Der Kurs der russischen Währung hat seinen höchsten Stand seit Juli 2015 erreicht. Der Rubel erholt sich nach der Währungskrise der letzten Jahre. Für russische Konsumenten ist dies eine gute Nachricht, für die russischen Haushaltspolitiker weniger.
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© ReutersDer Rubel setzt seinen Aufwärtstrend fort. Nicht jeder begrüßt diese Entwicklung.
Der Rubel stieg gegenüber dem US-Dollar auf 60,12 Punkte und gegenüber dem Euro auf 62,70 Punkte. Seit Anfang des Jahres entwickelte sich die von Russen gern spöttisch als "Holz" bezeichnete Währung zu einer der sich am besten entwickelnden Devisen der Welt. Der Rubel legte über das Jahr hinweg zum US-Dollar um 17 Prozent an Wert zu.

Der neue Aufwärtstrend ist jedoch nicht für jeden in der Wirtschaft eine gute Nachricht. Russische Hersteller und Exporteure haben daran Schaden genommen, warnte Finanzminister Anton Siluanow.
Für unsere Industrie, die sich an einen Rubelkurs von 65 Punkten zum US-Dollar gewöhnt hat, wird eine Stärkung der Währung zum Rückgang der internationalen Wettbewerbsfähigkeit führen. Ich glaube, dass weitere Währungsschwankungen, auch wenn der Rubel wächst, nicht gut sind", sagte der Minister im Gespräch mit dem Fernsehsender Rossiya-24.
Für das Jahr Haushaltsbudget im kommenden Jahr erwartet das Ministerium Siluanows einen Erdölpreis von mindestens 40 US-Dollar je Barrel und einen Wechselkurs von 67,5 Rubel gegenüber dem US-Dollar. Um alte Fehler nicht zu wiederholen, geht man von vornherein in der Planung nicht von einem höheren Ölpreis aus.

Im Dezember gab die russische Zentralbankchefin Elvira Nabiullina bekannt, dass die Bank wieder bereit ist, US-Dollar einzukaufen, um ihre Reserven wieder aufzufüllen, sollte der Ölpreis wieder in erheblichem Maße ansteigen.

Alexey Micheew, Finanzanalyst der Bank VTB24, prognostiziert indes, dass der Rubel im ersten Quartal des Jahres 2017 auch auf ein langfristiges Niveau von 55 US-Dollar gegenüber dem US-Dollar ansteigen könnte. "Die langfristige Kulisse für den Rubel sieht äußerst günstig aus, sowohl hinsichtlich der geopolitischen Lage als auch angesichts der Situation auf dem Ölmarkt", erklärte er.