Schlafstörungen
© Sven Vietense/fotolia.comWenn Menschen unter Schlafproblemen leiden, können die Gründe dafür ganz verschieden sein. Forscher fanden jetzt heraus , dass es einen Zusammenhang zwischen Wut und Schlafqualität gibt. Wer wütend ins Bett geht, schläft häufig schlecht.
Wirkt sich die Stimmung vor dem zu Bett gehen wirklich auf unseren Schlaf aus?

Wenn Menschen schon eine lange Zeit glücklich verheiratet sind, raten sie frisch verheirateten Paaren häufig dazu, am Abend niemals wütend aufeinander schlafen zu gehen. Forscher fanden jetzt heraus, dass dies auch unter gesundheitlichen Gesichtspunkten einen Sinn haben könnte: Denn zu Bett gehen in einer schlechten Stimmung schadet tatsächlich dem Schlaf.

Die Wissenschaftler der Iowa State University stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass die Stimmung, in der wir am Abend ins Bett gehen, Einfluss auf unsere Nachtruhe hat. Der schlechte Schlaf führt dann wiederum zu verschiedenen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift Journal of Research in Personality.

Schlechter Schlaf kann zu langfristigen gesundheitlichen Problemen führen

Schlechter Schlaf beeinflusst die Gesundheit. Die Auswirkungen sind dabei sehr weitreichend - von einer schlechteren psychischen Gesundheit bis hin zu einem erhöhten Risiko für alle möglichen langfristigen gesundheitlichen Probleme, erläutern die Wissenschaftler. Die Ergebnisse der neuen Studie bieten jetzt einen wichtigen Einblick in die Art und Weise, wie wir in Zukunft unseren Schlaf verbessern können.

Experten untersuchen für die Studie 436 Probanden

Die Psychologen von der Iowa State University überwachten für ihre Studie die Schlafgewohnheiten von insgesamt 436 Freiwilligen. Die Probanden mussten bei der Untersuchung Fragebögen über auftretende Wutanfälle ausfüllen. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass der Schlaf der Betroffenen umso schlechter ausfällt, je wütender sie sind. Vermutlich liege dies daran, dass Menschen, die wütend ins Bett gehen, länger wach liegen und länger über die ursächlichen Probleme nachdenken, berichten die Wissenschaftler.

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Wut und Schlaf

Insgesamt hatten Personen mit einer schlechten Wutkontrolle objektiv und subjektiv gemessen einen schlechteren Schlaf. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das tatsächliche Schlafverhalten auf individuelle Unterschiede in der Wut zurückzuführen ist, sagen die Forscher. Dies würde bedeuten, dass eine schlechte Kontrolle von auftretender Wut eine wichtige Rolle bei unserem Schlafverhalten spielt. Die Studie ist ein weiterer Beweis für den Zusammenhang zwischen Wut und Schlaf.

Was bewirkt Schlafmangel?

Auch nach einer Anpassung aller Ergebnisse der Untersuchung an die Unterschiede in Geschlecht, Alter, sozioökonomischen Status und Stress blieben die festgestellten Ergebnisse erhalten. In Anbetracht der Tatsache, dass die bisherige Forschung darauf hindeutet, dass ein Mangel an Schlaf die Menschen aggressiver, reizbarer und streitsüchtiger macht, sind die festgestellten Auswirkungen auf den Schlaf durchaus glaubwürdig. Alle der oben genannten Faktoren beeinflussen wiederum die Schlafqualität. Dies könnte eine Art Teufelskreis für betroffene Menschen sein.

Bekämpfen Sie Ihre Wut, um Schlafprobleme zu verhindern

Wie bereits oben angedeutet, leiden viele Menschen mit häufig auftretender Wut durch ihre innere Stimmung unter einem schlechteren Schlaf. Wenn Ihnen diese Probleme vertraut vorkommen, sollten Sie darüber nachdenken, ob Sie persönliche Probleme und Schwierigkeiten im Umgang mit Ihrer Wut nicht lösen können, um dadurch mögliche Schlafprobleme zu verhindern.

Ratschläge für einen gesunden Schlaf

Es gibt außerdem einige Möglichkeiten, um den Schlaf grundsätzlich zu verbessern. Gehen Sie am besten etwas früher ins Bett, besonders wenn Sie müde sind. Verlassen Sie sich bei Schlafproblemen nicht auf Medikamente. Achten Sie auf eine angenehme Temperatur (18-21C) in Ihrem Schlafzimmer. Vermeiden Sie den Konsum von Alkohol vor dem zu Bett gehen und nehmen Sie bestenfalls kein Koffein mehr nach 16 Uhr zu sich. Führen Sie kein körperliches Training spät in der Nacht durch und vermeiden Sie Bildschirme in Ihrem Schlafzimmer. Der Schlafraum sollte außerdem ausreichend abgedunkelt sein. Auch ein sogenanntes Schlaftagebuch kann dabei helfen, die Schlafgewohnheiten zu verbessern.

(as)