Wie Professor Raluca Rufo vom Weizmann Institute, Professor Hagai Perets von Technion und Oded Aharonso aktuell im Fachjournal Nature Geoscience (DOI: 10.1038/ngeo2866) berichten, widerspricht ihre Theorie der bisherigen Lehrmeinung, wonach der heutige Mond das Ergebnis der gewaltigen Kollision eines einzelnen, in etwa marsgroßen Objekts (Theia) mit der jungen Erde ist.
„Unser Modell legt hingegen nahe, dass die Erde einst eine ganze Reihe von Monden besaß, wie sie alle aus unterschiedlichen Kollision mit der Proto-Erde (Anm. GreWi: also sozusagen dem Vorläufer unseres Planeten) hervorgegangen waren“, so Perets. „Es ist möglich, dass derartige Klein-Monde später dann entweder aus der Erdumlaufbahn geschleudert wurden, mit der Erde oder einander kollidierten und so nach und nach immer größere Monde geformt haben.“
Um die Bedingungen für die beschriebene Entstehung derartige Mini-Monde zu überprüfen, erstellten die Wissenschaftler 800 Simulationen von Kollisionen mit der Erde: „Das daraus resultierende neue Modell stimmt mit der derzeitigen wissenschaftlichen Vorstellung von der Entstehung der Erde überein, die in ihren letzten Wachstumsphasen zahlreiche Einschläge und Kollisionen mit anderen Körpern durchlebt hatte. Jeder dieser Einschläge trug seinen bzw. einen weiteren Teil an Material zur Proto-Erde bei, bis diese ihre heutige Größe erreicht hatte.“

„Es ist also gut vorstellbar, dass durch diesen Prozess kleinere Monde entstanden sind, deren Umlaufbahnen sich wiederum kreuzten und zu Mond-Mond-Kollisionen geführt haben, die nach und nach einen immer größer werdenden Körper formten - den Mond, den wir heute an unserem Himmel sehen“, so die Autoren abschließend.
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