Mentale Gesundheit von Vätern wirkt sich auf ungeborenes Kind aus
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© Rawpixel.com – fotoliaDepressionen wirken sich auf den Nachwuchs aus.
Wenn Frauen eine Fehlgeburt erleiden ist dies ein tragischer Moment für die gesamte Familie. Viele Paare verfallen danach in Trauer und Depressionen. Forscher beschäftigten sich jetzt mit der Frage, ob Familien mit depressive Vätern öfter Fehlgeburten erleiden.

Wissenschaftler in Schweden versuchten jetzt die Auswirkungen von Depression bei Männern besser zu verstehen. Und besonders deren Auswirkungen auf ihre ungeborenen Kinder. Die große Studie hat nun festgestellt, dass Depressionen bei Männern eine Frühgeburt wahrscheinlicher machen. Die Forscher von der „Stockholm University“ veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachjournal BJOG.

Verringern Depressionen die Qualität von Sperma?

Die Psychische Gesundheit eines Vaters hat Auswirkungen, weil sie eine Belastung für die Mutter sein kann, sagten die Wissenschaftler. Das Forscherteam untersuchte mehr als 350.000 Geburten zwischen den Jahren 2007 und 2012. Dabei konzentrierten sich die Experten auf extreme Frühgeburten zwischen der 22. und 31 Woche. In der Studie konnte festgestellt werden, dass Depressionen einen großen Einfluss auf die Geburt haben, sowohl bei Mutter und Vater. Wenn Männer in den letzten 12 Monaten vor der Zeugung oder in den ersten sechs Monaten der Schwangerschaft selbst depressiv waren, gab es eine um 38 Prozent erhöhte Chance, dass ihr Kind zu früh geboren wird. Manche Forscher vermuten sogar, dass Depressionen die Qualität von Spermien verringern. Depression eines Partners können eine wesentliche Stressquelle für eine werdende Mutter sein, und dies kann ein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt zur Folge haben, erläuterten die Wissenschaftler in ihrer Studie.

Auswirkungen von Depressionen können Nachkommen beeinflussen

Unsere Ergebnisse legen nahe, dass sowohl mütterliche und väterliche Depressionen in den Frühgeburt-Präventionsstrategien berücksichtigt werden sollten, erklärte Professor Anders Hjern. Weil Männer seltener professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um ihre psychischen Gesundheitsprobleme zu lösen, könnte ein proaktiver Ansatz zur Förderung des Wohlbefindens der werdende Väter von Vorteil sein, fügte der Mediziner hinzu. Wir wissen, dass zwischen 12 Prozent und 20 Prozent der Frauen, während der Schwangerschaft und im ersten Jahr nach der Geburt Angst und Depression erleben. Depression in der Schwangerschaft sind sehr schlimm für Frauen und können ernste Folgen für die Gesundheit des Babys haben, warnte Dr. Patrick O’Brien.

Die aktuelle Forschung ist interessant, da sie feststellen konnte, dass auch die väterliche psychischen Verfassung einen Einfluss auf die Gesundheit des Babys haben kann. Wir ermutigen jede Familie mit Kinderwunsch, in der ein Elternteil eine Veränderung der Stimmung erlebt, wie beispielsweise Reizbarkeit oder Angst, professionellen Rat zu suchen, fügte der Forscher hinzu. Niemand sollte in Stille leiden müssen, es steht immer Hilfe und Unterstützung zur Verfügung. Diese Studie unterstreicht die Bedeutung der Behandlung von Depressionen bei Männern und Frauen. Die Auswirkungen von unbehandelten Depression können sogar die Gesundheit unser Nachkommen beeinflussen, warnten die Mediziner.

(as)