© Jens Wolf / dpaDiagnostik des Vogelgrippenvirus H5N1: Die Sorge, dass ein im Labor entwickeltes Supervirus in die falschen Hände geraten könnte, hat Grippeforscher zu einem freiwilligen Stopp ihrer Arbeit veranlasst.
New York - Aus Angst vor Bioterrorismus haben Wissenschaftler vorübergehend ihre Forschungen an einem im Labor entwickelten Supervirus gestoppt. Sie unterbrechen freiwillig ihre Experimente mit der neuen Variante des Vogelgrippe-Erregers H5N1 für 60 Tage.
Gesundheitspolitiker sollen in dieser Zeit Maßnahmen beschließen, damit der Erreger nicht in falsche Hände gerät.
Washington hatte bereits im Dezember an Forscher und Fachjournale appelliert, die Daten des Erregers unter Verschluss zu halten. Die USA und andere Länder fürchten, dass Terroristen mit dem gefährlichen und hochansteckenden Virus Biowaffen bauen könnten.
«Wir sehen ein, dass wir und andere Wissenschaftler die Vorteile unserer wichtigen Untersuchungen klar darlegen und Maßnahmen zur Reduzierung möglicher Risiken vorschlagen müssen», heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Forscher. Die Wissenschaftszeitschriften
Nature und
Science veröffentlichten jetzt das von 39 H5N1-Experten aus aller Welt signierte Dokument. Darin fordern die Unterzeichner ein internationales Forum zur Debatte über die Gefahren des Erregers und angemessene Gegenmaßnahmen.