Offenbar lockte der Mann vier unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in seine Privatwohnung. Er drohte ihnen mit Abschiebung und lockte mit Geld, um sie gefügig zu machen. Nun sitzt er in U-Haft.
Blaulicht, Polizeieinsatz, polizei symbolfoto
© dpa
Die Polizei ermittelt gegen einen Münchner, der mehrfach minderjährige Flüchtlinge sexuell missbraucht haben soll. Der Verdächtige betreibt ein Massagestudio in München in der Nähe der Wohnung, in der seine Opfer untergebracht waren: vier Flüchtlinge, die ohne ihre Eltern nach Deutschland gekommen sind. Die Staatsanwaltschaft bestätigte Medienberichte, wonach der Verdächtige wegen des Verdachts des Missbrauchs in sechs Fällen in Untersuchungshaft sitze.

Der Mann ist der Polizei bekannt: Er ist vorbestraft und bereits wegen Sexualdelikten aufgefallen. Wie mehrere Medien berichten, sollen die mindestens vier Opfer zwischen 15 und 17 Jahren alt sein. Ob es möglicherweise noch weitere Fälle gibt, ist unbekannt. Die Polizei hält sich mit Blick auf das laufende Verfahren noch bedeckt.

Wie sich der Mann den Kontakt zu den Flüchtlingen erschlichen hat, ist noch nicht bekannt. Vermutlich lockte er sie mit Versprechen in sein Massagestudio und später auch in seine Privatwohnung. Dort soll er ihnen Geld geboten und mit ihrer Abschiebung gedroht haben, um sie gefügig zu machen. Die Missbrauchsserie begann offenbar Anfang des Jahres. Die Flüchtlinge werden nach Angaben der Stadt München nun rund um Uhr betreut und sind in psychologischer Betreuung.