Das Kind der GesellschaftS


Cheeseburger

Wegwerfgesellschaft: Jeder Deutsche wirft jährlich 81,6 Kilo Essen weg

Nahrung für die Tonne? Jährlich landen elf Millionen Tonnen Lebensmittel als Abfall im Müll. Darunter auch Obst und Gemüse, weil Größe und Aussehen nicht den Ansprüchen entsprechen.
nahrung
© PICTURE ALLIANCE / DPA/DPANahrungsmittel im Müll: 61 Prozent der Abfälle stammen aus Privathaushalten

Jeder Bundesbürger wirft pro Jahr 81,6 Kilogramm Lebensmittel in den Müll. Das geht nach Informationen von „Welt Online“ aus einer neuen Studie der Universität Stuttgart hervor. Demnach werden jährlich knapp elf Millionen Tonnen Lebensmittel als Abfall entsorgt.

61 Prozent dieser Abfälle stammen aus Privathaushalten, jeweils rund 17 Prozent entfallen auf Großverbraucher wie Gaststätten, Schulen oder Kantinen sowie auf die Industrie. Die übrigen fünf Prozent fallen im Einzelhandel an. Zwei Drittel dieser Abfälle wären laut Studie vermeidbar.

Health

Westliche Ernährung macht auch Haustiere fett und krank

Dicker Hund
© Horst Ossinger, dpaTierhalter übertragen ihr eigenes Essverhalten auf die Schützlinge
Wie der Herr, so sein Gescherr? Laut einer Studie sind mehr als 50 Prozent der 88 Millionen Hunde und Katzen in den USA übergewichtig oder fettleibig. Zu viel Leckerli und wenig Bewegung sorgen mittlerweile für ernsthafte Erkrankungen.

Duke bringt 43 Kilo auf die Waage, und das hat ihm den Spitznamen „sausage“ (Wurst) eingebracht. Der Labrador-Beagle-Mix ist schon ein Hunde-Opa und die 13 Kilo Übergewicht machen sich bei jedem Spaziergang bemerkbar. Nach nur wenigen Metern japst Duke nach Luft. Und er ist längst keine Ausnahme. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie sind mehr als die Hälfte aller ausgewachsenen Hunde und Katzen in den USA - 88,4 Millionen Tiere - übergewichtig oder fettleibig.

„Natürlich bedient sich Duke nicht von alleine am Kühlschrank“, räumt Herrchen Horacio Artiga ein, während seinen Hund zu einer weiteren Runde um den Block animiert. „Wir haben ihm erlaubt, so dick zu werden.“ Der 35-jährige Familienvater und seine Frau sind beide professionelle „Hundesitter“. Doch obwohl das Paar anderer Leute Tiere fit hält, konnte Artiga seine Mutter nie davon abhalten, Duke bei jeder Gelegenheit geröstete Hühnchenflügel zuzustecken.

Heart - Black

Gewalt gegen Kinder: Züchtigung und Stockschläge an Schulen

Indien will die Züchtigung von Schülern verbieten. Eine Studie hat ergeben, dass Stockschläge, Ohrfeigen und das Ziehen an Ohren und Haaren zum Schulalltag der Kinder gehören.
Bild

Indien will gegen Gewalt an Schulen vorgehen. Die Nationale Kommission zum Schutz der Kinderrechte stellte in dieser Woche in einer aufsehenerregenden Studie fest: „Stockschläge scheinen die bevorzugte Methode zu sein, die Kinder zu kontrollieren“. Danach kämen Ohrfeigen, Schläge auf den Rücken oder das Ziehen an Ohren und Haaren. Das ergab eine Umfrage unter mehr als 6600 Schülern im Alter von bis zu 17 Jahren. 98 Prozent der Befragten gaben an, bereits Opfer von Lehrergewalt geworden zu sein.

Die Kommission forderte ein Ende der Gewalt und stellte neue Leitlinien für die Schulen vor. Die Lehrer sollten lernen, „durch klare Anweisungen und gemäßigten Ton“ die Schüler zu kontrollieren, nicht mit Schlägen, heißt es darin.

Heart - Black

Fast jeder 5. Jugendliche wurde missbraucht

mädchen, missbrauch
© colourbox/symbolbildMädchen sind deutlich häufiger Opfer von Missbrauch als Knaben.
Befragt wurden 6700 Jugendliche in der 9. Schulklasse in allen Sprachregionen der Schweiz. 22 Prozent der Mädchen und 8 Prozent der Knaben gaben an, schon mindestens einmal einen sexuellen Übergriff erlebt zu haben, bei dem es zu körperlichem Kontakt kam. Von diesen Betroffenen holen sich aber nur 3 bis 5 Prozent professionelle Hilfe oder melden den Missbrauch.

Manuel Eisner ist Professor am Institut für Kriminologie der Universität Cambridge. Er hat die «Optimus Studie» mitverfasst. Zu «SF Online» sagt er: «Dies könnte daran liegen, dass sich die jungen Opfer oft selbst die Mitschuld am Übergriff geben.» Etwa, weil Alkohol im Spiel gewesen sei.

Weil die Täter zudem meist gleichaltrig sind und aus dem Umfeld der Opfer stammen, hätten diese auch Angst, aus dem Freundeskreis ausgeschlossen zu werden. Häufig fehle es ausserdem an Aufklärung: «Die Jugendlichen denken, der Übergriff war gar nicht strafrechtlich relevant.»

Heart - Black

Amoklauf: US-Soldat erschießt schlafende Dorfbewohner

Nach offiziellen Angaben wurden 16 Zivilisten getötet: Der Amoklauf eines US-Soldaten in Afghanistan erschüttert das Land. Der Unteroffizier soll von Haus zu Haus gegangen sein und Männer, Frauen und Kinder kaltblütig umgebracht haben. Angeblich litt der Täter unter psychischen Problemen.


Kabul - Der Überfall war äußerst brutal und heimtückisch: Ein US-Soldat in der Provinz Kandahar soll am Sonntag noch vor Sonnenaufgang in drei Privathäuser eingedrungen sein und mehr als ein Dutzend afghanische Zivilisten im Schlaf erschossen haben. 16 Menschen seien getötet worden, sagte Afghanistans Präsident Hamid Karzai, darunter neun Kinder und drei Frauen. Fünf weitere Personen seien verletzt worden. Er verurteilte die Vorfälle als "vorsätzliche Tötungen".

"Es sieht so aus, als ob er (der US-Soldat) von Haus zu Haus gegangen ist und sie (die Bewohner) kaltblütig erschossen hat", sagte ein afghanischer Reporter, der anonym bleiben wollte, nach einem Besuch des Tatorts. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AP berichtete von 15 Opfern, die er gesehen habe. Einige von ihnen seien verbrannt gewesen, andere sollen mit Tüchern bedeckt gewesen sein.

Die Internationale Schutztruppe Isaf bestätigte einen Zwischenfall mit mehreren getöteten Afghanen sowie die Festnahme eines US-Soldaten. "Der Vorfall ist äußerst bedauerlich, unsere Gedanken sind bei den Angehörigen", sagte ein Sprecher. Einzelheiten nannte er jedoch nicht. Mehrere Verletzte seien in medizinischen US-Einrichtungen in Behandlung, zitierte die Washington Post einen US-Major.

US-Verteidigungsminister Leon Panetta ließ mitteilen, wie traurig ihn die Nachricht gemacht habe. US-General John Allen, Kommandant der Nato-Truppen in Afghanistan, kündigte ein Telefonat mit Präsident Karzai an. Ein anderer US-Offizieller sagte, dass es sich nach bisherigen Erkenntnissen um die Tat eines Einzelnen gehandelt habe.

Kommentar: Einem anderen Artikel des Spiegels zufolge noch eine Ergänzung:
Statt von einem Einzeltäter ist dort von einer ganzen Gruppe von betrunkenen, lachenden US-Soldaten die Rede, die mordend durch das Dorf gezogen seien. Später hätten sie die Leichen mit Chemikalien übergossen und angesteckt. Ob solche Details zutreffen oder nicht, spielt in Afghanistan kaum eine Rolle. Meist erreichen die Menschen Nachrichten durch Mund-Propaganda und werden auf diesem Weg immer weiter ausgeschmückt und dramatisiert.



Heart - Black

Selbstmord unter US-Soldaten steigt um 80 Prozent

Seit dem Einmarsch der Amerikaner in Irak töten sich immer mehr Soldaten selbst, warnen Mediziner der US-Armee. 2008 lag die Suizidrate um 80 Prozent höher als 2004. Das könnte auch an den traumatischen Erfahrungen in den Kriegsgebieten liegen.

Das Leben von Soldaten ist nicht nur durch die Waffen des Gegners bedroht. Zunehmend bringen sich Angehörige des US-Militärs auch selbst um, nachdem sie Kampfeinsätze überlebt haben. Das belegt eine Studie des Public Health Command der US-Streitkräfte.

Die Mediziner der militärischen Gesundheitsabteilung haben die Selbsttötungsrate unter US-Soldaten in den Jahren 2007 und 2008 mit den Zahlen aus den vergangenen Jahrzehnten verglichen. Wie sie im Journal Injury Prevention berichten, brachten sich 2007 insgesamt 115 Soldaten um, im Jahr darauf waren es sogar 140. Im Vergleich zur Suizidrate im Jahre 2004, dem Jahr nach der US-Invasion im Irak, ist das ein Anstieg um 80 Prozent.

Cow Skull

Lebensmittelpanscherei und Etikettenschwindel: Billig-Hackfleisch-Pampe bei Netto

Billighack, gestreckt mit Wasser und Mehl: Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch wirft Netto Lebensmittel-Panscherei und Etikettenschwindel vor. Denn verkauft wird das Produkt als teure Low-Fat-Variante für gesundheitsbewusste Kunden.

Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch wirft dem Discounter Netto, einer Edeka-Tochter, Etikettenschwindel vor: Netto habe Hackfleisch als fettreduziert verkauft. Tatsächlich strecke der Discounter fettreiches Hackfleisch aber mit "einer Pampe aus Wasser, Weizeneiweiß und Mehl" und biete das Produkt dann als Hack mit 30 Prozent weniger Fett für gesundheitsbewusste Kunden an, teilte Foodwatch am Donnerstag in Berlin mit. Dafür verlange Netto auch noch einen vergleichsweise hohen Preis.
Bild
© dapd

Netto wies die Vorwürfe zurück. Der Artikel aus der Serie "Viva Vital" sei wie deklariert eine "Zubereitung aus Hackfleisch gemischt mit zubereitetem pflanzlichen Eiweiß" und kein reines Hackfleisch. Für die Mischung werde herkömmliches Hackfleisch "mit wertvollem pflanzlichen Eiweiß in Form von Weizenprotein kombiniert". Das Produkt habe einen geringeren Fett- und Cholesterinanteil als Hackfleisch, erklärte das Unternehmen. Es sei für Kunden, "die sich bewusster und ausgewogener ernähren wollen, ohne jedoch auf den Geschmack und die Eigenschaften von herkömmlichem Hackfleisch zu verzichten".

Die Aussage "30 Prozent weniger Fett" beziehe sich auf den Vergleich mit Hackfleisch aus der Netto-Selbstbedienungstheke. Mit frischem Hackfleisch von der Theke oder gar vom Metzger will der Discounter sein Hack nicht vergleichen: Der Fettanteil von Hackfleisch aus Bedientheken schwanke und sei daher für einen Vergleich nicht geeignet, teilte Netto mit.

Cow Skull

Hygieneskandal: Mc Donald's kauft vorerst keine Hühner mehr von Tierquäler Wiesenhof

Der Hygieneskandal für Wiesenhof hat Konsequenzen: Großabnehmer McDonald's hat einen Abnahmestopp verhängt - zumindest vorerst. Hühnerfleisch für Produkte wie die Chicken McNuggets stammt teilweise von dem Unternehmen, dessen Geflügelproduktion die Behörden teilweise stillgelegt hatten.

Die Hygienemängel bei Deutschlands größtem Geflügelproduzenten Wiesenhof haben die Fast-Food-Kette McDonald's aufgeschreckt. "Wir haben unsere Lieferanten angewiesen, kein Fleisch mehr von Wiesenhof zu beziehen", sagte ein McDonald's-Sprecher am Freitag der Süddeutschen Zeitung. Grund für diese Entscheidung ist nach seinen Worten die Schließung einer Schlachterei durch die Behörden in Sachsen-Anhalt. Ein Sprecher von Wiesenhof wollte den Abnahmestopp zunächst nicht bestätigen. "Wir würden das aber sehr bedauern", fügt er hinzu.
Bild

Lebensmittelkontrolleure hatten die Schlachterei Möckern am Montag überraschend geschlossen. Die festgestellten Hygienemängel sind nach Angaben der Behörden inzwischen beseitigt. Seit Mittwoch läuft die Produktion wieder. Was genau beanstandet wurde, wollten die Behörden aber bislang nicht preisgeben.

McDonald's ist damit der erste Großabnehmer, der auf die Hygieneprobleme bei Wiesenhof reagiert. Der Abnahmestopp sei befristet, sagte der McDonald's-Sprecher weiter. "Wir wollen Wiesenhof Zeit geben, die Vorfälle gründlich aufzuklären." Damit sprach er auch ähnliche Vorwürfe aus der Vergangenheit an. Die Schlachterei in Möckern war schon vor einem Jahr in den Schlagzeilen geraten. Damals berichtete der Stern von Schwarzschimmelbefall an Wänden und Decken und über Probleme in der Kühlkette. Laut Wiesenhof sind diese Probleme inzwischen beseitigt. Kritiker werfen Wiesenhof außerdem Tierquälerei und Antibiotika-Missbrauch in der Geflügelhaltung vor. Wiesenhof weist das zurück.

Light Sabers

Als "Schlampe" bezeichnete Radio-Talker eine Feministin

Rush Limbaugh
© FNCRush Limbaugh
Macht Republikaner bei Frauen unbeliebt.

Die Republikaner haben gemeinhin eher ein Image als Männerpartei. Vergangene Woche sorgte der Radio-Talker Rush Limbaugh dafür, dass die Partei bei Frauen noch unbeliebter wurde. Der 61-Jährige - eigentlich gilt er als mächtige Stimme des rechten Lagers - hatte die Aktivistin und Jus-Studentin Sandra Fluke (30) als "Schlampe" und "Prostituierte" beleidigt. Wie 20 Minuten online berichtet, hat er sich zwar bereits zweimal dafür entschuldigt, aber wegen des Aussetzers dennoch bereits Werbeeinschaltungen von über 30 Unternehmen verloren.

Auslöser des Streits war eine im Januar erlassene Vorschrift, die auch kirchliche Arbeitgeber dazu verpflichtet, ihren gegen Krankheit versicherten Angestellten kostenfrei Empfängnisverhütung, Sterilisation und die "Pille danach" zur Verfügung zu stellen. Die Republikaner hatten in diesem laut US-Bischöfen unerhörten Angriff auf die Religionsfreiheit ein willkommenes Wahlkampfthema gegen Barack Obama gesehen. Jedoch konnten die Demokraten die Thematik mithilfe feministischer Aktivisten so drehen, dass die Republikaner angeblich einen "Krieg gegen Frauen" führen. Rush Limbaugh heizte die Debatte mit der Beleidigung einer bisher weitgehend unbekannten jungen Frau erneut an. Selbst Präsident Obama schaltete sich persönlich ein, indem er Sandra Fluke anrief und sich nach ihrem Befinden erkundigte.

Attention

Kony 2012: Internet jagt einen Massenmörder, jedoch nicht George W. Bush

kony
© unbekanntIch habe seit 1986 Scheiße gebaut und ihr bekommt es JETZT mit?

Seid ihr Leute total behindert?
Wer kennt Joseph Kony? Dank eines sich schnell verbreitenden Videos bald die halbe Welt. Ziel des Films ist es, den ugandischen Rebellenführer zu fassen. Doch die Methoden der Macher sind umstritten.

Die Erde aus dem All, die Geburt eines Babys, verstümmelte Kinder. Dazu schwere Geigen in Moll und ein weinender Junge. Er sagt Sätze wie: "Ich wäre lieber tot, als in dieser Welt zu leben." Die Worte stammen aus dem Mund von Jacob, einem Teenager aus Uganda. Wie viele seiner Landsleute fürchtet er sich vor den Schergen von Joseph Kony - dem Anführer der ugandischen Rebellenarmee Lord’s Restistence Army (LRA). Die "Gotteskrieger" terrorisieren seit Jahrzehnten das Land. Sie morden, plündern, vergewaltigen und kassieren Jungs wie Jacob als Kindersoldaten ein. Fast 70.000 sollen es bislang sein.

Joseph Kony ist nicht der einzige afrikanische Schlächter von selbsternannten Gnaden, aber sicher der bekannteste. Es liegen seit 2004 mehrere internationale Haftbefehle gegen ihn vor, dennoch kann er ungestört seinem mörderischen Feldzug im Namen der Zehn Gebote nachgehen. Geht es nach der amerikanischen Organisation "Invisible Children" soll damit aber bis spätestens Ende dieses Jahres Schluss sein. "Kony 2012" heißt ein halbstündiger Film, den Filmemacher Jason Russell im Auftrag gedreht hat und dessen Ziel es ist, den Massenmörder und sein Unwesen weltweit so bekannt zu machen, dass er endlich hinter Gitter kommt. In welcher Reihe die Organisation den Rebellen sieht, wird schon beim Blick auf das Titelbild des Films deutlich: Da ist er im abgedunkelten Viertelprofil zu sehen, im Hintergrund starren Osama bin Laden und Adolf Hitler ins Leere.

Kommentar: Bei den Leuten, die dieses desillusionierte Programm unterstützen, gehört zum Beispiel ein George W. Bush, jener der für ca. 1.5 Millionen tote Zivilisten in Irak verantwortlich ist. Und dieser unterstützt jetzt ein Programm, um einen Massenmörder zu verfolgen? Höchst unglaubwürdig.