Bei einer Explosion nahe der Stadt Aden sind mindestens 30 Soldaten gestorben. Es soll ein Selbstmordattentat gewesen sein. Bislang bekannte sich niemand zu der Tat.
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© Saleh Al-Obeidi/AFP/Getty Images
Ein Selbstmordattentäter soll einen Sprengsatz in einer Gruppe von Soldaten gezündet und mindestens 30 von ihnen getötet haben, berichtet der Fernsehsender Al-Arabija unter Bezug auf einen Militärsprecher. Dutzende Soldaten sollen dem Bericht zufolge verletzt worden sein.

Das Attentat geschah in der südjemenitischen Hafenstadt Aden. Erst am vergangenen Wochenende waren dort bei einem Selbstmordanschlag, ebenfalls in einer Kaserne, 48 Soldaten getötet worden. Das Auswärtige Amt sprach zudem von zahlreichen Verletzten und gab an, dass sich der sogenannte "Islamischer Staat" (IS) zu der Tat bekannt hatte. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen zündete der Attentäter auch dort vor einem Militärlager der Armee einen Sprengstoffgürtel inmitten der Soldaten, die auf die Auszahlung ihres Solds warteten.

Im Jemen bekämpfen sich seit September 2014 verschiedene politische Gruppen: Die Anhänger des sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi, der ins Exil geflüchtet ist, gegen die vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen sowie andere Milizen, die dem ehemaligen Staatschef Ali Abdallah Saleh die Treue halten.

Ein von Saudi-Arabien angeführtes Miliärbündnis unterstützt die Hadi-Truppen und fliegt seit März 2015 Luftangriffe auf die Rebellen. Dabei wurden laut Angaben der Vereinten Nationen seit Juni 2016 rund 6.500 Menschen getötet.

Die sunnitische IS-Miliz und das Terrornetzwerk Al-Kaida nutzen den Konflikt, um ihre Präsenz im Süden und Osten des Landes auszudehnen. In den vergangenen Monaten verübten sie vor allem in Aden immer wieder Anschläge.

Quelle: AFP, dpa, sg