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© AFP 2016/Baraa Al-Halabi
Washington, das bisher bei der Regelung des Syrien-Konfliktes eine führende Rolle spielte, hat sich in einen Beobachter verwandelt, wie aus einer von AP veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Nun hat Russland dabei eine vorrangige Bedeutung.

„Die USA, die sich benachteiligt fühlen, weil es ihnen bereits mehrere Jahre nicht gelingt, dem Blutvergießen in Syrien ein Ende zu setzen, sind jetzt zu einem abseits stehenden Beobachter des Bürgerkrieges im Land geworden“, heißt es.

„Der US-Außenminister unterhält immer noch Kontakte mit seinen Amtskollegen aus Russland, der Türkei und den arabischen Ländern in Bezug auf die Versuche der Feuereinstellung. Manchmal gibt es Konsultationen mit Vertretern der Opposition“, so AP.

Dennoch seien nur weniger als zwei Wochen verblieben, bis Donald Trump offiziell sein Amt antrete. Obamas Administration versuche sogar nicht zu behaupten, dass sie jetzt eine führende Rolle bei den Friedensgesprächen spiele.

„Die Führungsrolle hat jetzt Russland übernommen, in geringerem Ausmaß die Türkei und der Iran. Russland positioniert sich als Friedensstifter, nachdem es im Dezember 2016 der syrischen Armee geholfen hat, die Terroristen aus Aleppo zu verdrängen“.


Kommentar: Was ist falsch daran, dass Russland sich als Friedensstifter "positioniert"? Es hat bedeutend dazu beigetragen, dass ein Ende dieses schrecklichen Bürgerkrieges endlich in Sicht kommt.


Da Trumps Administration bisher keine Zeichen gegeben habe, welche Schritte sie in Syrien unternehmen werde, nähmen US-Diplomaten ihre Beteiligung an jeglichen Initiativen sehr vorsichtig wahr.

Zuvor hatte US-Außenminister John Kerry in einem Interview gegenüber dem TV-Sender NBC gesagt, dass Russland einen Militäreinsatz in Syrien begonnen habe, um die Machtergreifung im Land durch die Terrormiliz Daesh (auch Islamischer Staat, IS) zu verhindern, und dass Russland Erfolge in dieser Richtung erzielt habe.


„Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich unter anderem eingemischt, um den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu unterstützen, und deswegen, weil Daesh seine Positionen gestärkt hat“, so Kerry

Am 29. Dezember hatten die syrische Regierung und die Opposition ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen, das am 30. Dezember 00.00 Uhr in ganz Syrien in Kraft trat. Das Abkommen war unter Vermittlung Russlands, der Türkei und des Iran ausgehandelt worden. Darüber hinaus vereinbarten die Seiten Kontrollmaßnahmen und erklärten sich zu Friedensverhandlungen bereit.

Die Gruppierungen, die dieses Dokument bisher nicht unterzeichnet haben, „werden als terroristisch eingestuft“; gegen sie wie auch gegen Dschabhat Fatah asch-Scham (ehemals Al-Nusra-Front) wird weiter vorgegangen.