Nordkoreas Staatsmedien haben China heftig kritisiert. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA zum Beispiel warnte Peking in einem Kommentar vor „ernsthaften Konsequenzen“, wie AFP meldet.
Pjöngjang
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Peking soll demnach eine Reihe absurder und unbedachter Bemerkungen gemacht haben, die durchaus auch zu „ernsthaften Konsequenzen“ führen könnten. Dadurch habe sich die ohnehin angespannte Situation auf der koreanischen Halbinsel noch weiter verschlechtert.

Zudem wird in dem von einem gewissen Kim Chol, vermutlich als Pseudonym, unterzeichneten Beitrag behauptet, China tanze „nach der Pfeife der USA“, was auch eine offene Drohung beinhalte:

„China sollte nicht länger die Grenzen der Geduld der Demokratischen Volksrepublik Korea ausreizen.“

Mit seiner Annahme, Nordkorea solle seine Waffen niederlegen, habe China eine „rote Linie überschritten“. Pekings Einstellung sei „vom eigen Ego geleitet und basierten auf Chauvinismus“, hieß es weiter.

Die Demokratische Volksrepublik Korea werde niemals um die Erhaltung der Freundschaft mit China „betteln“ und dafür auch nicht ihr Atomprogramm aufs Spiel setzen, das für Pjöngjang so kostbar sei „wie das eigene Leben“.

China gilt als engster Verbündeter und wichtigster Handelspartner Nordkoreas. In diesem Zusammenhang ist es sehr ungewöhnlich, dass Nordkorea China so direkt kritisierte.

Nordkoreas Militär hatte am Samstagmorgen erneut eine ballistische Rakete abgefeuert, die nach Angaben der USA, Südkoreas und Japans jedoch bereits wenige Sekunden nach dem Start explodierte. Jener neue Raketentest fand nur wenige Stunden nach dem Ende der Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates statt, bei der Washington eine seiner Ansicht nach notwendige Verschärfung der Isolation sowie der geltenden Sanktionen gegen Pjöngjang auf die Tagesordnung brachte. Auch neue Restriktionen wurden angesprochen. Südkorea äußerste seinerseits Bedenken darüber, ob Nordkorea vor dem Hintergrund der provokativen Handlungen überhaupt noch Uno-Mitglied bleiben dürfe.

Die Rakete soll nahe des Flugfeldes Pukchang unweit der Hauptstadt Pjöngjang abgefeuert worden sein. Diese soll allerdings nur eine Höhe von etwa 71 Kilometern erreicht haben, bevor sie in der Luft explodiert und auseinandergebrochen sei, so der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte.