Vom Forschungssatelliten Rosat, der am frühen Sonntagmorgen in die Erdatmosphäre eingetreten ist, fehlt weiterhin jede Spur. Auch wenn der Absturz noch einige Tage auf sich warten lassen könnte, steht eines bereits fest: In Europa, Afrika und Australien braucht niemand zu befürchten, dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt.

Vom abgestürzten deutschen Forschungssatellit Rosat fehlt nach wie vor jede Spur. Auch am Montag war noch unklar, wo der ausgediente deutsche Röntgensatellit am frühen Sonntagmorgen in die Erdatmosphäre eingetaucht war. "Wir warten noch auf die nötigen Daten", sagte Andreas Schütz, Sprecher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. Bis alle erforderlichen Messergebnisse vorlägen, könne es noch einige Tage dauern.

Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sei der Wiedereintritt von Rosat zwischen 3.45 Uhr und 4.15 Uhr (MESZ) geschehen. Es bleibt weiterhin unklar, ob der ausrangierte Satellit in der Atmosphäre verglühte oder ob Trümmerteile bis auf die Erde stürzten. Eine Bestätigung, dass Teile die Erdoberfläche erreicht hätten, liege gegenwärtig nicht vor, erklärte die Behörde. Der Satellit gehe aber nicht über Europa, Afrika oder Australien nieder. Ein DLR-Sprecher sagte, weitere Informationen über "Rosat" und den eventuellen Aufprallpunkt von Trümmern könnten noch bis zu fünf Tage auf sich warten lassen.

Mit dem Absturz des Röntgensatelliten war seit Monaten gerechnet worden. Das DLR hatte bereits im Februar davor gewarnt, dass Rosat nicht mehr steuerbar sei und im Herbst in die Erdatmosphäre eintreten werde. Die Wahrscheinlichkeit, eines größeren Schadens" das der Satellit komplett verglühe, sei sehr hoch. Im ungünstigsten Falle könnten aber auch Teile des 2,2 Tonnen schweren Geräts auf die Erde fallen.

Der Forschungssatellit war 1990 von Florida aus ins Weltall geschossen worden. Er lieferte Wissenschaftlern weltweit Daten über Röntgenstrahlen aus dem All. Einer internationalen Vereinbarung zufolge müsste Deutschland für Schäden haften, die weltweit durch einen Absturz entstehen.

Weltraumschrott tritt praktisch jede Woche in die Erdatmosphäre ein. In den letzten Jahren waren es jeweils etwa 60 bis 80 Tonnen. In den seltensten Fällen wurden Trümmer auf der Erde ausgemacht. Verglichen damit sei die Zahl und Masse von aufprallenden natürlichen Objekten wie Meteoriten deutlich größer, erklärte das DLR.

jwi/Reuters/DPA