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Saturn

Spiralgalaxie näher als bisher gedacht

Galaxie,NGC 247
© EsoAstronomen haben die Entfernung zu der Spiralgalaxie NGC 247 bislang überschätzt

Astronomen haben die Entfernung zu einer großen Nachbargalaxie der Milchstraße bislang überschätzt. Das zeigt eine neue detailreiche Aufnahme der Spiralgalaxie NCG 247.

Wie ein flach liegendes Wagenrad erscheint die Spiralgalaxie NGC 247 in einer neuen Aufnahme des 2,2-Meter-Teleskops des Observatoriums La Silla, das die Europäische Südsternwarte (Eso) auf dem gleichnamigen Berg am Rand der Atacama-Wüste in Chile betreibt. Die Sterneninsel, die zur Sculptor-Galaxiengruppe zählt, liegt im südlichen Sternbild Cetus (Walfisch) und ist nur elf Millionen Lichtjahre von unserer Milchstraße entfernt. Damit ist sie einer unserer nächsten kosmischen Nachbarn.

Das Bild hat nicht nur eine hohe ästhetische Qualität, sondern verrät den Astronomen auch einiges über die Struktur von NGC 247. Die rosafarbenen Flecken in ihren ineinander geschlungenen Spiralarmen sind Wolken aus Wasserstoffgas, in denen gerade eine Vielzahl neuer Sterne entsteht. Dank der hohen Auflösung der „Wide Field Imager“-Kamera des Teleskops sind aber auch Einzelsterne in der Galaxie zu erkennen.

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Michelangelos David-Statue könnte durch den Bau einer Bahnhochgeschwindigkeitsstrecke einstürzen

Bild

In Florenz herrscht Sorge um Michelangelos David. Bevorstehende Bohrarbeiten für den Bau einer Bahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke könnten die fragile Marmor-Statue gefährden, warnte der Architekt Fernando De Simone, ein Experte für unterirdische Bauarbeiten.

Der sieben Kilometer lange Tunnel für die Hochgeschwindigkeitsbahn wird etwa 600 Meter entfernt vom Saal in der Galleria dell'Accademia verlaufen, in dem Michelangelos Meisterwerk ausgestellt ist.

"Man muss die Statue vor Beginn der Bohrarbeiten entfernen. Es besteht ernsthafte Gefahr, dass sie wegen der Vibrationen zusammenbricht", warnte der Architekt aus Padua nach Angaben der Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera. De Simone rief die Gemeinde Florenz auf, die Statue in ein noch zu bauendes unterirdisches Museum zu verlegen.

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NASA-Wissenschaftler: Außerirdische Fossilien in Meteoriten entdeckt

Bakterienartige Fossilienstruktur im Meteoriten
© R. B. Hoover, journalofcosmology.comElektronenmikroskopaufnahme der bakterienartigen Fossilienstruktur im Ivuna-Meteoriten
Huntsville/ USA - In mehreren Meteoriten hat der anerkannte Astrobiologe Dr. Richard B. Hoover vom Marshall Space Flight Center der NASA Strukturen entdeckt, die er für fossile Überreste von Mikroorganismen hält, wie sie irdischen Cyanobakterien gleichen. Sollte sich die Interpretation der Funde nach Hoover bestätigen, wäre dies nicht nur der Nachweis außerirdischen Lebens sondern auch ein Hinweis darauf, dass selbst das irdische Leben einst aus dem All zur Erde gelangt war.

Magic Wand

Brachten Meteoriten das Leben?

Meteorite
© dpaBausteine des Lebens kamen eventuell mit Meteoriten auf die Erde.

Haben vor Millionen Jahren eingeschlagene Meteoriten das Leben in Gang gesetzt? Meteoriten könnten mit dem Element Stickstoff eine Schlüsselzutat für die Entwicklung des Lebens auf die Erde gebracht haben.

Telescope

Astronomen entdecken Erdball-großen extrasolaren Planeten

Astronomen der NASA Kepler Mission haben jüngst zusammen mit dänischen Forschern des Niels Bohr Instituts der Universität Kopenhagen sowie der an deren Forschung beteiligten Aarhus Universität einen massiven Planeten von annähernd der eineinhalb-fachen Größe der Erde außerhalb unseres Sonnensystems beobachtet. Dabei handelt es sich um den kleinsten Planeten, der bisher bei der Jagd nach Planeten in unserer Galaxie, der Milchstraße, gefunden worden ist. Die entsprechenden Forschungsergebnisse sind im Astrophysical Journal veröffentlicht worden.

Dem neu entdeckten Planeten wurde der Name Kepler-10b gegeben. Planeten außerhalb unseres Sonnensystems werden als extrasolare Planeten bezeichnet und der extrasolare Planet Kepler-10b ist annähernd 564 Lichtjahre von unserer Galaxie entfernt. Da die Milchstraße eine große, spiralenförmige Galaxie ist, deren Durchmesser 100.000 Lichtjahre beträgt und die 1000 Lichtjahre dick ist, kann man annehmen, dass sich der Planet in unserer galaktischen Nachbarschaft befindet."

Sun

Versuch: Astronomen erklären ungewöhnlich fleckenlose Sonne

London (dpa) - Die Sonne hat ihre ungewöhnlich fleckenlose Phase in den vergangenen Jahren einer besonderen Konstellation ihres inneren Dynamos zu verdanken. Das berichtet ein indisch-amerikanisches Forscherteam im britischen Fachjournal Nature.

Das tiefste Aktivitätsminimum unseres Tagesgestirns seit rund 100 Jahren lässt sich demnach mit der Nord-Süd-Zirkulation von heißem, elektrisch geladenem Gas (Plasma) in der Sonnenatmosphäre erklären.

Die Aktivität der Sonne schwankt in einem etwa elfjährigen Rhythmus. Ein Indiz für die Aktivität sind die Sonnenflecken. Sie entstehen durch lokale Magnetfelder, die das elektrisch geladene Plasma festhalten. In der Folge kühlt das heiße Gas leicht ab und erscheint etwas dunkler als die umgebende Atmosphäre.

Der vergangene Sonnenzyklus mit der Nummer 23 hatte im Jahr 2001 sein Maximum. Im Anschluss zählten Astronomen die meisten sonnenfleckenlosen Tage seit Beginn des Raumfahrtzeitalters. Das Aktivitätsminimum war besonders ausgeprägt. Inzwischen nimmt die Sonnenaktivität wieder zu.

2 + 2 = 4

Mädchen bevorzugen "weibliche" Wissenschaftsthemen

students,library,boy,girl
© ShutterstockDie Interessen von Studentinnen sind anders gelagert, als die ihrer männlichen Kollegen.
Neue Studie der Universität Luxemburg

Was macht naturwissenschaftliche Themen für Mädchen interessant?

Forscher an der Universität Luxemburg haben herausgefunden, dass sich Mädchen weniger als Jungen für Naturwissenschaften interessieren, da diese vorwiegend anhand ,männlicher" Beispiele vermittelt werden. Wenn Physik, Informatik oder Statistik mit Themen wie ,Einkaufen im Internet" oder ,Schönheitschirurgie" erklärt wurden, stieg das Interesse der Mädchen.

Das der Jungen hingegen nahm bei diesen Themen ab. ,Naturwissenschaftliche Themen, die in einer Art vermittelt werden, die als stereotypisch weiblich gilt, erlauben den Mädchen, ihr Selbstverständnis als heranwachsende Frau zu bewahren," erklären die Forscher in ihrer Veröffentlichung im "British Journal of Educational Psychology".

HAL9000

IBMs Jeopardy-Supercomputer wird Arzt

Jennings,Watson
© unbekanntKen Jennings: Außer bei Geographie chancenlos gegen Watson.

IBM hat mit seinem Supercomputer Watson noch einiges vor: Nachdem der Rechner gerade erst drei Jeopadry-Champions bei der gleichnamigen Quiz-Show alt aussehen ließ, soll er seinen Dienst nun in den Arzt-Zimmern der Welt verrichten.

Watson war an drei Tagen gegen die Quiz-Spezialisten Ken Jennings und Brad Rutter an. Wie die beiden menschlichen Spieler musste auch Watson bei Jeopardy zu einer Antwort die passende Frage "erraten". Er griff dafür auf Offline-Versionen zahlreicher Internet-Datenbanken wie beispielsweise der Wikipedia zurück und errechnete anschließend aus allen zu dem Thema gesammelten Informationen die wahrscheinlichste Frage. Am ersten Tag lag er in Sachen Treffergenauigkeiten mit den beiden menschlichen Kandidaten gleichauf. Tag zwei konnte der Computer dann klar für sich entscheiden, bevor er schließlich am dritten Tag mit übermenschlicher Präzision seinen Mitspielern keine Chance mehr ließ.

Meteor

Neue Art von Asteroiden entdeckt

Kleinplanet Vesta
© Ben Zellner/Peter Thomas/NASAEin gewaltiger Krater markiert die Südseite des Kleinplaneten Vesta. Das Bild Vesta in einer Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble (o.l.), als Rekonstruktion aus Modellrechnungen (o.r.) und in der Höhenkarte (u.)
Katlenburg-Lindau/ Deutschland - Forscher der "University of North Dakota" und des "Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung" (MPS) haben eine neue Art von Asteroid entdeckt. Die mineralogische Zusammensetzung des Körpers "1999 TA10" deutet darauf hin, dass er nicht wie viele andere Asteroiden aus der äußeren Gesteinskruste, sondern aus dem Innern des Mutterasteroiden Vesta stammt. Ein Asteroid mit dieser Zusammensetzung war bisher unbekannt.

Battery

Kunststoff als Strom-Leiter

Kunststoff ist das wichtigste Isolationsmaterial für leitende Stromkabel. Nun hat ein australisches Forscherteam mittels Ionenstrahl-Technik einen Kunststoff entwickelt, der Strom so gut leitet wie Metall.

Forscher der University of Queensland haben es geschafft, mit dem in der Mikroelektronik gängigen Ionenstrahl-Verfahren Eigenschaften von Halbleitern wie Silizium zu beeinflussen. Nach dem Aufbringen einer hauchdünnen Zinnschicht auf das Isolator-Material und der anschliessenden Einarbeitung mit Hilfe eines Ionenstrahls in die Oberfläche des Kunststoffes entsteht ein robustes, flexibles stromleitendes Material. Laut den Forschern lässt es sich industriell und vor allem kostengünstig herstellen.

Um zu beweisen, dass der leitende Kunststoff angewandt werden kann, haben die australischen Forscher einen Widerstandsthermometer konstruiert, für den normalerweise das teure Edelmetall Platin eingesetzt wird. Derartige Messgeräte beruhen auf der temperaturabhängigen Änderung des elektrischen Widerstandes. Die Wissenschaflter konnten zeigen, dass ihr Kunststoff basierter Widerstandsthermometer mindestens so genau ist wie aktuelle Platin-Modelle.