Das Kind der GesellschaftS


Che Guevara

Zehntausende bei neuen Sozialprotesten in Israel

Zehntausende Israelis haben gestern Abend bei den ersten Sozialprotesten seit der großen Sommerkampagne gegen die hohen Lebenshaltungskosten demonstriert. Die größte Kundgebung fand in Tel Aviv statt, wo nach Polizeiangaben etwa 20.000 Menschen auf die Straße gingen. Der Fernsehsender Channel 10 meldete sogar 45.000 Teilnehmer. In Jerusalem waren 5.000 Menschen auf den Beinen, teilte Polizeisprecher Mickey Rosenfeld weiter mit.

Auch aus Modiin, Kiriat Shmona, Eilat und Hod Hasharon wurden Demonstrationen gemeldet. Die Kundgebung in der Stadt Beersheva im Süden des Landes musste jedoch wegen Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen kurzfristig abgesagt werden.

Höhepunkt im August

Die Protestbewegung hatte ihren bisherigen Höhepunkt im August, als Samstag für Samstag Demonstrationen statt fanden. Am 4. September hatten sich landesweit etwa 450.000 Menschen an der größten Kundgebung in der Geschichte Israels beteiligt. Bei der neuen Protestaktion „Zurück auf die Straße“ wurden Forderungen laut, den Staatshaushalt für 2012 in seiner jetzigen Form zu verwerfen. Die Regierung solle stattdessen gemeinsam mit dem Volk eine Alternative ausarbeiten.

Cloud Lightning

Fußball: Fan-Gewalt steigt - DFB Mitschuld?

München - Die Gewalt in deutschen Fußballstadien ist deutlich gestiegen. Seit der Saison 1999/2000 nahm die Zahl gewalttätiger Fans bei Spielen der 1. und 2. Bundesliga von 6.800 auf 9.700 zu
fußball, dynamo dresden
© dpaAnhänger von Dynamo Dresden zündeten am vergangenen Dienstag vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund Feuerwerkskörper in ihrem Fanblock.

Das berichtete das Magazin Focus mit Verweis auf die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze der Polizei am Samstag. Mit 846 verletzten Personen wurde demnach in der Saison 2010/11 ein Höchststand erreicht. Die Behörden leiteten 5.818 Strafverfahren ein, doppelt so viele wie noch in der Spielzeit 1999/2000.

Der Ex-Präsident des Fußballklubs 1. FC Lokomotive Leipzig und heutige Sicherheitsbeauftragte des Vereins, Steffen Kubald, gibt dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) eine Mitschuld an den jüngsten Ausschreitungen. “Erst wollte Präsident Theo Zwanziger Pyrotechnik erlauben, dann wieder nicht. Die Diskussion über das 'legale Abfackeln' von Brennstäben hätte nie geführt werden dürfen“, sagte Kubald, früher selbst Hooligan, dem Focus. Kritik äußerte er aber auch an den randalierenden Anhängern: “Diese Fans kapieren nicht, dass sie ihrem eigenen Verein großen Schaden zufügen.

Eye 2

Mit Psychotricks an fremde Daten

Niemand würde im realen Leben einer fremden Person private Daten anvertrauen. Anders im Internet. Eine Studie zeigt, wie leicht Kriminelle an sensible Daten kommen. Selbst IT-Profis und Hacker fallen auf die cyberkriminellen Psychotricks herein.

Sicherheitsexperten und Hacker sind besonders vorsichtig, wenn es um die eigenen Daten geht, sollte man meinen. Sie durchschauen die Tricks, mit denen Kriminelle arbeiten, um ihren Opfern Vertrauliches zu entlocken. Das rumänische Sicherheitsunternehmen Bitdefender stellte hundert IT-Experten und Hacker auf die Probe. Das erstaunliche Ergebnis: Drei von vier Testpersonen gaben vertrauliche Daten preis, und jeder Fünfte verriet sogar sein Passwort.

Falsche Profile

Für das Experiment nahmen die Bitdefender-Experten Kontakt zu fünfzig Mitarbeitern aus der IT-Sicherheitsbranche sowie zu fünfzig Hackern auf. Die Profis aus der IT-Branche sprachen sie über das Berufsnetzwerk LinkedIn an. Dort erstellten sie das Dummy-Profil einer attraktiven 25-jährigen Frau, die angeblich in der Sicherheitsindustrie arbeitete.

Eye 1

Studie: Wirtschaftskriminelle oft Führungskräfte

Eine aktuelle Studie kommt zu einem unerwarteten Ergebnis: Häufig sind es langjährige Betriebsangehörige in Führungspositionen, die sich auf Kosten ihres Unternehmens bereichern. Der durchschnittliche Schaden beläuft sich auf rund eine Million Euro.

Aus Frustration oder Leistungsdruck greifen manche langjährigen leitenden Mitarbeiter in die Firmenkasse oder lassen sich bestechen, wie aus einer am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten internationalen Untersuchung des Beratungsunternehmens KPMG hervorgeht. Der Täter ist demnach in den meisten Fällen männlich (87 Prozent), Mitte 30 bis Mitte 40 Jahre und bekleidet eine Führungsposition (82 Prozent), vor allem im Finanzbereich oder im Vertrieb.

Kommentar: Im Artikel wird ausschließlich so argumentiert, dass solche Taten 'menschlich nachvollziehbar' werden (Lebensumstände, Frustration, Leistungsdruck), während das Thema der Psychopathie nicht einmal erwähnt wird.

Befasst man sich mit den Studien über Psychopathie, so findet man bspw. heraus, dass sich Psychopathen vor allem in Führungspositionen befinden, und wenn sie Verbrechen begehen, z.B. die Unterschlagung von Geld, dann tun sie das sicherlich nicht aus normalen menschlichen Beweggründen heraus, sondern einfach, weil ihr Gehirn anders 'verschaltet' ist.


Cheeseburger

Ghetto-Leben macht Menschen krank

Einen direkten Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und Wohnort belegt eine neue US-Studie. Arme Frauen, die in einem reicheren Umfeld leben, leiden demnach seltener an Diabetes oder Übergewicht.

Sage mir, wo Du lebst, und ich sage Dir, wie es Dir geht: Der Wohnort eines Menschen hat großen Einfluss auf dessen Gesundheitszustand, wie eine US-Untersuchung zeigt. Demnach leiden Frauen aus der Unterschicht, die in einer besseren Wohngegend leben, weitaus seltener an Übergewicht und Diabetes. "Die Studie zeigt, dass die Konzentration von Armut nicht nur eine schlechte Politik ist, sondern auch schlecht für die Gesundheit", erklärte der amerikanische Bauminister Shaun Donovan.

Grundlage der Studie, die kürzlich im Fachblatt New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, ist ein großangelegtes Sozialexperiment aus den 1990er Jahren. Damals, zwischen 1994 und 1998, wurden in den Städten New York, Los Angeles, Chicago, Boston und Baltimore knapp 5.000 alleinerziehende Frauen mit Kindern aus der Unterschicht zufällig ausgewählt. Etwa 1.800 von ihnen erhielten einen Zuschuss für eine Wohnung in einer Mittelklasse-Wohngegend. Bedingung war, dass sie dort mindestens ein Jahr lang leben sollten. Die anderen erhielten entweder ein Wohnungsgeld, das nicht an Bedingungen geknüpft war, oder gar nichts.

Kommentar: Wie wäre es mit einer naheliegenderen Schlußfolgerung: Im Ghetto zu leben geht einher damit wenig Geld zu haben, was die Menschen dazu zwingt, billiges und gesundheitsschädigendes Fast Food zu essen. Hinzu kommt, dass wir von offizieller Seite vollkommen falsch darüber informiert werden, was gesundes Essen wirklich ist.

Lesen Sie zum Beispiel die folgenden Artikel:

US-Studie: Mehr Gewalttaten bei hohem Softdrink-Konsum

Gesättigtes Fett ist gesund!


Sherlock

Opfer von Droge "Krokodil" sollen straffrei bleiben

Bochum. Bei der Suche nach der gefährlichen Droge „Krok“ hat Bochums Staatsanwalt Konsumenten Straffreiheit in Aussicht gestellt. Noch warten die Behörden aber auf konkrete Ergebnisse der Stoffuntersuchungen. Die Szene habe verunsichert reagiert, berichtet der Polizeisprecher.
drogen
© WAZ FotoPool„Krok“ statt Heroin? Vier Verdachtsfälle legen nahe, dass eine neue gefährliche Droge in Umlauf ist.

Die Polizei Bochum ist weiter auf der Suche nach Erkenntnissen im Zusammenhang mit den vier Verdachtsfällen, die vermutlich die gefährliche Droge „Krok“ konsumiert haben. In den letzten Tagen hätten Beamte weitere Drogen sichergestellt, die an ein Institut zur Stoffuntersuchung geschickt wurden. „Die Ergebnisse müssten bald bei uns eintreffen. Erst dann können wir sagen, ob ses ich wirklich um diese neue Droge handelt, ob sie sich weiter verbreitet hat und wie gefährlich diese wirklich ist“, sagte Polizeisprecher Volker Schütte auf DerWesten-Anfrage. „Seit den Verdachtsfällen hat sich diesbezüglich niemand mehr bei uns gemeldet.“

Am Donnerstag hatte zuvor Bochums Staatsanwalt Christian Kuhnert Straffreiheit für „Krok“-Konsumenten in Aussicht gestellt, damit Zeugen weitere Hinweise auf diese als hochgefährlich eingestufte Droge geben können. Eine Einstellung der Verfahren wolle man „sehr wohlwollend prüfen“, Kuhnert beruft sich dabei auf das Betäubungsmittelgesetzt, das dies Selbstanzeigen erlaube. Ohne Schilderungen aus erster Hand sei die Gefahr schwer zu beurteilen. Die Abhängigen würden sich wohl aus Angst vor einer Strafe nicht an die Polizei wenden.

Che Guevara

Fluggesellschaft Qantas legt gesamte Flotte still

Die australische Fluggesellschaft Qantas Airways hat am Sonnabend mit sofortiger Wirkung den gesamten Flugbetrieb eingestellt. Damit reagiert das Unternehmen auf einen seit Monaten dauernden Streit mit drei Gewerkschaften. Von der Ankündigung sind etwa 70.000 Passagiere betroffen. Mehr als 600 Flüge wurden storniert.

Deren Mitglieder würden ab Montagabend ausgesperrt, aus Sicherheitsgründen müsse der Flugbetrieb aber mit sofortiger Wirkung eingestellt werden, teilte das Unternehmen in Sydney mit. „Die Flugzeuge, die in der Luft sind, werden ihre Flugsegmente noch absolvieren. Aber keine Maschine wird mehr abheben, weder zu Inlands- noch Auslandsflügen, nirgendwo auf der Welt.“ Für gebuchte Passagiere würden Hotels bezahlt und Plätze bei anderen Fluggesellschaften gebucht. Den Schaden bezifferte die Fluggesellschaft auf 20 Millionen australische Dollar - rund 15 Millionen Euro - am Tag.

Qantas wirft den Gewerkschaften für Ingenieure, Transportarbeiter und Piloten „extreme“ Forderungen in den Verhandlungen um Gehaltserhöhungen und Arbeitsbedingungen vor. „Sie destabilisieren mit Absicht das Unternehmen“, sagte Qantas-Chef Alan Joyce. Streiks hätten das Unternehmen bereits 15 Millionen australische Dollar pro Woche gekostet.

2 + 2 = 4

Der 55-Milliarden-Rechenfehler

Schuldenkrise einmal anders: Weil es Rechenfehler in der Bilanz der Bad Bank der HRE gab, hat die Bundesrepublik Deutschland plötzlich 55,5 Milliarden Euro weniger Schulden.
bank, hypo real estate
© Andreas Gebert/DPASchuldiger gesucht: Zentrale der Hypo Real Estate bei München

Bisher hatte es das von Wolfgang Schäuble (CDU) geführte Bundesfinanzministerium unter der Decke gehalten: Peinliche Bilanzierungsfehler sorgten dafür, dass die Schulden, die der Bund von der Münchner Pleitebank Hypo Real Estate (HRE) übernommen hat, um sage und schreibe 55,5 Milliarden Euro überschätzt wurden.

Es geht um Summen, die in der Bilanz der Bad Bank der HRE auf der Passiva-Seite stehen. Bei der Bad Bank, die unter dem Namen FMS Wertmanagement firmiert, räumte man jetzt im jüngsten Halbjahresbericht in verschwiemelten Worten ein, dass sich die Verbindlichkeiten reduziert hätten, weil neuerdings "Barsicherheiten" für Finanzderivate "saldiert in den entsprechenden Bilanzposten ausgewiesen" würden. Bisher hatte man die Summen der Sicherheiten einfach aufaddiert.

Bomb

Sarajevo: Angriff auf US-Botschaft

Sarajevo - Ein mit einem Schnellfeuergewehr bewaffneter Mann hat am Freitag die US-Botschaft im bosnischen Sarajevo eine halbe Stunde lang beschossen und einen Polizisten schwer verletzt. Dem bosnischen Staatsfernsehen zufolge handelte es sich bei dem Angreifer um einen radikalen Islamisten aus dem Nachbarland Serbien. Der 23-Jährige habe sich im Norden des Landes mit religiösen Extremisten getroffen. Der staatliche Rundfunk meldete, ein Scharfschütze der Polizei habe den mit einer Kalaschnikow bewaffneten Mann niedergeschossen. Der Täter sei verletzt worden, ergänzte die Polizei. Nach bisherigem Ermittlungsstand habe er allein gehandelt. Eine Sprecherin der US-Botschaft bestätigte telefonisch den Zwischenfall. Die Vertretung sei geschlossen worden. Die Botschaft in Bosnien-Herzegowina hatte schon früher als bedroht gegolten.

Crusader

Es geht um "Kunden": Londoner Kathedrale will Protestcamper loswerden da tägliche Einnahmeverluste bestehen

Die Saint Paul’s Cathedral in London. Nach wie vor ist die Kathedrale geschlossen, und zwar wegen der Finanzmarktgegner, die hier ihr Protestcamp aufgebaut haben. Zum Wochenende will die Kirchenverwaltung das Gotteshaus nun aber wieder öffnen, und da stören die Zelte. Aus Angst, das Lager könne gewaltsam geräumt werden, trat jetzt der Kanoniker der Kirche, Giles Fraser, zurück. Er hatte die Demonstranten von Anfang an unterstützt und sagte:
Ich fürchte, ich bin nicht in der Lage, die Anwendung von Gewalt im Namen der Kirche zuzulassen, damit die Demonstranten hier wegkommen. Da ist für mich Schluss.
Eigentlich wollten die Demonstranten ihr Camp im Finanzviertel Londons aufbauen, sie wurden aber unter anderem von der Polizei daran gehindert. Daraufhin zogen sie vor die Kathedrale, die seither über tägliche Einnahmeausfälle von mehr als 20.000 Pfund klagt, da keine Touristen kommen können. Kirche wie Stadt kündigten auch juristische Schritte gegen die Protestcamper an, von denen laut Presseberichten und zum Ärger mancher Beobachter rund ein Viertel nachts nach Hause fährt.