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© sott.netPsychopathen regieren unsere Welt. Sechs Prozent der Weltbevölkerung sind genetisch geborene Psychopathen. Wissen sie, was das für den Rest von uns bedeutet?
Zahlreiche forensische Psychologen, Psychiater und Kriminologen verwenden die Begriffe „Soziopathie“ und „Psychopathie“ synonym. Führende Experten sind unterschiedlicher Meinung darüber, ob aussagekräftige Differenzen zwischen den beiden Zuständen bestehen. Ich behaupte, dass es eindeutige und erhebliche Unterschiede zwischen ihnen gibt.

Die fünfte Ausgabe des Diagnostischen und Statistischen Handbuchs für Psychische Störungen (DSM-5), das 2013 von der Amerikanischen Psychiatrischen Vereinigung herausgegeben worden war, erfasst sowohl Soziopathie als auch Psychopathie in der Rubrik Antisozialer Persönlichkeitsstörungen (ASPS). Diese Erkrankungen haben viele gemeinsame Verhaltensmerkmale, die zur Verwechslung zwischen ihnen führen. Schlüsselkriterien, die Soziopathen und Psychopathen miteinander teilen, beinhalten:
  • Missachtung gegenüber Gesetzen und Gepflogenheiten
  • Missachtung der Rechte anderer
  • Unvermögen, Reue oder Schuld zu fühlen
  • Tendenz zu gewalttätigem Verhalten
Neben ihren Gemeinsamkeiten verfügen Soziopathen und Psychopathen auch über ihnen eigene Verhaltenscharakteristika.

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Sozipathen neigen dazu, nervös und leicht erregbar zu sein. Sie sind unbeständig und tendieren zu emotionalen Ausbrüchen, einschließlich Wutanfällen. Sie sind wahrscheinlich ungebildet und leben am Rand der Gesellschaft, unfähig, einer geregelten Arbeit nachzugehen oder für sehr lange Zeit an einem Ort zu bleiben. Es ist schwierig, jedoch nicht unmöglich für Soziopathen, Bindungen zu anderen aufzubauen. Viele Soziopathen können eine Beziehung zu einem bestimmten Individuum oder einer bestimmten Gruppe herstellen, obgleich sie keine Rücksicht auf die Gesellschaft im Allgemeinen oder ihre Regeln nehmen. In den Augen anderer erscheinen Soziopathen als sehr gestört. Jedes Verbrechen einschließlich Mord, das von einem Soziopathen begangen wird, wird eher planlos, desorganisiert und spontan anstatt geplant sein.

Psychopathen, andererseits, sind unfähig, emotionale Bindungen aufzubauen oder echte Empathie mit anderen zu fühlen, obgleich sie oftmals über entwaffnende oder gar einnehmende Persönlichkeiten verfügen. Psychopathen sind sehr manipulativ und können leicht das Vertrauen der Menschen gewinnen. Sie lernen Emotionen zu imitieren, trotz ihrer Unfähigkeit sie tatsächlich zu fühlen, und sie erscheinen für arglose Menschen normal. Psychopathen sind oftmals hochgebildet und haben feste Arbeitsplätze. Einige sind so gut beim Manipulieren und Nachahmen, dass sie Familien haben und andere langfristige Beziehungen führen können, ohne dass jene um sie her jemals ihre wahre Natur erahnen.

Wenn sie Verbrechen begehen, planen Psychopathen sorgsam jedes Detail im Voraus und haben oftmals Notfallpläne parat. Ungleich ihren soziopathischen Gegenstücken sind psychopathische Kriminelle kaltblütig, ruhig und gewissenhaft. Ihre Verbrechen, ob gewaltvoll oder gewaltlos, sind hochorganisiert und geben Autoritäten im Allgemeinen wenig Anhaltspunkte, denen sie folgen können. Intelligente Psychopathen geben exzellente Wirtschaftsverbrecher und Hochstapler ab, aufgrund ihrer ausgeglichenen und charismatischen Persönlichkeit.

Die Ursachen für Psychopathie unterscheiden sich von jenen der Soziopathie (1). Es wird angenommen, dass Psychopathie das Resultat der „Natur“ (Genetik) sei, während Soziopathie das Ergebnis von „Erziehung“ (Umwelt) ist. Psychopathie steht in Bezug zu physiologischen Defekten, die in einer Unterentwicklung jenes Gehirnbereiches resultieren, der verantwortlich ist für Impulskontrolle und Emotionen. Soziopathie ist, andererseits, eher das Produkt von Kindheitstrauma und physischem/emotionalem Missbrauch. Da Soziopathie erlernt statt angeboren zu sein scheint, sind Soziopathen in bestimmten, limitierten Umständen zu Empathie fähig, doch nicht in anderen, und bei einigen wenigen Individuen, doch nicht bei anderen.
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© Quantum Future GroupAnnähernde statistische Verbreitung von psychologischen Abweichungen in der Gesamtbevölkerung. [Forschungsdaten von Andrzej Lobaczewski in seiner Arbeit "Politische Ponerologie"]
Psychopathie ist die gefährlichste von allen antisozialen Persönlichkeitsstörungen, aufgrund der Art und Weise wie Psychopathen sich emotional von ihren Handlungen abspalten, unabhängig davon wie furchtbar sie sein mögen. Viele erfolgreiche und berüchtigte Serienmörder, einschließlich des verstorbenen Ted Bundy und John Wayne Gacy sowie Dennis Rader („Fesseln, Foltern, Töten“ oder BTK) sind unbarmherzige Psychopathen. Psychopathische Mörder betrachten ihre unschuldigen Opfer als entmenschte Objekte, die sie zu ihrem Vergnügen quälen und foltern können. Gegenläufig zur verbreiteten Mythologie sind die meisten Serienmörder nicht geisteskranke oder „böse“ Genies. Siehe meinen verwandten Artikel: Serial Killer Myth #1: They're Mentally Ill or Evil Geniuses [Mythos Nr. 1 über Seriemörder: Sie sind geistig krank oder böse Genies - nur in Englisch, AdÜ]


Kommentar: Psychopathen sind Experten darin, den Anschein aufrechtzuerhalten, dass sie normal seien. Es ist eine Maske, die sie tragen.
Diese äußere Erscheinung", meint Dr. Cleckley, ist im Wesentlichen eine Maske, die "geschäftliche oder berufliche Karrieren beinhalten dürfte, die im gewissen Sinne erfolgreich verlaufen, und die wahrlich erfolgreich sind, wenn sie am finanziellen Lohn oder an der Meinung des gelegentlichen Beobachters über wahre Errungenschaften gemessen werden."

"Viele Psychopathen landen niemals im Gefängnis oder irgend einer anderen Einrichtung", stimmt Dr. Hare zu. "Sie scheinen ziemlich gut zu funktionieren -- als Juristen, Ärzte, Psychiater, Akademiker, Söldner, Polizeibeamte, Kultführer, militärisches Personal, Geschäftsleute, Schriftsteller, Künstler, Entertainer und so fort -- ohne das Gesetz zu brechen." Er fährt fort: "Ihre Intelligenz, der familiäre Hintergrund, soziales Geschick sowie entsprechende Umstände erlauben es ihnen, eine Fassade der Normalität zu konstruieren."

"Korrupte und gefühllose Politiker, schnelle soziale Aufsteiger oder auf der Karriereleiter rasch nach oben Kletternde, autoritäre Führer, ausfallende und aggressive Personen etc. befinden sich unter ihnen", schreibt Dr. Renato Sabbatini in seinem Artikel "The Psychopath's Brain". "Ein verbreitetes Merkmal", meint Dr. Sabatini, "ist, dass sie systematische Täuschung und Manipulation anderer zu ihrem persönlichen Vorteil betreiben. In der Tat können viele erfolgreiche und angepasste Soziopathen, die nicht gewalttätig sind, in unserer Gesellschaft gefunden werden."

Die meisten dieser Menschen befinden sich nicht nur einfach unmittelbar in Ihren Kirchen, Schulen, Hilfsorganisationen und an Ihren Arbeitsplätzen, sondern leiten sie wahrscheinlich auch noch, eben mittels ihrer bloßen Natur. Es ist ein Wesensmerkmal des Psychopathen, sich selbst in Einflusspositionen zu bringen, nicht um des öffentlichen Dienstes, sondern um der Macht willen. "Die Erfahrung von Vergnügen ist für den Psychopathen nicht reziprok", stellt Dr. Meloy fest, "es ist nur erreichbar über sadistische Kanäle von Macht und Kontrolle. Das Erlangen von Macht um des Besitzes von Macht willen ist die Natur des Psychopathen." Dr. Hare stimmt zu: "Sie lieben es, Macht und Kontrolle über andere zu haben."

Das Bedürfnis nach absoluter Macht über andere und der Wunsch, anderen Schmerz zuzufügen um der Freude willen, sie leiden zu sehen, sind fast niemals offensichtlich für den gelegentlichen Beobachter. Der Grund dafür ist, dass ein weiteres Wesensmerkmal des Psychopathen Tarnung ist. So maskieren sich diese Individuen unglücklicherweise für gewöhnlich als gutmütige Menschen. Wenn sie gewaltigen Reichtum besitzen, können Sie darauf wetten, dass sie Hilfsorganisationen schaffen werden -- als Teil ihrer Maske.

Sie sind sich dessen wohl bewusst, dass ihre mentale Aufmachung sich drastisch von jener der Mehrheit unterscheidet. Sie haben auch einen sechsten Sinn dafür, jede Schwäche, die Sie haben, zu entdecken und auszubeuten. In einem sehr frühen Alter lernen sie, dass sie mit Leichtigkeit Anderen mentalen und emotionalen Schaden zufügen können. Sie lernen auch, wie sie ihresgleichen in einer Ansammlung normaler Menschen entdecken können. Beginnend in ihrer Kindheit lernen die meisten von ihnen, normale emotionale Reaktionen nachzuahmen, um sich in die Gesellschaft einzufügen.

Das verborgene Böse: Der psychopathische Einfluss

(1) Bouchard, T.J., Jr., Lykken, D.T., McGue, M., Segal, N.L. and Tellegen, A. 1990."Sources of human psychological differences: The Minnesota Study of Twins Reared Apart." Science 250 (4978), pp. 223 - 228.