Als Zappelphilip, Quälgeist und Unruhestifter werden heute viele Kinder und vor allem Jungen bezeichnet und als Folge dessen mit der Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS oder ADHS) diagnostiziert. Die einfachste Lösung ist Tabletten wie Ritalin an die betroffenen Kinder zu verschreiben, um sie einfach ruhig zu stellen. Ist ADHS heutzutage eine Modeerkrankung?

adhs
Gerald Hüther, mit einer der bekanntesten deutschen Hirnforscher antwortet auf die Frage in einem Interview sehr treffend, warum die Diagnosen für ADHS in den letzten Jahren so stark angestiegen sind: "Es ist bequem für alle Beteiligten. Die Ärzte sind froh, dass sie mit einer einfachen Pille alles heilen können und die Pharmaindustrie ist froh, dass sie damit so viel Geld verdienen kann."

Doch schauen Sie sich selber das Interview an:


Lesen Sie den folgenden Artikel von Gerald Hüther für mehr Hintergrundinformationen zu ADS/ADHS und einer anderen Sichtweise, wie Kinder behandelt werden könnten:
Familien müssten wieder mehr Wert auf gemeinsame Projekte legen, die Überstimulation durch Medien sollte reduziert werden, Kinder sollten wieder lernen, die Aufmerksamkeit gemeinsam mit anderen Menschen auf gemeinsame Interessen oder Aufgaben zu lenken. Wenn das in Familien schiefgelaufen ist oder nicht geleistet werden kann, muss es in psychotherapeutischen, psychosozialen oder pädagogischen Interventionen nachgeholt werden. Aber eben als Unterstützung beim Erwerb der wichtigen sozialen Erfahrung von geteilter Aufmerksamkeit und nicht als individuelles Aufmerksamkeitstraining. Die Verabreichung von Medikamenten, die die Symptome dieser Kinder unterdrücken, ist eine sehr fragwürdige Behandlungsstrategie. Aber auch die gegenwärtig noch sehr individuellen Therapien für ADS-Kinder zur Verbesserung ihrer Aufmerksamkeitsleistungen scheinen kein optimaler Weg zu sein, um ihnen aus ihrer Not herauszuhelfen.