ukrainische Armee
© AP Photo/ Efrem Lukatsky
Militärausbilder aus den Vereinigten Staaten sollen ukrainische Soldaten mit Sprengstoff versorgt und diesen Sabotage-Methoden beigebracht haben, wie einer der in der selbsterklärten Volksrepublik Lugansk (LVR) festgenommenen Aufklärer in einem Verhör einräumte.

Zuerst seien in die Ukraine rund 20 Militärausbilder aus den USA gekommen, teilte Sergej Iwantschuk, festgenommener ukrainischer Aufklärer, während des Verhörs, das am heutigen Montag publik gemacht wurde, mit.

„Jetzt sind es etwa sieben - alle sind Militärangehörige der US-Armee. Sie brachten (uns, den ukrainischen Soldaten - Anm. d. Red.) das Schießen, Stürmen, Verminen und Sprengen sowie Taktik bei. Sie bereiteten eine Gruppe für Auklärungs- und Sabotagezwecke vor“, so Iwantschuk.

Ein besonderes Augenmerk hätten die US-Amerikaner auf die Ausbildung von Sabotagegruppen gelegt und sogar spezielle Metallkonstruktionen und Türen gekauft, um diese dann bei Übungen explodieren zu lassen. „Im Lagerraum gab es einen Ponton, in dem der Sprengstoff C4 aufbewahrt wurde.“

Zuvor sind in Lugansk mehrere ukrainische Soldaten festgenommen worden, die offenbar zu Aufklärungszwecken von Kiew in die selbsterklärte Volksrepublik entsendet wurden und der Beteiligung am Mord an dem örtlichen Polizeichef Oleg Anaschtschenko am 4. Februar 2017 beschuldigt werden. Kurze Zeit später hatte Kiew seine Aufklärer gestanden und erklärt, dass diese dort „Aufgaben“ im Rahmen der „Anti-Terror-Operation“ erfüllt hätten.

Am 4. Februar war im Zentrum von Lugansk ein Auto explodiert, wobei der Polizeichef der Republik, Oleg Anaschtschenko, getötet wurde. Der Vorfall wurde als Terroranschlag eingestuft. Die Sprengkraft der Explosion betrug laut der OSZE-Beobachtungsmission vier bis fünf Kilogramm TNT-Äquivalent. Die Explosion habe sich ereignet, als der Wagen gestartet worden sei.

Am 11. Februar hatte der TV-Sender „112 Ukraina“ unter Verweis auf Dmitri Sawtonow, einen Sprecher der taktischen Gruppe „Mariupol“, mitgeteilt, dass eine ukrainische Aufklärungsgruppe im Gebiet Lugansk als vermisst gelte. Ihm zufolge hat die Gruppe die Kräfte des Gegners an der vordersten Linie der ukrainischen Stellungen beobachtet. Zur vorgegebenen Zeit sollen sich aber die Militärs nicht gemeldet haben.