G. J. Garradd entdeckte am 13. August 2009 eine scheibenförmige Aufhellung von 15" Durchmesser auf einer CCD-Aufnahme mit dem 50cm Uppsala Schmidt Teleskop am Siding Spring Observatory (New South Wales, Australien). Der neue Komet erhielt den Namen C/2009 P1 (Garradd). Das Objekt stand damals knapp innerhalb der Saturnbahn und war nur gerade 17.5 Grössenklasse hell.
Der Komet Garradd steht nun bei Beginn der Nacht bereits hoch am Himmel. Er verfrüht seine Kulmination auf die Zeit vor Sonnenuntergang. Bei Beginn der Nacht hält er sich noch immer in einer Höhe von rund 50° auf. Mit einer Helligkeit von 6½ bis 7. Grösse ist er bereits mit einem Fernglas ausgerüstet als Nebelfleck erkennbar, besser ist er mit mindestens einem kleinen Teleskop zu beobachten. Auf Astrofotos zeigt er einen kleinen Schweif.
Er hält sich im Sternbild Herkules auf, wo er bis Mitte Februar 2012 verbleiben wird. Im Oktober vergrössert der Komet den Abstand von der Erde von 1.6 auf 2.0 Astronomische Einheiten (AE). Von der Sonne ist er rund 1.8 AE entfernt.

Sternkarte mit Kometen Garradd (C/2009 P1) im äquatorialen Koordinatensystem, gezeichnet für jeweils Mitternacht.

Lichtkurve von Komet Garradd (C/2009 P1). Die roten Punkte markieren Helligkeitsschätzungen, welche via IAU publiziert wurden. CalSky berechnete basierend auf diesen Messwerten ein Modell für die Entwicklung der Helligkeit bei Annäherung des Kometen an die Sonne (blaue Kurve). Zum Vergleich ist noch das Helligkeitsmodell der IAU in grün eingezeichnet.
Eine Zeit lang schien Komet Elenin der Komet von 2011 zu werden, der von blossem Auge zu sehen sein wird. Leider fiel seine Helligkeit Ende August unverhofft zusammen. Am 10. September gelangte der Komet in den Perihel seiner langperiodischen Bahn um die Sonne, die ihn bis auf 0.48 AE an die Sonne heran brachte; in dieser Zeit blieb er unbeobachtbar.
Kommentar: Der Helligkeitsverlust könnte damit begründet sein, da Komet Elenin ca. am 10. September auseinaderfiel.
Ab Anfang Oktober wird er rasch in die Morgendämmerung aufsteigen und für professionell ausgerüstete Amateuerastronomen im Sternbild Löwe und später im Krebs zu finden sein; er wird bis 70° hoch im Süden kulminieren. Die Frage stellt sich allerdings, wie hell er erscheinen wird, oder ob von dem Kometen nach dem relativ nahen Vorbeiflug an der Sonne nichts mehr übrig geblieben ist.
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