Wenn eine neue Finanzkrise beginnt, dann würden wir erwarten, dass Unternehmenspleiten aufgrund der aufgenommenen Schulden durch die Decke gehen - und genau dies passiert gerade. Wie Sie weiter unten sehen werden, sind Unternehmenspleiten aktuell auf dem höchsten Stand seit 2009. Eine Welle von Pleiten geht im Energiesektor um, aber nicht nur der Energiesektor steckt in Schwierigkeiten.
psychopath captain America
'Murrica!
Tatsächlich liegt das Bonitäts-Rating für US-Konzerne jetzt niedriger, als zu irgendeinem Zeitpunkt während der letzten Rezession. Dies ist nur ein weiteres Zeichen dafür, dass wir uns in den Anfangskapiteln einer Wirtschaftskrise erster Güte befinden.

Gestern berichtete ich davon, dass 23,2 Prozent aller Amerikaner im besten Arbeitsalter im Moment keine Arbeit haben, aber heute konzentriere ich mich auf die Arbeitgeber. Konzern-Giganten in ganz Amerika stecken in tiefen, tiefen finanziellen Schwierigkeiten und dies wird in den kommenden Monaten zu einer gewaltigen Entlassungswelle führen.


Wir sollten uns darüber freuen, dass US-Aktien sich kurzfristig ein wenig erholt haben, aber die Euphorie in den Märkten trägt in keiner Weise dazu bei, die Welle von Unternehmenspleiten zu stoppen, welche mit aller Macht beginnt, auf die Wall Street niederzugehen.

Zero Hedge berichtet, dass wir seit dem extrem schmerzlichen Jahr 2009 nicht mehr so viele Unternehmenspleiten erlebt haben:
Während sich viele vergangene Woche auf das lange Wochenende und die überfällige Auszeit freuten, hatten die Chefs von fünf (hauptsächlich Energie-)Unternehmen ausschließlich schlechte Neuigkeiten für ihre Angestellten und Aktionäre: sie hatten keine andere Wahl, als das Handtuch zu werfen und Insolvenz anzumelden.

Und wie Bloomberg berichtet, liegt die Gesamtzahl inklusive der fünf Insolvenzen der vergangenen Woche für 2016 nun bei 31 - dem höchsten Stand seit 2009, als es laut Standard & Poor’s zu 42 Unternehmenspleiten kam.
Und allem Anschein nach ist das, was wir bisher erlebt haben, nur der Anfang. Laut Wolf Richter liegt das Durchschnitts-Bonitäts-Rating bei US-Unternehmen inzwischen niedriger, als zu irgendeinem Zeitpunkt während der letzten Finanzkrise:
Kredit-Ratingagenturen wie Standard & Poor’s sind nicht für frühzeitige Warnungen bekannt. Sie stecken in Interessenskonflikten und weigern sich die Ratings zu senken, weil sie Angst haben Kunden zu verlieren. Wenn sie dann letztlich warnen, ist es bereits zu spät und das Problem ist bereits da und es ist groß.

So hat Standard & Poor’s gerade in einem Bericht von S&P Capital IQ davor gewarnt, dass das durchschnittliche Bonitäts-Rating bei US-Unternehmenskrediten - die derzeit auf “BB“ und somit im Schrott-Bereich stehen - ein neues Rekordtief erreicht hat, welches sogar »unter dem Durchschnitt liegt, welches wir in Folge der Kreditkrise 2008-2009 aufgezeichnet haben«.
Was uns all dies sagt ist, dass wir uns in den Anfängen einer finanziellen Kernschmelze absolut epischen Ausmaßes befinden. Derweil bekommen wir weiterhin zusätzliche Hinweise darauf, dass die Realwirtschaft sich signifikant abschwächt.

Laut der Atlanta FED wird für das erste Quartal 2016 ein Wachstum von nur 0,9 Prozent erwartet und Moody’s Analytics prognostiziert eine ähnliche Zahl:
Das Wachstum im ersten Quartal liegt aktuell bei nur 0,9 Prozent, nachdem neue Daten eine überraschende Schwäche bei den Verbraucherausgaben und eine größere Handelslücke offenbarten, als erwartet.

Laut dem CNBC/Moody’s Analytics-Update sehen Ökonomen aktuell ein stockendes Wachstum, welches basierend auf bereits vergangene Woche berichtete Daten von 1,4 Prozent weiter gefallen ist.
Wenn die Regierung natürlich mit ehrlichen Zahlen arbeiten würde, dann würde nicht von dem potenziellen Beginn einer neuen Rezession gesprochen werden. Stattdessen würde über die Verschlimmerung einer Rezession geredet werden, die niemals vorbei war.

Wir befinden uns in der abschließenden Phase der größten Schuldenblase, welche die Welt jemals erlebt hat. Seit Jahrzehnten haben die Vereinigten Staaten Schulden bei der Regierung, den Unternehmen und den Verbrauchern aufgebaut.

Unsere Handelsdefizite waren größer, als alles was die Welt jemals zuvor gesehen hat und unser massiv aufgeblasener Lebensstandard wurde durch einen immer weiter wachsenden Stapel von Schuldscheinen finanziert. Mir gefällt, wie Doug Noland dies in seinem jüngsten Beitrag beschrieben hat:
Nachdem die US-Behörden sich auf finanzielle Exzesse, Blasendynamik und erbarmungslose Leistungsbilanzdefizite zurückbesonnen haben, hatte ich erwartet, dass die Welt ihren Appetit auf US-Finanzforderungen verlieren würde. Wie lange sollte von der Welt letztlich erwartet werden, reale Güter und Dienstleistungen für endlose US-Schuldversprechen zu handeln?

Wie sich jedoch herausstellte, nimmt die Welt die Blasendynamik lieber in Kauf, als zu handeln und das verschwenderische US-Kreditsystem zu disziplinieren. Niemand wollte hinten an stehen. Derweil zeigte sich, dass große Reserven an US-Finanzwerten ein integraler Bestandteil der boomenden Finanzströme waren und zu nationalen Investitionen und zum Wachstum beigetragen haben. Die USA betreibt seit nunmehr 25 Jahren beharrlich erhebliche Leistungsbilanzdefizite.

Scheinbar ist der gesamte Planet jetzt in einem System beispiellosen Geld- und Fiskalstimulus gefangen, mit welchem eine Welt unerreichter Schulden und ökonomischer Ungleichgewichte am Leben gehalten wird. Die Weltgeschichte hat Vergleichbares noch niemals gesehen und ich würde eindringlich behaupten, dass die Konsequenzen von Blasen mit der Zeit immer problematischer werden. Je länger die Exzesse fortgesetzt werden, umso größer wird der Schaden.
Während diese Blase platzt, werden wir eine Zeit der Korrektur durchmachen, die Amerika noch niemals erlebt hat. Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht, ob irgendjemand von uns wirklich versteht, welcher Horror auf diese Nation in den nächsten Jahren zukommt. Niemand hat jemals etwas vergleichbares mitgemacht, also haben wir nicht wirklich einen Referenzrahmen, anhand dessen wir uns vorstellen können, wie es sein wird.

Diese massive Zunahme der Unternehmenspleiten ist jedenfalls ein großes Warnsignal. Seit der letzten Finanzkrise haben sich unsere großen Konzerne auf massive Schulden-Exzesse eingelassen und fangen jetzt an, den Preis dafür zu bezahlen.


Wir scheinen aus den Fehlern der Vergangenheit niemals zu lernen. Statt unsere Lektion vom letzten Mal zu lernen, gehen wir einfach hin und machen noch größere Fehler. Ich fürchte die Geschichte wird recht barsch über uns urteilen.


Kommentar: Das kommt vor allem dadurch zustande, da Psychopathen sich an Machtpositionen befinden und Psychopathen nicht die Folgen ihrer Handlungen absehen können.


Alle die darauf warten, dass die nächste Finanzkrise anfängt, können damit aufhören, denn sie läuft bereits direkt vor unseren Augen ab. Wenn Sie glauben, dass die temporäre Erholung der US-Aktien die Fahrtrichtung irgendwie ändern wird, dann werden Sie am Ende aufs Schwerste enttäuscht werden.

>>> zum englischsprachigen Original-Beitrag

Übersetzung aus dem Englischen vom Nachtwächter