Zerstörung Bürgerkrieg Syrien
© THAER MOHAMMED/Getty ImagesSyrien-Krieg
Einer der letzten Ärzte in Aleppo schrieb Bundeskanzlerin Merkel einen Brief, in dem er sie um Hilfe bat. "Frau Bundeskanzlerin Merkel, Sie gehören zu den wenigen, die angesichts dieser Krise echte Courage und Führungsstärke gezeigt haben...", schreibt Al-Khatib der Kanzlerin.

Die blutigen Kämpfe im syrischen Aleppo scheinen kein Ende zu nehmen. Schon seit Wochen kämpfen die Soldaten des syrischen Machthabers Baschar al-Assad gegen verschiedene Rebellengruppen.


Kommentar: Und die Truppen dieses "Machthabers" haben gemeinsam mit den russischen Soldaten Fluchtkorridore und Versorgungspunkte für Zivilisten in Aleppo und "Rebellen" bzw. Terroristen geschaffen, die sich ergeben.


Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind von den Kämpfen etwa 300.000 Zivilisten betroffen. „Die Bilder aus Aleppo sind an Grausamkeit kaum zu überbieten“, sagt Außenminister Frank-Walter Steinmeier im Interview der „Bild“-Zeitung. Gleichzeitig wies er die Kritik zurück, die internationale Gemeinschaft unternehme zu wenig, um den Syrien-Konflkikt zu lösen.

Was machen wir denn Tag und Nacht? Wir suchen ununterbrochen nach Wegen, die Kriegsparteien zu Verhandlungen zu bewegen“, so Steinmeier. Es gebe keine andere Lösung. Man könne nicht einfach anordnen, dass der Krieg nun zu Ende sei.

Arzt bittet Merkel um Hilfe

Das Islamisten-Bündnis Dschaisch al-Fatah, das am Samstag durch den Belagerungsring der Regierung in die Rebellengebiete im Osten Aleppos durchgebrochen war, kündigte eine „neue Stufe“ im Kampf zur Befreiung der Stadt an.

Darauf hin wandte sich einer der letzten Ärzte in Aleppo mit einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Darin bitte Dr. Hamza al-Khatib die Kanzlerin um Hilfe. In dem Schreiben heißt es nach Angaben der „Bild“-Zeitung:

„Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel, der Belagerungsring wurde durchbrochen, aber wir wissen nicht für wie lange. Von der internationalen Gemeinschaft verlassen, schreibt Aleppo seine eigene Geschichte. Ich gehöre zu den letzten 35 Ärzten, die es im Osten Aleppos noch gibt, und habe vor zu bleiben. 300.000 Menschen, die in dieser vom Krieg zerstörten Stadt gefangen sind, brauchen unsere Hilfe.“

Al-Khatib beschuldigt russische und syrische Regierungstruppen Krankenhäuser zu bombardiren und seine Kollegen anzugreifen. Dies habe verheerende Folgen. „Frau Bundeskanzlerin Merkel, Sie gehören zu den wenigen, die angesichts dieser Krise echte Courage und Führungsstärke gezeigt haben... Dank Ihrer Bemühungen, so vielen vor Bomben und Hunger geflüchteten Syrern Asyl zu gewähren, habe ich noch etwas Hoffnung,“ so der syrische Arzt.


Kommentar: Es verhält sich komplett anders als wie dieser Arzt es angibt (der möglicherweise mit den westlich finanzierten Terroristen im Bunde steht): Die USA haben sich als Angreifer in Aleppo erwiesen, die Russen und syrische Regierungstruppen wollen der Bevölkerung helfen.


Die Lage der Zivilisten ist kritisch

Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete am Montag von „intensiven Luftangriffen“ im Süden der Stadt. Aktivisten erzählten von Luftschlägen auf mehrere Viertel. Aleppo, einst größte Metropole und Wirtschaftszentrum Syriens, gilt als wichtigstes Schlachtfeld in Syrien und als Symbol für den seit 2011 andauernden verheerenden Bürgerkrieg. Die Stadt ist seit Sommer 2012 zwischen Regierung und Opposition geteilt.

Vor drei Wochen hatten syrische Regierungstruppen und ihre Verbündeten die letzte Versorgungsroute der Rebellen nach Aleppo gekappt und die Stadt belagert. Ein Bündnis syrischer Rebellengruppen unter Führung von Islamisten hatte am Samstag einen neuen Bereich freigekämpft.


Das Deutsche Rote Kreuz mahnte am Montag angesichts der angespannten humanitären Lage eine Kampfpause für Hilfslieferungen an. Ein sicherer Zugang sei die Grundvoraussetzung, um den Menschen Aleppos die dringend notwendigen Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente bringen zu können, sagte der DRK-Syrien-Experte Christian Hörl am Montag im „Südwestrundfunk“. Für das Rote Kreuz ist nur der Westen, nicht aber der Osten für die Hilfe des syrischen Roten Halbmonds zugänglich.

(so/dpa)