Moon Jae-in lobte die harschen Töne des US-Präsidenten in dessen erster Rede vor den Vereinten Nationen. Diese würden Pjöngjang klarmachen, dass man sich von Nuklearwaffen verabschieden müsse. Während seiner Rede drohte Trump mit der Zerstörung Nordkoreas.
Trump
© Reuters Brendan McDermidUS-Präsident Donald Trump bei seiner ersten Rede im Rahmen der Generalversammlung der Vereinten Nationen, New York, USA, 19. September 2017.
Moon Jae-in hatte zuvor stets auf den Dialog mit Nordkorea gesetzt, aber nach dem jüngsten Nuklearwaffentest kehrte sich auch der südkoreanische Präsident von diesem Kurs ab. Nach der Rede Donald Trumps hieß es aus dem Büro des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in:
Wir sehen in der Rede eine deutliche und spezifische Haltung zu entscheidenden Anliegen, um den Frieden und die Sicherheit der internationalen Gemeinschaft zu bewahren, und die Vereinten Nationen dabei in die Pflicht zu nehmen. Es zeigt deutlich, wie ernst die US-Regierung das nordkoreanische Nuklearprogramm nimmt, da der Präsident sich eine ungewöhnliche Menge an Zeit nimmt, um diese Angelegenheit zu diskutieren.




U
SA sehen Kim Jong-un auf "Selbstmordmission"

Donald Trump in seiner gestrigen Rede:
Wir wollen keinen Krieg, aber wenn wir unser Land verteidigen müssen, dann werden wir es tun. Dann werden wir Nordkorea komplett zerstören", so der US-Präsident.
Kim Jong-un, den Trump erneut "Rocket Man" nannte, sei "auf einer Selbstmordmission" und es sei Zeit, zu erkennen, dass "Demilitarisierung im atomaren Bereich der einzige Weg für Nordkorea ist"

Selbstverbrennung eines Aktivisten

Während Trump nach der Demilitarisierung Nordkoreas ruft, rüstet Südkorea auf. Moon Jae-in hatte angekündigt, THAAD neu diskutieren zu wollen, aber dieses Wahlversprechen, das ihm viele Stimmen eingebracht hatte, hat er nun gebrochen. Das THAAD-System wird unter Protesten in der Bevölkerung ausgeweitet.

Am Dienstag verstarb ein Aktivist namens Jo Young-sam, der sich aus Protest gegen das amerikanische Raketenabwehrsystem selbst angezündet hatte. Zuvor sagte Jo:
THAAD sollte gehen und der Frieden kommen. [Die Friedensinitiativen] der Moon-Administration sollten siegen.
Der Aktivist war in Südkorea bekannt. Im Jahr 1995 besuchte er Nordkorea auf Einladung von Lee In-mo, einem nordkoreanischen Spion, der nach seiner Rückkehr aus einer 34 Jahre langen Haft in Pjöngjang als Held gefeiert wurde. Jo wusste, dass er nicht nach Südkorea zurück konnte und suchte Schutz in Deutschland. Erst nach 18 Jahren kehrte er wieder in seine Heimat Südkorea zurück und schloss sich dem Kampf gegen THAAD an. Sein Kurzbesuch in Nordkorea wurde mit einem Jahr Gefängnis bestraft. Die Aktivisten machen die Regierung Moons und die USA für den Tod Jos verantwortlich.