In der unausgereiften aber sehr aufdringlich angepriesenen Studie wurden zwei Gruppen von übergewichtigen Mäusen mit prädiabetischen Symtomen in zwei unterschiedliche Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe bekam eine Ernährung mit wenig Kohlenhydraten (20%) und viel Fett (60%) (LCHF=Low-Carb-High-Fat ), die bestimmten Paleo-Ernährungsweisen vermeintlich "ähnlich" sei. Die andere Gruppe bekam ihr normales Futter.
Nach acht Wochen nahm die Gruppe mit der LCHF-Ernährung mehr an Gewicht zu, ihre Glukose-Intoleranz verschlechterte sich und ihre Insulinwerte stiegen an. Sie nahmen 15 Prozent ihres Köpergewichts zu und ihr Körperfettanteil verdoppelte sich von über zwei Prozent auf fast vier Prozent.
Die Forscher gaben vor, überrascht zu sein, dass das, was sie die "Paleo Vorgehensweise" nannten, nicht half, sondern den Zustand der diabetischen Mäuse verschlimmerte. Diese Nachricht erschien überall in Australiens Schlagzeilen, wo die Paleo Ernährung in den letzten Jahren auffallend an Boden gewonnen hat.
Doch ist diese Studie wirklich eine fundierte Anklage gegen die Paleo Ernährung mit wenig Kohlenhydraten und mehr Fett... Oder handelt es sich in Wirklichkeit einfach nur um einen sorgfältig inszenierten Versuch seitens gewisser Interessensgruppen, den wachsenden Trend zu stoppen, der sich in Richtung einer verbesserten Gesundheit und weg von den Profiten industrieller Konzerne bewegt?
Kommentar: Zweifellos. Wenn eine große Anzahl an Menschen sich einer traditionelleren Ernährungsweise zuwendet, kommt das einem Verlust von sehr viel Geld gleich. Nicht nur die Konzerne würden darunter leiden, auch der medizinisch-industrielle Komplex würde durch den Profitverlust aus der Bahn geworfen werden.
An dieser Studie ist so viel falsch, dass man nicht genau weiß, wo man anfangen soll. Wenn das kein unverfrorener Versuch war, die wachsende LowCarb und Paleo-Bewegung absichtlich zu diskreditieren, dann hat hier jemand, der es besser wissen sollte, zumindest nicht nachgedacht oder war nicht aufmerksam genug.
Zunächst einmal besteht die einzige Art, die Auswirkungen der angestammten Ernährung einer Maus angemessen zu beurteilen, darin, der Maus ihre eigene "angestammte Nahrung" zu füttern - und sie nicht mit der angestammten menschlichen Kost zu füttern, die in Wirklichkeit keinerlei Ähnlichkeiten zur natürlichen Ernährungweise einer Maus hat.
Doch der echte Coup hier ist die Tatsache, dass das Futter, das die Mäuse bekamen, einer Nachbildung der bestehenden Arten der Paleo oder ketogenen Ernährungsweisen nicht einmal nahe kam - in keinster Weise. Tatsächlich würde ich diese Version der vermeintlichen LCHF Ernährung nicht einmal meinem schlimmsten Feind empfehlen. Woraus bestand also der tägliche - angeblich LCHF - Speiseplan der Mäuse?
- Kakaobutter (die hauptsächliche Fettquelle der Mäuse. Wirklich? So sehr die Paleophilen hier und da einen Happen dunkle Schokolade lieben, muss ich erst noch einen treffen, dessen hauptsächliche Fettquelle Kakaobutter ist.)
- Rapsöl (ein GVO, ein hochverarbeitetes, typischerweise teilweise gehärtetes oder "interesterifiziertes" industrielles Pflanzenöl, das dem Körper Vitamin E entzieht und so viele damit verbundene inhärente Probleme mit sich bringt - einschließlich der Schaffung von Herzerkrankungen - dass es noch nicht mal wert ist, in irgendeiner Weise als eine Art von "Nahrung" aufgelistet zu werden. Rapsöl ist ALLES ANDERE als "Paleo".)
- Kasein (DIE Hauptquelle an tierischem Protein in dieser Studie - bereits aus zahlreichen Tierstudien bekannt für seine negativen Auswirkungen - tatsächlich wurde Kasein bequemer Weise als das tierische Protein benutzt um die gesundheitlichen Auswirkungen von tierischem Protein herabzusetzen, und zwar in der massiv fehlerhaften pro-vegetarischen Schwarte "Die China Studie" von T. Collin Campbell. Kasein ist ein schlecht verdauliches und gewöhnlich
Kasein wird sehr schlecht verdaut und ist das in der Kuhmilch vorhandene antigene Protein - und es befindet sich nirgendwo auf dem LCHF-Speiseplan, den ich empfehle.) - Saccharose- Ja, Sie haben richtig gelesen. Auf dem angeblichen "LowCarb" Speiseplan der übergewichtigen, prä-diabetischen Mäuse befand sich raffinierter Zucker! Die Kombination von Zucker und Fett ist immer sehr, sehr schlecht... Was einer der Gründe dafür ist, dass Zucker in LCHF Ernährungsweisen fast immer weggelassen wird. Wie Professor, Forscher und Biochemiker Dr. Richard Feinman es ausdrückte, wurden die schädlichen Auswirkungen von Fett immer in Anwesenheit von Zucker/Stärke gemessen. Was, ehrlich gesagt, wahrscheinlich der Grund ist, warum sie Zucker überhaupt hinzufügten.
- Geklärtes Butterfett (Ghee). Wieder haben wir es wahrscheinlich nicht mit Ghee aus 100% grasgefütterten Quellen zu tun. Und Ghee enthält ebenfalls andere potentiell antigene Spuren von Milchproteinen, einschließlich Kasein.
- Zellulose (bzw. Ballaststoffe; aus welcher Quelle sie stammen, kann man nur erahnen. Es könnte sich sogar um Zellstoff oder Pappe handeln. Sie spezifizieren das nicht. Doch ich lenke ab.)
- Calciumcarbonat - buchstäblich die wertloseste, am wenigsten bioverfügbarste Form von Calcium, die es gibt. Übrigens bekannt dafür, mit arterieller und koronarer Verkalkung bei Menschen in Verbindung zu stehen.
- AIN93G Vitamine (viel Spaß beim Raten, was genau das eigentlich genau bedeutet, und aus welchen Quellen es stammt. Angesichts des bisherigen Speiseplans kann ich mir nicht vorstellen, dass es sich um biologisch angebaute und nicht-synthetische Quellen handelt)
- Kaliumdihydrogenphosphat (anorganisch und bestenfalls sehr gering bioverfügbar)
- DL-Methionin (Was ist das? "Die Anfangsmaterialien für die Herstellung von DL-Methionin sind Acrolein (ein 3-Kohlenstoff-Aldehyd), hergestellt aus Propylen (ein Petroleum-Derivat), Methylmercaptan, hergestellt aus Methanol und verschiedenen Schwefelquellen und Blausäure (HCN). Acrolein und Methyl Mercaptan reagieren zusammen um einen relativ stabilen Zwischenzustand zu bilden: 3-Methylmercaptopropionaldehyd, bekannt als MMP. Das MMP reagiert dann mit HCN und bildet eine rudimentäre Mischung aus DL-Methionin und Verunreinigungen, welche durch Säuberungsschritte weiter aufbereitet werden."
- Natriumchlorid/Kochsalz (In einer Studie wurde gezeigt, dass reines Natriumchlorid die IL-17 Entzündungswege massiv hochregulieren - eine alarmierende neue Entdeckung. Auf keiner "anerkannten" Liste in der Ernährung, die ich empfehle, taucht raffiniertes Salz auf.
- Kaliumzitrat (ähmmm...okay)
- Cholinchlorid (ein synthetisches B-Vitamin)
- Kaliumsulfat (Anorganisch und schwach bioverfügbar. Und warum gibt es hier drei Quellen von Kalium - mit nur einer, die nicht 100% anorganisch und schwer nutzbar ist?)
- AIN93G Spurenelemente (noch einmal - welche Mineralien... und woher stammen sie? Wir müssen wohl raten, fürchte ich.)
In der Literatur über "Paleo-orientierte" Ernährung gibt umfangreiche Studien mit MENSCHEN, welche die bedeutsamen Vorteile einer Ernährung anpreisen, die aus wenig Kohlenhydraten, moderatem Protein und höheren Fettanteil bestehen. Tatsächlich erschien im Dezember ein Artikel aus Großbritannien, in dem es darum ging, dass ein neunjähriger Junge mit Diabetes Typ-1 kein Insulin mehr braucht, weil er ausschließlich eine fettbasierte, Low-Carb Paleo-orientierte, ketogene Ernährung befolgte. Der Artikel basiert auf einer Studie, die im International Journal of Case Reports and Images erschien. Aus der Studie: "Nach 19 Monaten ernährt sich das Kind immer noch paleolithisch ketogen und die Forscher berichten, dass [die Ernährung] normale Glukosewerte sicherstellt ohne die Verwendung von externem Insulin. Es wurden keine Nebenwirkungen oder Komplikationen beobachtet, und die Forscher betonen, dass die Ernährung langzeitig aufrechterhalten werden kann. Sie schrieben: "Unserer Meinung nach stellt die paleolitische ketogene Ernährung normale Glukolewerte sicher und kann langfristig von Patienten angewendet werden, die vor Kurzem mit T1DM mit residualer Insulinsekretion diagnostiziert wurden."
Im Kommentarabschnitt des Artikels teilte eine Mutter namens Beth McNally folgendes mit: "Unser neun Jahre alter Sohn bekam Anfang September 2015 in Kanada seine Diagnose. Er befand sich auf dem Standard-Speiseplan einer Ernährung mit vielen Kohlenhydraten und benötigte die Injektion von Insulin. Anfang November, acht Wochen nach seiner Diagnose, stellten wir ihn auf eine Low Carb/High Fat Ernährung um, im Grunde eine Keto/Paleo-Ernährung und seitdem braucht er kein Insulin mehr. Seine Blutzuckerwerte sind stabil, und sogar nach dem Essen steigen sie selten über einen Wert von 6.0 mmol/l. Seit November hat er an Gewicht und Körpergröße zugenommen. Keine Unterzucker-Momente, da er kein exogenes Insulin bekommt. Wir hoffen, das so lange wie möglich fortführen zu können."
Koautor der Forschungsstudie, Dr. Csaba Tóth fügte folgendes hinzu: "Dies geht weit über die Flitterwochen hinaus. Er ernährt sich mittlerweile seit 22 Monaten auf diese Art. Fast zwei Jahre. Also eigentlich "Flitterjahre". Beachten Sie, dass sich das stimulierte C-Peptid im normalen Bereich befand. In unserer vorhergehenden Studie hatte sich das C Peptid innerhalb von zwei Monaten erhöht. Dieser Fall tritt bei mehreren unserer T1DM Patienten auf, die sich ebenfalls auf diese Art ernähren, deren Fälle aber noch nicht veröffentlicht wurden. Auf der Standard-Diabetes-Ernährung schreitet das Absinken des C-Peptids nach der Diagnose immer weiter fort. Nach zwei Jahren beträgt der Wert des C-Peptids charakteristischer Weise etwa Null. Unsere Daten weisen darauf hin, dass autoimmune Geschehen angehalten werden."
Auch ich habe über die Jahre zahllose E-Mails und andere Berichte von Fans meiner Arbeit erhalten, die von ähnlichen positiven Effekten berichten, als Resultat des Wechsels zu einer fett-basierten ketogenen Ernährung, die ich in Primal Body, Primal Mind für eine große Anzahl von Stoffwechselkrankheiten und anderen empfehle. Diese Liste enthält eindeutig die positiven Auswirkungen für an Diabetes Typ-1 und Typ-2 erkrankte Personen, Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, autoimmune Erkrankungen, Stimmungs- und/oder kognitive/neurologische Probleme, und noch weitaus mehr.
Was das betrifft, kann Ihnen jeder, der an einer Paleo-Versammlung teilnimmt anhand von flüchtigen Beobachtungen bestätigen, dass diese (zumindest von außen betrachtet) insgesamt einige der am gesündesten aussehenden Menschen sind, die man antreffen könnte - mit der Ausnahme derer, die sich erst in den Anfangsphasen dieser Ernährungsweise befinden und noch daran arbeiten, ihre Gesundheit wiederzuerlangen. Sogar die übergewichtigen Menschen, die man bei diesen Treffen sieht, werden Ihnen normalerweise erzählen, wieviel Gewicht sie bereits verloren haben und wieviel besser sie sich fühlen und sich betätigen können, seit sie dieser Ernährungsumstellung folgen.
Die Paleo-Ernährungsweise wurde in den letzten Jahren ziemlich häufig in der Presse erwähnt und bringt die Nahrungsmittelindustrie, die Agrarindustrie und andere Unternehmensinteressen aus der Fassung, die immerhin ansehnlich von einer Bevölkerung mit kohlehydratdominierten Ernährungsgewohnheiten profitieren. Kohlehydratarme, auf Fett basierende Versionen davon sorgen bei einigen für Ärger. Lasst es uns so ausdrücken: es gibt Kapitalinteressen, die eine LCHF Paleo / Steinzeiternährung - und jene, die sie fördern - so schlecht wie möglich aussehen lassen wollen. Wenn die Paleo / Steinzeiternährung gewinnt, verlieren die multinationalen industriellen Konzerne ihre Profite.
Selbst wenn die Kost, die diese Mäuse in der Melbourne Studie bekamen, aus wirklicher Nahrung bestanden hätte, sind Mäuse weitgehend pflanzenfressende Wesen (lies: fressen normalerweise eine Kost mit viel Kohlehydraten) und sind schlecht dafür ausgestattet, um viel Nutzen aus im wesentlichen fettreicher Kost zu ziehen. Dr. John Briffa schrieb einen ausgezeichneten Artikel mit dem Titel: "Weshalb Studien mit Menschen, nicht Mäusen, die Geeignetsten sind um die Auswirkungen der Ernährung auf die menschliche Gesundheit zu beurteilen" (englisch), der vor ein paar Jahren eine ebenso irrwitzige Mausstudie betrachtete. In diesem legte er dar, dass "diese Forscher ein ungeeignetes Tiermodell wählten, um ihre Theorie daran zu testen, und fütterten dann die Tieren obendrein mit ungeeignetem Futter. Diese Verfahren legen nahe, dass die Forscher tun, was sie können um ein Experiment so zu gestalten, dass ein gewünschtes Ergebnis erzielt wird." Dr. Briffa fügte auch hinzu, dass "solche Ernährungsweisen [LCHF] im allgemeinen bessere Ergebnisse erzielen als, sagen wir, Ernährungsweisen mit wenig Fett. Sie neigen auch dazu, äußerst nützlich im Management von Diabetes und metabolischem Syndrom zu sein. Sogar für jene, die nicht durch diese Krankheiten geplagt werden, erfahren meistens Änderungen der physiologischen und biochemischen Faktoren, die mit einem verringerten Risiko für Herzerkrankungen, wie niedrigere Blutzuckerwerte und Blutfette (Triglyceride) wie auch höhere Werte des "gesunden" High Density Lipoprotein (HDL) Cholesterins einhergehen. Meiner Ansicht nach müsste jeder mit einem besonderen Interesse am Gebiet der Ernährung unwissend bezüglich der Forschung sein oder vorziehen sie zu ignorieren, um nicht zuzugeben welche deutlichen Vorzüge das Essen von weniger Kohlehydraten für die menschliche Gesundheit hat."
Die Hochglanz-Technicolor-Aufmacher mit Schwerpunkt auf dieser einen kümmerlichen Mausstudie in Australien sollte jeden mit einem Minimum an Urteilsvermögen die Lunte riechen lassen. Er ist reiner Müll. Die Tatsache, dass sie herabsetzend - und sehr speziell "Starköche" in dem Artikel erwähnen, sagt alles was nötig ist um die Motive zu erkennen. Bestrebungen von Starkoch Pete Evans mit einer kohlehydratarmen, mehr fettbasierten paleo-orientierten Botschaft (die sich größtenteils auf Primal Body, Primal Mind basiert) positiv auf die Gesundheit der Australier einzuwirken, hat dort mehr als einige Leute der Mainstream-Ernährungs-Diktokraten verärgert. Sie ändert außerdem offensichtlich die Art und Weise in der Australier essen, sehr zum beträchtlichen Leidwesen der Ernährungsautoritäten der Industrie / des Mainstreams.
Ich habe eine Frage für jeden, der dies hier liest: wenn die Ergebnisse der Studie das Gegenteil gezeigt hätten, würde dieser Artikel ebenso aufgemacht auf der ersten Seite publiziert worden sein? Auf keinen Fall. In der Tat gab es unzählige Studien - Studien mit Menschen - einschließlich umfangreiche Metaanalysen menschlicher Studien, die eindeutig genau entgegengesetzte Ergebnisse dieser Mausstudie nachweisen ... doch wo ist die glänzende Mainstream-Fanfare oder sogar die grundsätzliche Anerkennung? Die Melbourner "Mausstudie" war nicht im entferntesten dafür ausgelegt, um auch nur zu irgendeinem Erfolg verbunden mit der LCHF Ernährungsweise zu führen (geschweige denn Paleo). Die Vorstellung, dass die Forscher "erwarteten, die Dinge zu verbessern und schockiert waren, als sie dies nicht taten", ist eine glatte Lüge. Es ist alles eine lächerliche, manipulierte Augenwischerei. Oder wenn es nicht manipuliert war, dann wussten die Wissenschaftler nicht mal wirklich was sie taten.
Was hat die Mausstudie fertiggebracht zu beweisen? Dass Mäuse nicht dafür geschaffen sind mit Rapsöl, Kasein und raffinierten Kristallzucker zu gedeihen ... genauso wenig wie wir es sind.
Wir alle müssen unser Urteilsvermögen anwenden, wenn hochgespielte Artikel wie dieser in die Massenmedien kommen. Ich würde sagen wir machen weiter und konzentrieren uns darauf was am besten für uns Menschen funktioniert. Und seien wir doch ehrlich, wenn die Paleoernährung für uns nicht funktionieren würde, wären wir von vornherein nicht hier.
Kommentar: Übersetzung vom SOTT Team. Originalartikel hier.