Zypriotische Bankhäuser können russischen Unternehmen ungeachtet westlicher Sanktionen die Möglichkeit bieten, international wieder im großen Stil zu investieren. Das hat der Vorsitzende der Agentur für Investitionsförderung von Zypern (CIPA), Angelos Gregoriades, gefordert. Gregoriades deutete an, dass die Insel nach Jahren der Rezension zum Investitionszentrum für Russland aufsteigen will.
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Der Offizielle im Bereich des Finanzwesens warb damit, dass die griechische Regierung auf Zypern Teil Europas ist und besonders niedrige Steuern ausweist, dabei aber nicht einfach nur ein Offshore-Finanzplatz sei.
„Wir haben gute Handelbeziehungen mit Russland. Es ist für die Sicherheit der Anleger sehr wichtig, dass sie in einem Land investieren, das ihnen freundlich gesinnt ist. Ich denke, dass zypriotische Unternehmen eine zentrale Rolle bei der Refinanzierung von Projekten in Russland spielen könnten. Das sollte unterstützt werden“, argumentierte Gregoriades gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Novosti.
Laut Gregoriades sollten russische Unternehmen die Bildung von gemeinsamen Investitionsfonds mit Zypern in Betracht ziehen. Diese könnten sich auch auf andere Teile der Welt fokussieren wie beispielsweise den Nahen Osten. Zypern sei eine gute Gelegenheit, um vor allem das eigene Portfolio zu erweitern.

Gregoriades räumte aber auch ein, dass russische Unternehmungen der Wirtschaft Zyperns traditionell stets dabei halfen, sich zu entwickeln. Die Regierung wolle alles dafür tun, damit Zypern als Wirtschaftsplatz auch in Zukunft für russische Investoren attraktiv bleibt.
„Wir tun alles Mögliche, damit unsere Infrastruktur unter Berücksichtigung von EU-Vorschriften so einfach wie möglich für russische Investoren ist. Russland leistete einen großen Beitrag zur wirtschaftlichen Erholung unseres Landes. Zahlreiche Investitionen konzentrieren sich auf unseren Tourismus- und Banken-Sektor. Das zypriotische Volk weiß das zu schätzen“, sagte er.
Gregoriades fügte hinzu, dass sich Zypern insbesondere für Investitionen in seinen Medizin-Tourismus, bei der Herstellung von medizinischen Geräten und im Casino-Resort interessiert.

Russische Investoren dürften jedoch noch vorsichtig sein, wenn es um umfassende Investitionen im griechischen Teil von Zypern geht. Das Land erholt sich noch immer von der Finanzkrise von 2012 bis 2013, als das Land dem Staatsbankrott nur knapp entrann. Dabei verloren auch ausländische Investoren zahlreiche Finanzmittel.