In den Sechzigerjahren wurde höheres Bewusstsein als psychedelische LSD-Reisen mit wirbelnden Farben und einer Wahrnehmung der Welt definiert, die unmittelbarer und realer als unser alltägliches Bewusstsein schien; wo das Äußern eines Worts, um irgendein Objekt zu beschreiben, ungenügend war, die Erfahrung des Objekts zu vermitteln, so dass es am besten war, gar nichts zu sagen. Sehen und Verstehen waren jenseits von Worten.

Die Tradition westlicher Zauberei - die viele Ableger hat, die alle vom goldenen Zeitalter abstammen - betont die Idee, dass wir die Welt um uns herum kontrollieren können, um sie unserem Willen zu unterwerfen und zu formen.

Die Theosophie sprach von aufgestiegenen Meistern, welche unsere Entwicklung anleiten und auf uns aufpassen; mit denen wir Kontakt aufnehmen können, um unser Leben durch sie leiten zu lassen.

Diese Ideen werden in der überwiegenden Mehrheit der sogenannten spirituellen Wege gefunden, für die heute im Westen geworben wird. Oft wird ein Dialog mit Leuten unmöglich, wenn man ihre Glaubensvorstellung herausfordert und sie zu einem Argument greifen, wie z.B.: "Ich weiß, was ich erlebte und du kannst das nicht beurteilen". Oder "gechannelte" Information wird einfach geglaubt und akzeptiert, weil sie mit einer außergewöhnlichen Erfahrung verbunden ist, und nicht weil die enthaltene Information unabhängig davon überprüft worden ist. Wir erhalten von Lesern immer noch E-Mails voller Wortsalat, der verkündet, dass wir gerettet werden würden, wenn wir nur "glauben", und "zum Licht schauen". Menschen suchen nach ihren "Führern" als irgendeine andere Autorität, die ihnen sagt, was sie zu tun haben, anstatt die viel schwierigere Arbeit zu unternehmen, die Probleme des Lebens selbst zu verstehen und zu lösen. Aber weil sie Stimmen hören, die so beruhigend und "voller Liebe" sind, denken sie, dass sie eine "spirituelle" Erfahrung haben.


Dies hat unsere Erwartungen, was Spiritualität eigentlich ist, geprägt. Es hat unsere Annahmen und Erwartungen definiert, wenn wir das in Angriff nehmen, wovon wir denken, dass es der "spirituelle Weg" ist. Schlussendlich grenzen wir damit aber das ein, was wir suchen und was wir finden werden. Wenn eine Lehre nicht 'anderweltlich' genug ist, so reagieren wir mechanisch und tun sie als "nicht spirituell" ab. Diese Reaktion ist in uns hineinprogrammiert worden, weswegen wir glauben, dass Gurdjieffs Beschreibung des Menschen als völlig mechanisches Wesen exakt und richtig ist.

Unsere eigene Vorstellung ist, dass spirituelle Arbeit viel banaler ist; dass es das Ziel ist, diese Welt so eindeutig und objektiv wie möglich zu sehen, die auf unserer Existenzebene wirkenden Kräfte zu verstehen und nicht zu versuchen, vor all dem Horror, der vor uns liegt, durch das Aufsteigen in höhere Sphären zu fliehen, während unsere Körper weiterhin den Gesetzen dieser Welt unterworfen sind. Wenn wir mechanische Wesen sind, dann ist das Ziel, weniger mechanisch zu werden, unsere Maschine zu verstehen und die Kontrolle darüber zu erlangen. Eine solche Arbeit ist viel weniger faszinierend als Astralreisen und fordert ein rigoroses Bewusstsein und Opfer. Deshalb wird eine solche Arbeit in unserer Welt der sofortigen Ego-Belohnung und ihre davon abgeleiteten Ideen - wie "Man erzeugt seine eigene Realität" oder "Wenn man das Negative aus seinem Leben verbannt, so trifft es dich nicht" - weniger beliebt sein. Menschen, die 'Spiritualität' mit 'Glückseligkeit' oder 'Stressverminderung' gleichsetzen, werden von einem Weg, der konstante Aufmerksamkeit über seine Gedanken und Taten, und einen rigorosen Kampf gegen alle Formen des automatischen Benehmens fordert, nicht angezogen.

Es ist jedoch wahr, dass viele 'unweltliche', 'anomale' Dinge in unserer Welt geschehen, Dinge, welche durch die Wissenschaft nicht erklärt werden können, und deshalb von jenen abgewertet und zurückgewiesen werden, die rationales Denken über eine Offenheit dessen, was existiert, stellen. Die berechnende Ablehnung und der Spott über diese Themen und die wissenschaftliche Gemeinschaft, die sie untersuchen, verstärkt nur die oben angedeuteten Annahmen unter den spirituell Suchenden. Es existieren genug Hinweise, die belegen, dass materialistische 'Hardcore'-Wissenschaftler, die solche Themen abstreiten, im Misstrauen handeln, oder möglicherweise sogar wegen ihrer eigenen Genetik unfähig sind, es zu sehen. Auf diese Art verstärken die zwei Pole die jeweiligen Standpunkte, was zu einer größeren und größeren Kluft zwischen ihnen führt, und auf beiden Seiten können Strohmann-Argumente, die als echte Widerlegungen der jeweils anderen Sichtweise durchgehen, eingesetzt werden.

Wir bringen diese Anomalien dann und wann auf sott.net, aber es ist weder der Hauptfokus unserer Arbeit, noch unsere Hauptbeschäftigung. Solche Ereignisse sind für uns interessant, weil sie uns helfen zu sehen, dass die Welt ein sehr viel seltsamerer Ort ist, als uns die konventionelle Wissenschaft glauben lassen will. Die Beweissammlung deutet auf das Vorhandensein höherer Existenzebenen hin, sowie auf die Existenz von Wesen in diesen Realitäten, die die gesamte Geschichte hindurch eingegriffen haben, um uns auf Weisen zu beeinflussen, die unserer Existenz sehr abträglich sind, und die sich selbst unsere 'Götter' nennen. Während es sein kann, dass unsere Wissenschaft noch nicht in der Lage ist, diese Daten in ihre Theorien zu integrieren, so ist dies ein Mangel unserer Wissenschaft, und nicht eine Widerlegung der Realität höherer Ebenen.

Eine Tages kann es sein, dass die Wissenschaft den Beweis hat.

Spiritualität könnte für uns als die Wissenschaft 'dessen, was ist' definiert werden, und weil unsere eigenen Überzeugungen und Annahmen solch eine wichtige Rolle beim Formen unserer Wahrnehmung der Welt spielen, so wäre das Entwurzeln dieser Annahmen der Beginn. Manche dieser Annahmen sind leicht zu identifizieren und ziemlich leicht zu entfernen. Viele Leute gehen bis zu einem gewissen Grad ganz natürlich durch diesen Prozess, während sie lernen und wachsen. Jedoch gibt es Schichten, die so tief sind, dass wir unfähig sind, sie selbst zu sehen.

Dies sind unsere sogenannten Heiligen Kühe.

An 'Heiligen Kühen' arbeitet man am besten mit Anderen, die dieselbe Arbeit machen. Es ist leichter, das Staubkorn im Auge eines Anderen zu sehen, als im eigenen. Es ist nicht so leicht, diese Überzeugungen in Frage zu stellen, sobald man sie identifiziert hat.

Während unsere heiligen Kühe entwurzelt werden, sind wir immer mehr in der Lage, die Welt mit weniger und weniger Filtern zu sehen. Wir haben nicht mehr das automatische Vertrauen in unsere Führer, die uns für die Möglichkeit blind machen wollen, dass die Angriffe der "Terroristen", welche Schlagzeilen in den westlichen Ländern gemacht haben, die Werke unserer eigenen Regierungen oder ihrer Verbündeten sind. Wir glauben dann nicht länger: "Unsere Führer würden so etwas nie tun!", weil uns die Fakten das Gegenteil sagen. Unschuldige werden immer wieder geschlachtet, um die Absichten der Leute an der Macht zu erreichen.

Wir sind ebenfalls in der Lage, die geologischen und archäologischen Aufzeichnungen zu lesen, und zu sehen, dass sich die Evolution und geologische Geschichte nicht auf eine lineare, friedliche Weise entwickeln. Es gibt viele Momente der Unstetigkeit, von Quantensprüngen, wo Chaos und Unordnung herrscht; Momente des Übergangs, in denen die Erde und ihre Gesellschaften in Aufruhr geworfen werden.

Das Studium komplexer System- und Chaostheorie zeigt uns, dass solche Entwicklungen völlig natürlich sind und erwartet werden sollten und dass Perioden der Turbulenz das Zeichen sein kann, dass eine solche Übergangsphase im Entstehen ist.

Für uns ist höheres Bewusstsein die Fähigkeit, diese Dinge zu sehen; die Fähigkeit, die unsichtbare Hand hinter den Dingen - d.h., das Spiel zwischen Schöpfung und Entropie - und die Existenz einer wirklichen entropischen Kraft in unserer Welt wahrzunehmen. Gurdjieff und Mouravieff nennen diese Kraft das Allgemeine Gesetz, eine Kraft, deren Aufgabe es ist, uns an unserem Platz, an unsere heiligen Kühe gekettet zu halten.

Viele Leute schreiben uns und fragen sich, was es ist, was sie angesichts der Schrecken in unserer Welt tun sollten. Wir denken, dass die erste Stufe der Beginn des Prozesses ist, unsere eigene mechanische Natur zu überwinden und zu lernen, die Welt ohne unsere Filter zu sehen. Wenn wir die Welt nicht klar sehen können, wie können wir dann jemals erwarten, auf eine Weise zu handeln, die nicht noch mehr Chaos hinzufügt? Jedes Mal, wenn wir versuchen, jemanden, der nicht danach gefragt hat, 'zu retten', oder wenn wir jemandem unsere Ideen aufdrängen, fügen wir Chaos hinzu. In solchen Fällen verletzen wir den freien Willen der Person, die wir zu beeinflussen versuchen. Jeder hat das Recht auf eigene Vorstellungen. Wir haben kein Recht, unsere eigenen aufzudrängen. Es kann ein langer und schmerzhafter Prozess sein, diese Angelegenheit zu verstehen, weil die Menschen, die wir 'retten' möchten, uns häufig sehr nahe stehen. Die Existenz des Allgemeinen Gesetzes ist - sobald es einmal identifiziert worden ist - so offensichtlich und klar, dass wir dann sehr leicht vergessen können, wie viel Mühe es gebraucht hat, es selbst zu entdecken. Es wird für Andere nicht gleich offensichtlich sein, wenn wir versuchen, darauf hinzuweisen. Jede Person muss lernen, für sich selbst zu sehen.

Es muss nicht extra erwähnt werden, dass viele Leute stark gegen die Idee reagieren, dass wir lernen können, die Welt objektiv zu sehen. Sie glauben, dass wir alle unsere eigene Wahrheit haben, und dass Wahrheit das ist, wozu wir sie machen. Diese Idee ist eine Form von "Man erzeugt seine eigene Realität". Sie ist in den westlichen Ländern tief verwurzelt, wo die Idee der Rechte des Individuums stark gefördert wird - zum Schaden der Idee gemeinschaftlicher Rechte. Unglücklicherweise sind auch gemeinschaftliche Rechte dazu missbraucht worden, persönliche Freiheiten einzuschränken, doch eine solche Dialektik ist normal in einer Welt, wo unsere Individualitäten von der Verbraucherkultur geformt werden. Wie können mechanische Wesen, wie wir es sind, noch einen wahren Sinn für echte Freiheit haben? Einmal mehr kommen unsere Wahrnehmungsfilter und 'Heiligen Kühe' ins Spiel.

Der Prozess, den wir beschreiben, ist langwierig. Unsere Arbeit an sott.net ist in einem gewissen Sinn die Dokumentation unserer Versuche, mit unseren 'Heiligen Kühen' fertig zu werden. Unsere Kommentare ändern sich, während wir weitere Daten sammeln und sich unsere Arbeit, die Wahrnehmungsfilter abzulegen, vertieft. Am Ende ist es jedoch die Richtung, in die wir gehen, die wichtig ist. Wir befinden uns alle an unterschiedlichen Stellen der Straße in Richtung eines schwer zu fassenden Ziels, bekannt als Die Wahrheit.