In Großbritannien wurde auf dem Gelände einer früheren normannischen Burg den größten Erdhügel aus der Eisenzeit entdeckt.
Erdhügel Skipsea Castle
Der Erdhügel bei Skipsea Castle
Der Hügel befindet sich bei Skipsea Castle, einer Burgruine in der Nähe des Dorfes Skipsea in der englischen Verwaltungseinheit East Riding of Yorkshire. Er hat einen Durchmesser von 85 Metern und ist 13 Meter hoch. Erst hielt man es als eine normannische Motte (Erdhügelburg) aus dem Jahre 1086 aber archäologische Bodenanalysen des Kerns zeigten, dass er bereits 2.500 Jahre alt ist und somit unmöglich den Normannen zugeschrieben werden kann.

Dr. Jim Leary von der University of Reading, der die Ausgrabungen der Stätte in der Nähe von Bridlington leitet, erklärt: „Wir haben ein ursprünglich und unberührt gebliebenes Denkmal aus der Eisenzeit. Es ist der größte Hügel in Großbritannien aus der Eisenzeit und dort lag es die ganze Zeit direkt vor unseren Augen verborgen.“

Jetzt sollen weitere Untersuchungen erfolgen, um Zweck und Nutzen dieses Hügels zu ermitteln, denn
„Die entscheidende Frage ist nun, für was wurde dieser Hügel eigentlich verwendet? War es ein Grabhügel? Gibt es vergleichbare große Grabhügel in Deutschland, der Schweiz und Ostfrankreich aus jener Zeit? Falls ja, wäre das wirklich von Bedeutung."
sagt Dr. Leary. Nun, tatsächlich existiert ein Hügel ähnlicher Größe und Alter wie dem in Skipsea bei Heuneburg in Deutschland.

Was sind Motten?

Motten sind künstliche Erdhügel, auf denen ein Holz- oder Steinturm errichtet wurde. Oft wurden sie zur besseren Verteidigung mit etwas niedrigeren aber breiteren Erdwälle als Vorburg umgeben. Sie haben ihren Ursprung im Nordeuropa des 10. Jahrhunderts, doch ab der Eroberung von England und Wales durch die Normannen im Jahr 1066, wurden sie auch dort verwendet.
Rekonstruierte Motte im Geschichtspark Bärnau-Tachov
© Barbara Brunner/WikimediaRekonstruierte Motte (Vordergrund) im Geschichtspark Bärnau-Tachov