Gesundheit & WohlbefindenS


Beaker

Genetische Ursachen für Migräne gefunden

Ein Forscherteam hat erstmals die genetischen Ursachen für die häufigste Migräneform identifiziert: Vier Stellen im Erbgut verändern Blutfluss und Erregbarkeit des Gehirns.

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© paMigräne sind anfallsweise auftretende, starke Kopfschmerzen. Die Attacken kommen häufiger einseitig als beidseitig vor und können mit Symptomen wie Nackenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Stimmungsschwankungen einhergehen
Ein internationales Forscherteam hat erstmals die genetische Ursache für Migräne ohne die sogenannte Aura entdeckt. Sie identifizierten vier Stellen im Erbgut, die nur bei Menschen mit dieser häufigsten Form der Kopfschmerzerkrankung verändert sind.

Bisher war zwar bekannt, dass die Migräne ohne Aura auf einer genetischen Veranlagung beruht, aber man wusste nicht, wo im Erbgut die Auslöser dafür sitzen.

Syringe

Falsch positive HIV-Tests durch Impfungen? Soldat in AIDS-Fall freigesprochen

Ein Sergeant der US-Army, der wegen des Vorwurfs, eine HIV-Infektion verschwiegen zu haben, 240 Tage in Untersuchungshaft gesessen hatte, ist offiziell von den erhobenen Vorwürfen freigesprochen worden. Dank des Engagements der privaten Ermittlungsagentur Office of Medical and Scientific Justice (OMSJ), die sich um Opfer von medizinischem und wissenschaftlichem Betrug kümmert, wurde Sergeant »TD«, der 2011 verhaftet worden war, entlastet, er gilt nicht mehr als HIV-positiv. Durch diesen Fall wird die Zulässigkeit von HIV-Tests erneut infrage gestellt.
USA
© Unbekannt
Wie berichtet wurde, hatten eine ehemalige Freundin und drei weitere Frauen Sergeant TD angezeigt, weil er laut mehrerer Tests wie ELISA (Enzyme Linked Immunosorbent Assay), Western Blot und Untersuchungen der Viruslast HIV-positiv war. Gestützt auf die Untersuchungsergebnisse, die Diagnose eines Arztes einerseits und eine schriftliche Aussage eines Soldaten andererseits behaupteten die Frauen, TD habe sie wissentlich dem Risiko einer HIV-Infektion ausgesetzt, ohne sie über seinen Status zu informieren - was als versuchte schwere Körperverletzung gilt.

Anfänglich schien es, als könne sich Sergeant TD nicht verteidigen, wegen seines angeblichen Verbrechens drohte ihm eine Haftstrafe von 37 Jahren. Doch nachdem seine Anwälte OMJS eingeschaltet hatten, gelang schließlich der Beweis, dass alle durchgeführten HIV-Tests - darunter auch die als »Goldstandard« geltende Western-Blot-Methode - nicht als hundertprozentig zuverlässig betrachtet werden konnten. Es gab zu viele Störfaktoren, die die Ergebnisse hätten verfälschen können.

Cookie

BMI nimmt innerhalb Deutschlands stark zu

München. Die Zahl der Ultra-Dicken in Deutschland steigt rapide. Dies ergab eine aktuelle Untersuchung im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums, wie das Magazin Focus am Sonntag vorab berichtete. Im Vergleich zu der Vorgängerstudie, dem Bundes-Gesundheitssurvey von 1998, stieg demnach zwar der Anteil der körperlich aktiven Bundesbürger deutlich auf etwa die Hälfte der Bevölkerung. Zugleich nahm aber auch die Zahl der Ultra-Dicken deutlich zu: Ein knappes Viertel geht demnach mit einem Body-Mass-Index von mehr als 30 durchs Leben und gilt damit als fettsüchtig.

AFP

Pills

Psychopharmaka: Schon kleine Rückstände im Trinkwasser können Autismus auslösen

Auf den Menschen übertragbare Ergebnisse aus Experimenten mit Fischen zeigen: Schon geringe Rückstände von Psychopharmaka im Trinkwasser fördern womöglich bei genetisch vorbelasteten Menschen Autismus.
Psychopharmaka im Wasser
© UnbekanntPsychopharmaka im Trinkwasser stehen im Verdacht, Autismus auszulösen. In Experimenten zeigen Fische schon bei niedrigen Dosen Veränderungen der Genaktivität.
Reste von Psychopharmaka im Trinkwasser könnten bei genetisch vorbelasteten Menschen Autismus fördern. Das schließen US-amerikanische Forscher aus Experimenten mit Fischen. Bei diesen hatten die Wissenschaftler dem Aquariumswasser geringe Mengen von drei gängigen Medikamenten gegen Depressionen und Epilepsie zugesetzt.

Den Angaben der Forscher nach lagen diese Werte nur wenig über den typischerweise in Abwässern gemessenen Werten. Als Folge wurden im Gehirn der Fische Gene aktiviert, die normalerweise bei Autisten aktiv sind.

Dieses Ergebnis zeige, dass Psychopharmaka-Reste in Abwässern und möglicherweise auch im Trinkwasser Umweltfaktoren sein könnten, die das Auftreten von Autismus fördern, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin PLoS ONE.

Extinguisher

Wut positiv nutzen

Unkontrollierte Gefühlsausbrüche können viel Ärger verursachen: Mit etwas Übung kann man Wut auch positiv für sich nutzen.
wut, bild, stöckelschuh
© dpa
Gefühlsausbrüche: Wie man Wut positiv nutzen kann - Manchmal ist es nur ein unbedachtes Wort vom Chef oder der Schwiegermutter, das einen auf die Palme bringt. Die aufschäumende Wut im Bauch führt dann oft zu Überreaktionen, die im Zweifel noch mehr Ärger auslösen. Wer sich aber im Moment der größten Erregung zurückhält, hat gute Chancen, das Gewünschte später zu erreichen.

Gefühlsausbruch: Wut positiv nutzen

Den Antrieb der Wut positiv für sich zu nutzen, braucht zwar etwas Übung, ist aber durchaus erlernbar. "Bis zehn zählen, aus dem Raum gehen, tief Luft holen", empfiehlt der Diplompsychologe Christoph Burger aus Herrenberg (Baden-Württemberg) in der akuten Situation. Erst nach dieser kleinen Verschnaufpause rät er dazu, dem Ärger Luft zu machen und deutlich anzusprechen, was einen stört. "So bekommt das Gegenüber die Emotionen noch zu spüren, solange sie heiß sind", sagt er.

Syringe

Süchtig nach körpereigenen "Drogen"

sonnen, frau
© ColourboxJeder ist ein bisschen sonnensüchtig
Der menschliche Körper beschäftigt ein eigenes Drogenlabor: In bestimmten Situationen bildet jeder körpereigene Drogen, die Cannabis und Opium ähneln. Manche werden süchtig danach und riskieren ihr Leben.

Manche gehen jeden zweiten Tag ins Sonnenstudio, wohl wissend, dass die Überdosis UV-Strahlung Hautkrebs auslösen kann. Andere suchen den Kick durch Extremsport in sauerstoffarmen, eisigen Höhen oder beim Marathonlauf in glühender Hitze und riskieren den Tod. Manche können von Sex nicht genug bekommen oder leben nur noch übers Internet, weil jeder Facebook-Eintrag das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert. Sie nehmen damit in Kauf, dass Familie und Job auf der Strecke bleiben.

Candy Cane

Bubble Tea: Süß und ungesund

Künstliche Zusatzstoffe und viel Zucker in Modegetränk Bubble Tea
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© unbekannt
In beinahe allen Städten Deutschland eröffnen an jeder Ecke sogenannte Bubble Tea Shops. Vor dem Modegetränk warnt aktuell die Verbraucherzentrale Bayern. Der vermeintliche Tee besteht in den meisten Fällen aus Farb- und künstlichen Aromastoffen, Säurungsmitteln und Konservierungsstoffen, so die Experten. So habe eine Untersuchung in München ergeben, dass die „Zutatenliste nicht immer eindeutig gekennzeichnet ist“, berichten die Verbraucherschützer. Das Problem existiert nicht nur in Bayern, sondern konnte vielfach auch in anderen Bundesländern beobachtet worden.

Shoe

Sport kann ungesund sein?

Was nach gesundem Freizeitsport aussieht, könnte in Wirklichkeit gesundheitsschädlich sein: Die Studie eines amerikanischen Forscherteams ergab: Bei jeder zehnten Testperson stieg mindestens ein Wert, der für Herzkrankheiten verantwortlich ist.


Attention

Phtalate: Weichmacher fördern Entstehung von Diabetes Typ 2 durch Störung des Glukosehaushalts

Bestimmte Weichmacher in Kunststoffen, sogenannte Phthalate, fördern offenbar die Entstehung von Diabetes Typ 2. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) verweist auf eine Studie von Forschern um Monica Lind von der Universität Uppsala, wonach Menschen mit Diabetes auffällig mit Phthalaten belastet sind. Die DGE fordert, die Weichmacher durch unschädliche Stoffe zu ersetzen. DGE-Sprecher Helmut Schatz, Endokrinologe aus Bochum, sagte, dass viele Medizinprodukte wie Blut- und Infusionsbeutel, Schläuche oder Katheter noch immer Phthalate in höheren Konzentrationen enthalten. Sie lösten sich leicht aus dem Kunststoff und gelangten in den Körper. Die Forscher vermuten in Diabetes Care, dass Abbauprodukte der Phthalate den Glukosehaushalt stören. "Anscheinend hemmen bestimmte Phthalate die Bildung von Insulin", sagte Schatz. "Andere begünstigen dagegen vermutlich eine Resistenz gegen das Hormon." Die Zusammenhänge müssten dringend besser erforscht werden.

Bulb

Licht im Ohr stimuliert Hirnfunktion und hilft somit gegen Depressionen

Dass ein Mangel an Tageslicht aufs Gemüt schlägt, ist bekannt. Erstmals wiesen finnische Forscher nun nach, dass Licht gegen Depressionen helfen kann - wenn man es ins Ohr leuchtet.

Die Forschungsergebnisse eines Wissenschaftlerteams aus Finnland klingen kurios: Leuchtet man Menschen ins Ohr, wird hierdurch ihre Gehirnfunktion stimuliert. In der Fachzeitschrift World Journal of Neuroscience veröffentlichten sie eine Studie, die diesen Vorgang belegt.

Auf diesem Gebiet sind die Forscher Pioniere. Es ist der erste veröffentlichte wissenschaftliche Artikel, der die sogenannte funktionale Modulation, also die Beeinflussung der Funktion des Gehirns mit Licht zum Inhalt hat.

Starke Tageslichtlampen werden schon lange gegen Winterdepressionen eingesetzt. Aber bei der Studie der Finnen wurden den Probanden die Augen verbunden: Das Licht sollte nur durch das Ohr auf das Hirn einwirken können. Und tatsächlich: Bei dem Placebo-kontrollierten Versuch an 51 gesunden Testpersonen konnten die Forscher Beweise für einen Einfluss des Lichts auf die Gehirnfunktionen sammeln.