Broken Heart Syndrome
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Romeo und Julia töteten sich selbst, weil sie die Trennung voneinander nicht ertragen konnten. Doch nicht nur physische Faktoren können in derartigen Situationen tödlich sein, sondern auch mentale. Mediziner definieren dieses Phänomen als "Broken-Heart-Syndrom".

Trennung enger Bindungen verursacht Leere

Zu vielen Menschen hat man eine solch enge Bindung, dass sie tief im Herzen verankert sind und bei einem Bruch der Beziehung ein schier endlos wirkendes Loch hinterlassen. Alles wirkt anders und ein tiefer Schmerz überschattet den Alltag, wodurch es kein Glück mehr zu geben scheint. Auch Albträume, Selbstmordgedanken und tiefe Traurigkeit sind die Folge.
Die Mehrzahl der Menschen überwindet diese Phase, bei anderen verursacht der Herzschmerz hingegen gravierende gesundheitliche Folgen - bis hin zum Tod. Es sind die Gedanken, die diese Menschen umbringen. Dabei unterscheidet man zwischen direkten Selbstmordgedanken und denen, die ohne einen direkt gewollten eigenen Einfluss zum Tod führen - geschieht das, so spricht man vom "Broken-Heart-Syndrom".

Symptom war bereits in den 90ern bekannt

Anfang der neunziger Jahre wurde laut wissenschaft.de das erste Mal über ein derartiges Phänomen berichtet. "Damals glaubten Mediziner allerdings noch, es handele sich um ein rein asiatisches Phänomen, das in westlichen Ländern keine Rolle spielt.", so Joachmin Weil. Doch forschen nun immer mehr Wissenschaftler an diesem "rätselhaften Phänomen".

Ähnliche Symptome wie Herzinfarkt

Da dieses Phänomen im Laufe der Jahre zugenommen hat, erforscht man nun intensiv die Ursachen und mögliche präventive Maßnahmen.So weist das Broken-Heart-Syndrom ähnliche Symptome wie ein Herzinfarkt auf. Als Auslöser vermutet man eine akute Stresssituation - beispielsweise denTod eines Familienmitglieds oder der Bruch einer langjährigen Liebesbeziehung. Bei einer derartigen Situationen kann es dazu kommen, dass so viele Stresshormone, z.B. Adrenalin, ausgeschüttet werden, dass das Herz stark gelähmt wird, was die Herzinfarkt ähnlichen Symptome erklärt. Im Gegensatz zum Infarkt heilen gebrochene Herzen von selbst, wodurch oft kein dauerhafter Schaden nach dem Auftreten der Symptome bleibt.

Todesrate zwischen ein und acht Prozent

Trotz dessen mahnt Joachim Weil, dass man das Broken-Heart-Syndrom nicht unterschätzen solle: "Es handelt sich um eine ausgeprägte Funktionsstörung des Herzens, inklusiver aller damit verbundenen Probleme."
Deshalb kann es zum Beispiel zu Kammerflimmern, Rhythmusstörungen oder Schock kommen, weswegen die Patienten nach der Einlieferung auf die Intensivstation gebracht werden. Doch nicht immer gibt es ein "Happy-End". So vermutet man bei dieser Erkrankung einen tödlichen Ausgang von bis zu acht Prozent der Betroffenen.

Dennoch sollte man bei Herzschmerz nicht gleich vom Broken-Heart-Syndrom ausgehen, denn es betrifft vorwiegend ältere Frauen. Warum das so ist, weiß man nicht genau. Auch gibt es kein direktes Heilmittel gegen Herzschmerz, weshalb man einfach nur die jeweiligen Gefühle, wie eine Krankheit, abwarten kann.