Saudi Arabien hat dem Libanon vorgeworfen, der Golfmonarchie den Krieg erklärt zu haben. Riad beschuldigte Beirut, dass es vor der "Aggression" der schiitischen Miliz Hisbollah gegen das sunnitische Königreich die Augen verschlossen habe.
© ReutersDer zurückgetrene Libanesische Premierminister Saad al-Hariri (R) mit dem Saudischen Minister Thamer al-Sabhan während eines Treffens in Beirut im Februar 2017.
Hariri kündigte seinen überraschenden Rücktritt am Samstag während einer Fernsehsendung an, als er mit dem offiziellen Besuch in Saudi Arabien war. In seiner Rücktrittsrede beschuldigte Hariri den Iran und die Hisbollah, dass sie "die arabische Welt zerstören wollen". Bereits am nächsten Tag kam die Reaktion aus dem Libanon. Der Leiter der schiitischen Partei Hisbollah Sayyed Hassan Nasrallah erklärte, dass Saudi-Arabien den Premier gezwungen hatte, zurückzutreten und seine Rücktrittserklärung geschrieben habe. Das iranische Außenministerium wies die Vorwürfe vehement zurück und stellte fest, dass der Rücktritt Hariris
ein Komplott Riads und Washington sei.
Mitten in der Krise teilte die in Dubai ansässige Nachrichtenagentur "Al-Arabiya" am Montag mit, dass sich König Salman mit Hariri in Riad getroffen hatte. Beim Treffen offenbarte der Monarch die Details
des angeblichen Angriffs der Hisbollah gegen Saudi-Arabien.
Nach Angaben des saudischen Staatsministers für Golfangelegenheiten Thamer al-Sabhan, wirft Riad die Hisbollah Drogenschmuggel und die terroristische Ausbildung für saudische Jugendlichen vor. Während des Treffens mit Hariri sagte Salman laut Al-Arabiya auch, dass die Gruppe "in jedem Terrorakt beteiligt ist, der Saudi-Arabien bedroht". Der König schwur, "alle politischen und anderen Mittel" zu benutzen, um die Hisbollah zu bekämpfen, die er die "Partei des Satans" nannte.
Kommentar: Ökonom über US-Sanktionen: "Brutaler und übler Angriff auf russische Energiewirtschaft"