Eine schwangere Frau und ihr Ehemann aus Karlsruhe wurden positiv auf das Corona-Virus getestet und als sich andere Symptome zeigten, versuchte sie, eine Klinik aufzusuchen, denn sie war in Angst um ihr ungeborenes Kind und hatte bereits zwei Fehlgeburten erlitten. Danach begann für die Familie eine regelrechte Irrfahrt.

pregnant woman
Alina Scherrer ist 28 Jahre alt und lebt gemeinsam mit ihrem Mann in Ettlingen. Das junge Paar erwartet ein Kind, Scherrer ist im dritten Monat schwanger. Ihren richtigen Namen möchte sie nicht veröffentlicht sehen, da Freunde und Familie von ihrer erneuten Schwangerschaft noch nichts wissen.

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Frau Scherrer wurde von ihrem Hausarzt abgewiesen und ihr wurde sogar mit einer Anzeige gedroht, falls die Familie das Städtische Klinikum von Karlsruhe betreten sollte. Das muss man sich einmal überlegen: ein Krankenhaus droht mit einer Anzeige.
Das Telefonat mit dem Städtischen Klinikum nimmt laut der Aussage der jungen Frau allerdings eine unerwartete Wendung. "Es wurde mir mit einer Anzeige gedroht, wenn mein Mann und ich vorbeikommen", sagt die 28-Jährige gegenüber ka-news.de.

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Die Ärzte vom Städtischen Klinikum lenkten dann doch ein und sie durften das Klinikum besuchen, doch man begutachtete sie und ihre Symptome aus 2 m Entfernung. Das Paar kontaktierte dann erneut eine andere Klinik:
"Ich wurde in eine isolierte Kammer gebracht und dort nach einiger Wartezeit von einer Ärztin untersucht", erzählt die 28-Jährige. Ihr wird Blut für ein Blutbild abgenommen und ein EKG angefertigt. [...] Sofern sich keine Besserung einstellt, solle sich die werdende Mutter erneut an die Spezialisten des Städtischen Klinikums wenden.

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Ja, scheinbar handelt es sich tatsächlich um "Spezialisten" im Städtischen Klinikum. Doch die Irrfahrt geht weiter:
Am Abend klingelt es mehrfach an der Haustür, es sind zwei Beamtinnen der Polizei. Zur Wohnungstür im ersten Obergeschoss des Mehrparteienhauses kommen die Polizistinnen allerdings nicht. Stattdessen rufen sie lautstark durch das Treppenhaus, dass das junge Paar am Tag zuvor ohne Schutzkleidung das Klinikum aufgesucht habe. So stellt es Scherrer in einem Schreiben an das Karlsruher Polizeipräsidium dar.

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Das Datenschutzgeheimnis wurde damit mit Füßen getreten und wie ka-news berichtet, hat jedes Einsatzfahrzeug der Polizei qualitative Schutzmasken dabei. Die Konsequenz von dieser Miesere ist, dass die junge Frau einen Nervenzusammenbruch erlitt:
"Ich hatte starke Unterleibsschmerzen und Angst um mein Baby", erzählt sie. In der Marienklinik, der Frauenklinik des Vincentius-Krankenhauses, wird sie daraufhin erneut behandelt.

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Nein, die Irrfahrt ist leider immer noch nicht zu Ende. Berechtigterweise erstattete das Paar Anzeige gegen das Klinikum und ebenso gegen die Polizei. Als Gegenzug erstattete die Klinik Anzeige gegen das Paar, weil "sie gegen den Infektionsschutz verstoßen haben".

Das wird nur ein Beispiel unter vielen sein, wo Menschen in ihren Rechten und ihrer Gesundheit beschnitten werden, und es ist an Unglaublichkeit nicht zu übertreffen. Jede Klinik verfügt über ausreichenden Infektionsschutz - zumindest sollte man das meinen - und hätte sich entsprechend vorbereiten können. Und die Ärzte? Was haben manche in ihrem Studium eigentlich gelernt - und was ist mit dem hippokratischen Eid?