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Cyberattacken gegen die USA müssen wie „beliebige andere Angriffe“ betrachtet und behandelt werden: Im Fall ihres Amtsantritts will die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton als Reaktion auf Cyberattacken auch militärisches Vorgehen nicht ausschließen, wie die Zeitung International Business Times (IBT) schreibt.

„Als Präsidentin werde ich klar zu verstehen geben, dass die USA sich zu Cyberattacken ebenso verhalten werden wie zu anderen Angriffen. Wir werden ernsthafte politische, ökonomische und militärische Antworten vorbereiten. Wir beabsichtigen, in den Schutz unserer Regierungsnetzwerke und nationalen Infrastruktur zu investieren. Ich will, dass wir bei der Festlegung von Regeln im Cyberraum führend sind. Wenn nicht wir, so werden es andere tun“, zitiert die Zeitung Hillary Clinton.

In ihrer Wahlkampfrede in Cincinnati ist die US-Präsidentschaftskandidatin demnach auch auf die zunehmende Cyberkriminalität eingegangen. Die IBT verbindet dies mit den Verdächtigungen der USA gegen russische Hacker, die Attacken auf Mailserver der US-Demokraten unternommen haben sollen.

„Wir müssen auf die zunehmende Bedrohung durch solche Staaten wie Russland, China, Iran und Nordkorea reagieren. Unsere Armee muss bereit und hinreichend manövrierfähig sein, um dem vollen Spektrum der Bedrohungen zu begegnen und unverzüglich in allen Sphären zu handeln - nicht nur auf dem Festland, im Luftraum, auf hoher See und im Weltall, sondern auch im Cyberraum“, erklärte Clinton.


Kommentar: Das einzigste, was durch Staaten wie Russland und China tatsächlich bedroht ist, ist der größenwahnsinnige Traum einer Weltherrschaft unter US-amerikanischer Ägide. Ein Traum, der für unsagbares Leid verantwortlich ist.


Dabei habe sie, so ITB, auch auf Meldungen verwiesen, dass Russland und China schon vieles gehackt hätten. Russland soll sowohl die Server der US-Demokraten, möglicherweise gar die Wahlsysteme in mehreren Bundesstaaten gehackt haben, meinte sie. „Deshalb müssen wir härter spielen. Wir müssen uns sicher sein können, dass wir zuverlässig geschützt sind und gegen jene kämpfen können, die uns verfolgen“, sagte Clinton laut IBT.

Das Blatt schreibt weiter, dass die Beziehungen zwischen den Supermächten wegen solcher Cyberangriffe immer komplizierter würden. Allerdings hätten die amerikanischen Behörden noch keine klare Vorstellung, wie diese Vorfälle zu klassifizieren seien, insbesondere, ob man sie tatsächlich einem bewaffneten Überfall gleichsetzen könne, konkretisiert die Zeitung. Was die Cyberattacke auf die Mailserver der US-Demokraten betreffe, so würden die Behörden zwar keine direkten Anschuldigungen gegen den Kreml oder Präsidenten Putin erheben, Clinton aber bleibe in ihrer Wahlkampfrhetorik fest davon überzeugt, dass hinter dieser Attacke einzig und allein russische Hacker stecken könnten.