begrenzungen der materiellen Welt angetrieben werden. Sie haben das Recht, sich und die Welt - auf Grund ihrer Erfahrungen in der Welt - zu organisieren.

Wir hingegen müssen neue Wege finden, um in dieser Welt zu leben. Wege, die uns erlauben, die "B"-Einflüsse zu erkennen, unsere Entscheidungen auf diesen zu basieren, und um den Weg aufzuzeigen, den diese neuen Möglichkeiten für uns öffnen. Doch wir wissen nicht im voraus wohin dieser Weg uns führt. Wir werden den Weg entstehen sehen, während wir unsere Entscheidungen treffen, während wir uns an den "B"-Einflüssen ausrichten.

Es gibt keine Rezepte und keine Formeln, die man anwenden kann, auch kein vorgegebener Plan für das Wohlergehen der Menschheit, den eine Gruppe von gleichgesinnten Leuten entwickeln und ausführen kann. Der Weg öffnet sich mit jedem Schritt den wir machen, wenn wir ohne Erwartung der Ergebnisse (ohne Antizipation) vorwärts schreiten.

Jede getane Arbeit, die uns von 'hier' nach 'dort' bringt, wird uns ändern. Diese Änderungen bringen weitere neue Möglichkeiten des Findens von Antworten. Der Haken an der Sache ist, dass dies eine Arbeit ist, die jeder von uns als Einzelner gehen muss. Die Unterscheidung der "A"- und "B"-Einflüsse ist immer da, in jedem von unseren Leben. Da jeder Moment einzigartig ist, so ist es auch die Entscheidung, auch wenn diese eine gewisse symbolische oder archetypische Ähnlichkeit haben. Dies ist auch der Grund, warum es keine Rezepte geben kann. Es ist der Grund, warum wir niemandem sagen können, was man tun muss.

Wir haben keine Parteirichtlinien, die wir anwenden. Wir bürden kein Glaubenssystem auf, noch schlagen wir eines vor. Jeder/Jede Einzelne hat das Recht, wirklich er/sie selbst zu sein. Es gibt diejenigen, die entscheiden werden, kreativ sein zu wollen; es gibt diejenigen, die entscheiden werden, entropisch sein zu wollen, die von anderen nehmen, ohne je etwas zurückzugeben. Wir sind daran interessiert, Wege zu finden, damit diejenigen, die am Kreativen Prinzip interessiert sind, in einer Welt der Entropie existieren können, in welcher sie sich ständig mit denen auseinandersetzen müssen, die ihnen dieses Recht verweigern wollen.

Es liegt innerhalb dieser Spieldynamik zwischen dem Kreativen Prinzip und dem Entropischen Prinzip, in der sich die Ereignisse unserer Welt abspielen.