In den Handlungen der Türkei sind „neo-osmanische Bestrebungen“ Ankaras aus Sicht Moskaus unverkennbar. Expansionspläne würden dabei nicht nur in Bezug auf Syrien ausgeheckt, sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch in einem Exklusivinterview mit Sputniknews.
Panzer
© AFP 2016/ Mustafa Ozer
„Im Vorgehen der Türkei, die Haupturheber des Geredes über irgendwelche Sicherheitszonen, einen ‚ Plan B' sowie sonstige aggressive Bestrebungen ist, sind Expansionsmotive nicht nur in Bezug auf Syrien deutlich zu spüren. Nach wie vor hält sich ein türkisches Truppenkontingent im Irak auf - ohne Zustimmung und gegen die Forderungen der legitimen irakischen Regierung. Dabei erklärt Ankara, dass die türkischen Soldaten einmarschiert sind, um die Souveränität und territoriale Integrität des Iraks zu festigen“, so Lawrow.

Gerade darauf seien diese neo-osmanischen Bestrebungen gerichtet, nämlich „den Einfluss auszuweiten und Territorien zu erschließen“, kritisierte der Minister.

„Wissen Sie, wie oft die Türken den Luftraum Griechenlands im vergangenen Jahr verletzt haben? Etwa 1.800 Mal. Allein im vergangenen April wurden mehr als 200 Fälle registriert. Und niemand in Brüssel, kein einziger Nato-Befehlshaber hat sich dazu geäußert, warum ein Mitglied der nordatlantischen Allianz den Luftraum eines anderen Verbündeten regelmäßig verletzt. Derartige Vorschubleistung (...) kann schlimme Folgen nach sich ziehen“, sagte der russische Chefdiplomat.