Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat am Montag auf einer Pressekonferenz seinen Rücktritt als Vorsitzender der regierenden "Liberalen Partei" bekannt gegeben. Trudeau will jedoch zunächst noch Premierminister bleiben, bis ein neuer Vorsitzender gewählt ist. Bereits zuvor hatten kanadische Medien berichtet, dass der unter Druck stehende Premierminister einen Rücktritt in Erwägung ziehen könnte.
Trudeau, der elf Jahre lang Vorsitzender der "Liberalen Partei" und neun Jahre lang Regierungschef war, wurde von den Mainstream-Medien einst als Hoffnungsträger gepriesen. In letzter Zeit stand er jedoch immer stärker in der Kritik. Hinzu kamen Donald Trumps Zolldrohungen, katastrophale Umfragewerte sowie Rücktritte Verbündeter.
Auch innerhalb seiner Partei wurde die Kritik an Trudeau immer lauter. Bereits vor Weihnachten erklärte der Abgeordnete Chandra Arya nach einer Sitzung gegenüber dem Sender CBC, dass sich eine wachsende Zahl von Mitgliedern der Partei Trudeaus Rücktritt wünsche. Die Mehrheit der Partei sei demnach der Meinung, "dass es für den Premierminister an der Zeit ist, zurückzutreten".
Kommentar: Die Zeit war schon lange da:
Mitte Dezember erfolgte dann im Streit um den Umgang mit den Zollerhöhungen, die der designierte US-Präsident Trump angekündigt hatte, der Rücktritt seiner Stellvertreterin und Finanzministerin Chrystia Freeland, die nicht mit Kritik an Trudeau sparte. Dieser nahm daraufhin eine großangelegte Kabinettsumbildung vor.
Freelands Rücktritt nach fast zehn Jahren an Trudeaus Seite wurde als die erste offene Auflehnung gegen den Premierminister innerhalb seines Kabinetts gewertet und hatte Kritiker weiter ermutigt.
Kommentar:
Kanadische Bürgerin: "Trudeau, verp*ssen Sie sich von hier"