Mithilfe von Klima-Modellen haben US-Wissenschaftler die möglichen Folgen des Ausbaus von sogenannten Offshore-Windparks studiert und sind dabei zu einem erstaunlichen Ergebnis gekommen: Bei einer starken Ansteigen der Zahl von Windkraftanlagen auf dem offenen Meer werde sich die Luft über Windparks messbar abkühlen, so die Forscher.
Windparks im Meer
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Rund ein Grad Celsius kälter könnten die unterste Schicht der Atmosphäre werden, schreiben Chien Wang und Ronald G. Prinn vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge im Fachblatt Environmental Research Letters . Als Grund für die Abkühlung nennen die Forscher, die bei ihren Berechnungen von einem massiven Ausbau von Offshore- Windparks mit einigen Millionen Anlagen weltweit ausgingen, veränderte Luftströmungen über den Windparks.

Stärkerer Wärmeaustausch

Die Rotoren der Anlagen würden zu einer stärkeren Verwirbelung der Luft führen, was dazu führe, dass der Wärmeaustausch zwischen bodennahen, warmen Luftschichten und dem kälteren Meerwasser deutlich zunehme. Das wiederum würde die unterste Schicht der Atmosphäre abkühlen, so die Forscher. Ob die Abkühlung auch das Klima an den nahe gelegenen Küsten verändern werde, konnten Wang und Prinn im Rahmen ihrer Untersuchung nicht vorhersagen.

Der Bericht "International Offshore Wind Market to 2020" (Internationaler Offshore- Windenergiemarkt bis 2020) prognostiziert 2009, dass die Kapazität von Offshore- Windparks weltweit bis zum Jahre 2020 bis auf 55 Gigawatt ansteigen wird. Das entspricht dem Energiebedarf von fast 37 Millionen europäischen Haushalten. Die derzeit installierte Kapazität beträgt noch weniger als zwei Gigawatt.

wed/AG