Nach Angaben der japanischen Meteorologie-Agentur ist die Region um Fukushima gestern Abend von einem Erdbeben der Stärke 7,4 erschüttert worden. Das Beben soll sich in einer Tiefe von 10 Kilometern ereignet haben. Die Behörden gaben unmittelbar nach dem Beben eine Tsunami-Warnung heraus. Außerdem forderten sie die Küstenbewohner auf, das Gebiet zu verlassen oder sich und ihre Nächsten auf sichere Anhöhen zu begeben. Diesmal kamen die Menschen im Gegensatz zu 2011 mit dem Schrecken davon.
erdbeben Fukushima Japan 2016
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Der befürchtete Tsunami blieb aus. Es kam vereinzelt nur zu kleineren Flutwellen, mit einer Höhe von rund einem Meter. Auch der Schutzwall um das AKW Fukushima Daiichi, der nach der verheerenden Katastrophe von 2011 errichtet worden war, hielt einer solchen Flutwelle stand.

Im März 2011 kam es nach einem Erdbeben zu einem monströsen Tsunami. Über 18.000 Menschen starben und in den Reaktoren 1, 2 und 3 im AKW Fukushima kam es zu Kernschmelzen. Das Ausmaß der Folgen für Natur und Umwelt sind unklar. Immer wieder sickern besorgniserregende Nachrichten aus der Region heraus.

Von tagtäglich Hunderttausende Litern verseuchtes Wasser, die in den Pazifik geleitet werden, über zu korrupten Firmen, die für die Dekontamination zuständig sind und die Abfälle einfach in der Natur entsorgen würden. Die Unmengen an Wasser, die benötigt werden, um die zerstörten Atomanlagen zu kühlen, werden in Tanks gelagert. Weit über 1.000 solcher Tanks sind bereits gefüllt und viele weisen Lecks und Risse auf. Zudem sollen täglich weit über 150.000 Tonnen des Wassers ins Grundwasser dringen. Die Betreiberfirma plant einen Schutzwall aus Eis, der das Eindringen ins Grundwasser verhindern soll. Sie will das Problem bis 2020 in den Griff kriegen.