Das Kind der GesellschaftS


Cult

Kamerahersteller Olympus und die japanische Mafia

Beim Kamerahersteller Olympus treten immer mehr Unregelmäßigkeiten zutage. Einem Zeitungsbericht zufolge klafft in der Bilanz eine Milliardenlücke. Nun gerät im Zusammenhang mit dem Skandal sogar die in Japan berüchtigte Yakuza-Mafia in den Blickpunkt..
olympus
© dapd

Im Bilanzskandal beim Kamerahersteller Olympus gehen japanische Ermittler auch einer Spur in die Unterwelt nach. Laut "ew York Times vermuten die Behörden, dass zumindest ein Teil der vermissten Beträge über Kanäle der japanischen Yakuza-Mafia gelaufen ist. Aus Unterlagen, die der Zeitung vorliegen, geht zudem hervor, dass den Ermittlern noch weitere Milliarden-Beträge verdächtig vorkommen.

Olympus hatte eingeräumt, dass Anlage-Verluste mit Hilfe von vier Übernahmen verschleiert wurden. Dabei könnte es nach bisherigen Informationen umgerechnet um mindestens 500 Millionen Euro gehen. Zugleich betonte das Unternehmen zuletzt, dass keine weiteren Altlasten und keine Verbindung zur organisierten Kriminalität bekannt seien.

Sun

Vierlinge kommen in der Charité auf die Welt

In der Berliner Charité sind Vierlinge, zwei Jungen und zwei Mädchen, zehn Wochen zu früh per Kaiserschnitt entbunden worden und werden nun in Brutkästen versorgt.
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© dapd/DAPDDie Mutter war während der gesamten Schwangerschaft bei der Charité in Behandlung. Am Donnerstag – zufällig am internationalen Tag des Frühgeborenen – setzen vorzeitig die Wehen ein

Berlin. Am Ende waren alle glücklich: In der Berliner Charité sind am Donnerstag gesunde Vierlinge zur Welt gekommen. Die zwei Jungen und zwei Mädchen seien zehn Wochen zu früh per Kaiserschnitt entbunden worden, sagte Charité-Geburtsmediziner Wolfgang Henrich. "Alle sind rosig und in einem guten Zustand“, ergänzte er. "Ich freue mich auch.“ Frühgeburten in der 30. Woche gelten als großes Risiko, besonders bei Mehrlingen. Das Virchow-Klinikum der Charité ist auf Frühgeburten spezialisiert. Jedes Jahr kämen hier ein bis zweimal Vierlinge zur Welt, ergänzte der Arzt.

Der aufgeregte und glückliche Vater (40) musste am Mittag die Namen seiner Kinder immer wieder langsam buchstabieren. "Die Jungen heißen Hidir und Nemer, die Mädchen Basma und Nijme. Das ist arabisch“, sagte er. Mit seiner Frau (30) lebt er in Berlin-Kreuzberg. Das Paar hat eine siebenjährige Tochter.

Der Familienzuwachs, der ohne Komplikationen im Minutentakt zur Welt kam, wird nun voraussichtlich noch fünf bis sechs Wochen in Brutkästen in der Klinik versorgt. Noch bekommen die vier Winzlinge über eine Atemhilfe Luft. Denn ihre Lungen sind trotz Stimulierung während der Schwangerschaft noch nicht genug entwickelt.

Arrow Down

US-Ratingagentur Moody's stuft deutsche Landesbanken herab

Die Ratingagentur Moody's hat mehrere Landesbanken herabgestuft. Nicht wegen zu starker Verschuldung oder der Finanzkrise, sondern weil es deutlich weniger wahrscheinlich geworden ist, dass der Staat sie rettet.
moodys
© Andrew Gombert/DPA

Die Ratingagentur Moody's hat die Bewertung der Kreditwürdigkeit von zehn öffentlichen Banken in Deutschland gesenkt. Die Agentur korrigierte ihre Einschätzungen am Mittwochabend jeweils um bis zu drei Stufen nach unten. Grund für die Herabstufung seien nicht die aktuellen Schulden und die Finanzkrise, erklärte Moody's. Es sei aber mittlerweile deutlich weniger wahrscheinlich, dass der deutsche Staat die Banken im Fall einer Schieflage retten werde. Grund dafür seien strenge Vorschriften der Europäischen Kommission für solche Staatshilfen, erklärte Moody's.

Betroffen sind alle Landesbanken bis auf die Landesbank Berlin (LBB), deren Bewertung nicht geändert wurde, und die Westdeutsche Landesbank (WestLB), die Moody's noch einmal genau unter die Lupe nehmen möchte. Um gleich drei Stufen senkte Moody's die Ratings für die Kreditwürdigkeit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), der Bayerischen Landesbank (BayernLB), der Bremer Landesbank, der Norddeutschen Landesbank (NordLB) sowie ihrer Töchter Norddeutsche Landesbank Luxembourg und Deutsche Hypo.

Bell

Weltsportler machen es vor: Sie ernähren sich glutenfrei und erzielen Bestleistungen

Vor den ATP World Tour Finals in London strotzt Andy Murray (ATP 3) nur so von Energie. Der Brite ist nach seinem goldenen Herbst - 28 Siege in 30 Spielen seit August - einer der Topfavoriten auf den Titel.
andy murray
© KEYSTONEAndy Murray
Einer der Gründe für die neue Stärke des 24-Jährigen ist seine umgestellte Ernährung. Seit fünf Monaten verzichtet Murray auf glutenhaltige Lebensmittel - freiwillig. Nicht so wie Novak Djokovic, der wegen einer Glutenunverträglichkeit weder Pizza noch normale Teigwaren isst.

Murray hat ungeahnten Schub bekommen, wie er beim Turnier in Paris letzte Woche verriet. «Ich habe nur siebeneinhalb Stunden geschlafen, nachdem ich Einzel und Doppel spielte und wachte trotzdem mit einem frischen Gefühl auf.»

Nuke

Nichts ist gut in Fukushima

Tokio (np) - Acht Monate ist es her, dass ein Erdbeben der Stärke 9,0 Japan erschütterte und ein Tsunami große Teile der Landschaft zerstörte. Die daraus entstandene Atomhavarie gehört wohl zu einer der schlimmsten Katastrophen. Mittlerweile ist in den Medien nicht mehr allzu viel von Fukushima zu hören. Aber längst ist noch nicht alles gut.
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© AFP

Das Erdbeben in Japan, der Tsunami und die daraus entstandene Atomkatastrophe ließen im März und April diesen Jahres die Menschen rund um den Globus den Atem anhalten.
Sehr schnell wurde der Umgang der japanischen Behörden sowie des Betreiberkonzerns Tepco mit der Katastrophe kritisiert. Informationen über eine Kernschmelze, über die Strahlenintensität wurden ebenso zögerlich veröffentlicht, wie das tatsächliche Ausmaß des Unglücks. Bis heute gibt es keine genauen Informationen über das konkrete Ausmaß der Katastrophe.

Nuke

Stresstest offenbart Mängel in Frankreichs Atomanlagen

Paris - Das französische Institut für Atomsicherheit (IRSN) hat nach einer Sicherheitsüberprüfung der Kernkraftwerke schnelle Nachbesserungen in einigen Anlagen gefordert. So gebe es beispielsweise nicht genug Wasserreserven für Notfälle in Dampf-Generatoren, heißt es in einem Bericht. Auch einige Röhrensysteme würden bei Erdbeben auseinanderbrechen, warnte das IRSN, das Angaben der Betreiber nach dem Atomunglück im japanischen Fukushima ausgewertet hatte.
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"Das sind kleine Fehler, die schwere Auswirkungen haben können", sagte IRSN-Leiter Jacques Repussard. Insgesamt seien die französischen Anlagen aber sicher. Der umstrittene neue Druckwasserreaktor EPR, der in Flamanville am Ärmelkanal gebaut wird, sei besser gegen Erdbeben und Überschwemmungen geschützt als Akw, die bereits im Betrieb seien, befand das IRSN.

Kritik übte das Institut am Atomkomplex im südfranzösischen Tricastin. Dort müsse ebenso wie in Gravelines im Norden und in Saint Alban im Südosten berücksichtigt werden, dass gefährliche Fabriken beispielsweise zur Herstellung von Chemikalien in der Nähe stünden. Erst im Sommer war ein Feuer in Tricastin ausgebrochen, wo neben dem Atomkraftwerk auch Forschungseinrichtungen sowie Betriebe zur Urananreicherung und Abfallbeseitigung stehen.

Che Guevara

Proteste: Demonstranten stürmen Kuwaits Parlament

Aus Protest gegen die Korruption haben Tausende das kuwaitische Parlamentsgebäude gestürmt. Verletzte gab es kaum - die Protestler sangen die Nationalhymne und zogen ab.
Stürmung Parlament Kuwait
© YASSER AL-ZAYYAT/getty imagesDemonstranten stürmen das Parlament Kuwaits
Im Golfstaat Kuwait haben Tausende Demonstranten das Parlamentsgelände gestürmt. Wie der arabische Nachrichtensender Al Jazeera berichtete, drangen Dutzende Demonstranten bis in den Sitzungssaal vor. Die Demonstranten wurden den Angaben eines Oppositionssprechers zufolge von dem Abgeordneten Mussalam al-Barrack angeführt. Sie forderten den Rücktritt von Regierungschef Scheich Nasser Mohammed al-Ahmed Al Sabah. Dieser ist ein Neffe des Emirs.

Einsatzkräfte gingen mit Schlagstöcken gegen Demonstranten vor. Diejenigen, die es dennoch bis ins Parlamentsgebäude schafften, stimmten dort die Nationalhymne an. Danach verließen die Menschen das Gebäude wieder. Laut Augenzeugenberichten gab es fünf Verletzte. Auslöser der von der Opposition getragenen Proteste, die bereits seit mehreren Monaten andauern, waren Presseberichte, wonach regierungstreue Abgeordnete Hunderte Millionen Dollar an Schmiergeldern erhalten haben.

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Laut Studie sind religiöse Menschen Minderheiten gegenüber voreingenommen

Sehr religiöse Menschen sind einer Studie zufolge besonders anfällig für abwertende Haltungen gegenüber Minderheiten. «Dies zeigt sich beispielsweise in den Bereichen Sexismus oder Rassismus», stellt die Psychologieprofessorin Beate Küpper fest.
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© Unbekannt

Schon seit Jahren forscht Küpper zum Thema und hat zuletzt 2000 repräsentativ ausgesuchte Probanden zu «gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit» befragt und dabei den Zusammenhang von Religiosität und Vorurteilen untersucht. Küpper hebt hervor, dass sie dabei eine sozialpsychologische und keine theologische oder philosophische Analyse von Religion betrieben habe.

Der Grund für eine stärker vorurteilsbeladene Haltung liegt ihrer Meinung nach in dem traditionellen Absolutheitsanspruch des Christentums. «Meine Religion ist anderen Religionen überlegen, dahinter steckt eine Einteilung in besser und schlechter», erklärte die Wissenschaftlerin. Hinzu komme, dass religiös geprägte Menschen den Umfragen zufolge meist eine äusserst positive Meinung von sich selbst haben. «Sie fühlen sich sehr sicher in ihren Bewertungen.»

Che Guevara

Krawalle in Athen: Vermummte Griechen greifen Polizisten an

Erstmals seit dem Regierungswechsel haben in Griechenland wieder Autonome randaliert. Am Rande einer Massendemonstration mit Zehntausenden Menschen schleuderten sie Brandflaschen und schlugen Schaufenster ein.
krawalle, polizisten
© dpa

Mehrere Zehntausende Griechen haben den Gedenktag für die Opfer einer Studentenrevolte 1973 zum Anlass genommen, von der Regierung eine gerechte Lastenverteilung bei der Überwindung der Finanzkrise zu fordern. Am Rande der Demonstration mit mindestens 50 000 Teilnehmern kam es zu Auseinandersetzungen zwischen vermummten Autonomen und der Polizei.

Rund 300 Vermummte sorgten für Krawalle vor dem Parlament und der amerikanischen Botschaft. Brandflaschen wurden gegen die Polizei geschleudert, Mülleimer angezündet, Schaufenster eingeschlagen. Die Beamten setzten Tränengas ein, um die Randalierer auseinanderzutreiben. Rund 7000 Polizisten waren im Einsatz. Die Polizei sperrte zahlreiche Straßen im Stadtzentrum sowie den größten Teil des Platzes vor dem Parlament.

Attention

Studie: Resistente Bakterien breiten sich aus

London (Reuters) - In Europa werden gegen Antibiotika resistente Bakterien zu einer immer stärkeren Bedrohung.

Es bestehe dringender Bedarf, gegen die Resistenzen anzukämpfen, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des europäischen Zentrums für Krankheitsprävention (ECDC).

"Wir müssen den Krieg erklären - den Krieg gegen diese Bakterien", sagte ECDC-Direktor Marc Sprenger in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. "Wenn wir dies nicht tun...bekommen wir es mit einer Reihe von Infektionen zu tun und viele gefährdete Patienten erkranken ernsthaft und wir haben keine Antibiotika, um sie zu heilen."

Immer häufiger helfen keine Medikamente mehr, wenn Bakterien zuschlagen. So habe sich etwa in der Europäischen Union die Resistenz bei dem Bakterium Klebsiella pneumoniae gegen ein von Ärzten als letztes Mittel eingesetztes Antibiotikum auf 15 Prozent im Jahr 2010 von rund sieben Prozent fünf Jahre zuvor mehr als verdoppelt. "Was erst recht beunruhigend ist, es gibt einen großen Unterschied zwischen den einzelnen Ländern in Europa - und einige Länder weisen eine Resistenz von nahezu 50 Prozent auf", erläuterte Sprenger.