Das Kind der GesellschaftS


Christmas Tree

Weihnachtsbäume mit krebserregenden Pestiziden belastet

BUND-Weihnachtsbaumtester finden in fast der Hälfte der Bäume teils verbotene Pestizide

Berlin - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat in sechs von 15 getesteten Weihnachtstannen und -fichten teils verbotene Pestizide gefunden.In einem Drittel der untersuchten Nadelproben von in Berliner und Leipziger Baumärkten und Straßenverkaufsstellen gekauften Bäumen wurde das in Deutschland verbotene Insektizid Flufenoxuron nachgewiesen. In zwei Proben wurde das nicht für Weihnachtsbäume zugelassene Herbizid Metolachlor und in einer Probe das in der EU seit 2004 verbotene Herbizid Atrazin gefunden. Diese Chemikalien gelten als krebserregend bzw. hormonell wirksam. Gleich drei Pestizide wurden in einer Nordmanntanne aus einem Leipziger Globus-Baumarkt gefunden. Sie stammt vom Tannenhof Zernitz-Lohm in Brandenburg. Die höchste Belastung wurde in einer Blaufichte gemessen, die ebenfalls in Leipzig in einem Hagebaumarkt gekauft wurde und deren Herkunft unbekannt ist.

Boat

Russland: Bohrinsel mit 67 Arbeitern sinkt bei Sturm

Im Ochotskischen Meer ist eine russische Ölplattform mit 67 Menschen an Bord gesunken. Bei Sturm und eisiger Kälte geriet die Bohrinsel in Seenot und sank. Rettungsmannschaften konnten nur 14 lebensbedrohlich verletzte Besatzungsmitglieder retten.

Nach dem Untergang einer Bohrinsel vor der russischen Ostküste rechnen die Behörden mit Dutzenden Toten. Nach Angaben der russischen Schifffahrtsbehörde war die Plattform in der Nacht zum Sonntag mit 67 Menschen an Bord im Ochotskischen Meer gesunken, nur 14 von ihnen konnten in den ersten Stunden aus dem eisigen Gewässer geborgen werden. Nach Einbruch der Nacht mussten die Bergungsmannschaften zudem ihre Arbeit unterbrechen.

Laut einem Sprecher des örtlichen Katastrophenschutzministeriums wurde die Kolskoje-Ölplattform in der Nacht (02.45 Uhr MEZ) von einem Schlepper und einem Eisbrecher von der Halbinsel Kamtschatka zur Insel Sachalin gebracht, als sie bei eisigen Temperaturen und Sturm in Seenot geriet und sank, erklärte ein Sprecher des örtlichen Katastrophenschutzministeriums. Bis zum späten Abend entdeckten die Rettungskräfte vier Leichen im Wasser, konnten sie aber wegen des hohen Wellengangs nicht bergen. 49 Menschen wurden noch vermisst, doch hatten sie im Eiswasser kaum Überlebenschancen. Der Zustand von zwei der 14 geretteten Besatzungsmitglieder sei zudem lebensbedrohlich.

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Seevögel in Gefahr: Fast alle Nordsee-Vögel haben Müll im Bauch

Abkommen und Gesetze weltweit sollen Ozeane und ihre Bewohner vor Plastikmüll schützen. Doch noch immer sterben viele Seevögel, weil Plastikreste ihre Mägen verstopfen. Besonders schlimm ist es im Ärmelkanal.

Vor 50 Jahren lagen die ersten Seevögel tot an Stränden, die verhungert waren, weil Plastikreste ihre Mägen verstopft hatten. Die Tiere hatten zu viel des im Meer treibenden Mülls gefressen. Seitdem sollen Abkommen und Gesetze weltweit Ozeane und ihre Bewohner vor Plastikmüll schützen.

Doch noch immer landen enorme Mengen Kunststoff in den Meeren. Den jüngsten Beleg liefern Biologen um Jan van Franeker vom Institut für marine Ressourcen und Ökosystem-Studien im holländischen Wageningen. In der Nordsee untersuchten die Forscher von 2003 bis 2007 den Inhalt von knapp 1300 Mägen von Eissturmvögeln (Environmental Pollution, Bd. 159, S. 2609, 2011).

An dieser Tierart lässt sich die Plastikverschmutzung der Meere gut abschätzen, weil Eissturmvögel auf dem offenen Meer leben und unverdauliche Stücke nicht auswürgen.

Cow

Milchwirtschaft in Norwegen - Ein Kilo Butter? 60 Euro!

Ausgerechnet zu Weihnachten ist Backen in Norwegen praktisch unmöglich: Es herrscht akuter Buttermangel. Hauptanbieter Tine hat Fehler bei der Berechnung des Butterbedarfs gemacht - jetzt sind die Regale leer. Auf dem Schwarzmarkt werden inzwischen Wucherpreise verlangt.

Das Backrezept auf der Webseite des norwegischen Molkereiriesen Tine muss auf Verbraucher wie Hohn wirken. Unter der Rubrik "Weihnachtsversuchung" steht dort die Bauanleitung für ein "gemütliches Pfefferkuchenhaus". Lecker sieht es aus, knusprig. "Selbst die Hexe aus Hänsel und Gretel würde neidisch werden", verspricht der Werbetext. Tatsächlich müsste die Hexe sich wohl keine Sorgen machen. Denn wo sollen 125 Gramm Butter herkommen, die laut Rezept für den Pfefferkuchenteig benötigt werden? In Norwegen herrscht seit Wochen akuter Buttermangel. Die Regale der Supermärkte sind leer. Hauptanbieter Tine kann nicht liefern. Am Schwarzmarkt werden inzwischen horrende Preise verlangt, 20 Euro und mehr für ein Kilogramm.
Butter
© ReutersMagere Zeiten: Butterengpass in Norwegen

Die Suche nach dem Schuldigen läuft. Das ist schwierig, denn die Milchwirtschaft ist kein simples Wechselspiel von Angebot und Nachfrage, sondern ein kompliziertes Puzzle aus Paragraphen, Quoten und Zollvorschriften. Da gibt es viele Köche, die den Reisbrei verderben können, der in Norwegen an Weihnachten traditionell mit Schlagsahne zubereitet wird. Und die werde wahrscheinlich auch bald knapp, prophezeite die Zeitung Aftenposten am Freitag.

Heart - Black

Missbrauch in der niederländischen Kirche - "Wir sind schockiert"

Die Täter: Frauen und Männer der Kirche. Ihre Opfer: Zwischen 10.000 und 20.000 Kinder. Nach eineinhalb Jahren Ermittlungen kommt eine niederländische Kommission zu einem eindeutigen Ergebnis. Der sexuelle Missbrauch hätte in vielen Fällen verhindert werden können. Die Kirche entschuldigt sich - und kündigt Entschädigungen an.

In Einrichtungen der katholischen Kirche in den Niederlanden wurden jahrzehntelang Tausende Kinder missbraucht. Die Kirchenführung wusste davon in vielen Fällen, griff aber nicht oder unangemessen ein. Das ist das Fazit einer unabhängigen Kommission, die am Freitag das Ergebnis ihrer eineinhalbjährigen Untersuchung präsentierte.

Zwischen 1945 und 1981 seien zwischen 10.000 und 20.000 Minderjährige in Internaten, Waisenhäusern, Kindergärten, Priesterseminaren und anderen katholischen Institutionen missbraucht worden, heißt es im Bericht der Kommission. In 90 Prozent der Fälle handelt es sich um leichten bis mittelschweren Missbrauch wie unangemessene Berührungen. Viele Kinder wurden aber auch Opfer von Vergewaltigungen.

Attention

Falsche WHO-Annahmen: Studie offenbart neue HIV-Probleme für Afrika

Mehr Resistenzen gegenüber gängigen Medikamente bei Infizierten und Erkrankten als bislang angenommen

Eine aktuelle Studie aus Tansania lieferte erschreckende Hinweise auf rasant ansteigende Resistenzen gegenüber den gängigen HIV-Medikamenten insbesondere unter älteren Infizierten und Erkrankten. Forscher aus Würzburg, Tansania und Südafrika glauben, dass die WHO auf der Basis falscher Zahlen operiert und befürchtet gewaltige Auswirkungen ihres Befundes.

Für die Region um den Viktoriasee in Tansania sind die Zahlen eindeutig: Rund 19 Prozent der Erwachsenen über 25, die sich mit HIV infiziert haben, tragen Viren in ihrem Körper, die gegen die in Afrika gängigen Medikamente resistent sind. Das haben Forscher der Universität Würzburg und der Missionsärztlichen Klinik gemeinsam mit Kollegen aus Tansania und Südafrika herausgefunden. Die Wissenschafter haben dafür Patienten des Bugando Medical Center in Mwanza, der Partnerstadt Würzburgs in Tansania, untersucht.

Ambulance

Immer mehr Senioren sind mangelernährt

Hamburg (RPO). Immer mehr ältere Menschen mit Mangelernährung werden in der Klinik behandelt: Binnen zwei Jahren erhöhte sich die Zahl der Betroffenen um 53 Prozent, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Auswertung der Krankenkasse DAK ergab.
Pflegerin füttert Seniorin
© dpa-tmn

Im Durchschnitt waren die Patienten 70 Jahre alt. Ein Grund ist nach Ansicht von Experten das Essverhalten von Senioren: So leiden viele an Appetitlosigkeit und verzichten auf regelmäßige Mahlzeiten.

2010 wurden den Angaben zufolge bei der DAK fast 17.100 Krankenhausbehandlungen mit der Diagnose Mangelernährung abgerechnet. 2008 waren es rund 11.170 Fälle. Für dieses Jahr erwartet die Krankenkasse, mit 6,6 Millionen Versicherten die drittgrößte in Deutschland, mehr als 21.000 Betroffene.

Eiweiß- und Vitaminmangel

Bei den meisten sei ein Eiweiß- oder Vitaminmangel festgestellt worden, hieß es. Die Mangelernährung sei in der Regel aufgefallen, wenn in der Klinik andere Erkrankungen wie Diabetes, Herzschwäche oder ein Oberschenkelhalsbruch behandelt worden seien. Laut Statistik waren deutlich mehr Frauen als Männer betroffen.

Kommentar: Warum Milch so schädlich ist

Gluten, eine Substanz die jeden betrifft


Question

Patient totgespritzt? Oberarzt behautet vor Gericht: „Es passierte bei einer illegalen Studie an Menschen"

Universitätsklinikum Bonn
© Mario JünglingDas Universitätsklinikum Bonn. Während einer klinischen Studie an 22 krebskranken Patienten starb ein Mann.
Bonn - Es schien ein normaler Arbeitsgerichts-Prozess zu sein. Chirurg Dr. Philipp Berdel (42) klagt gegen seine fristlose Kündigung durch die Universitätsklinik Bonn (UKB).

Doch dann fragt der Richter plötzlich: „Und, gab es diesen Toten?“

Welchen Toten?!

Es kommt raus: Oberarzt Berdel hat in Schreiben an das NRW-Justizministerium und NRW-Innenministerium einen ungeheuerlichen Vorwurf erhoben.

Professor Hans-Jürgen Biersack (65), Chef der Nuklearmedizin, soll im Rahmen einer illegalen klinischen Studie im UKB für den vorzeitigen Tod eines Krebskranken verantwortlich sein!

In der „Dosis-Eskalationsstudie“ (veröffentlicht im European Journal of Nuclear Medicine, liegt BILD vor) steht: Diesem Patienten (und 21 weiteren) wurde das radioaktive Mittel „RE-188“ gespritzt. Er starb an Nierenversagen.

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Nazi-Terroristen: Spur der Zwickauer Zelle führt nach Ludwigshafen

Spuren der rechtsextremistischen Zwickauer Terrorzelle führen offenbar nach Ludwigshafen. Ein dortiger Neonazi soll Kontakte zur NSU gehabt haben und wird offenbar verdächtigt, ein mörderisches Feuer gelegt zu haben.
ludwigshafen, trauer
© dpa3. Februar: Bei einem Wohnhausbrand in Ludwigshafen kommen neun Menschen ums Leben. Alle Toten sind Türken, unter ihnen fünf Kinder. Es kommt die Vermutung auf, dass ein fremdenfeindlicher Brandanschlag verübt wurde. Die Ermittlungen können diesen Verdacht jedoch nicht bestätigen.

Die Frankfurter Rundschau berichtet, dass der Neonazi Malte R. Kontakt zu der Terrorvereinigung NSU gehabt haben soll. In Ludwigshafen habe er eine maßgebliche Rolle bei der Nazigruppe „Lunara“ gespielt und Schießübungen im Ausland organisiert. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe bestätigte, dass Spuren nach Rheinland-Pfalz geprüft werden. Allerdings sei Malte R. bisher nicht Teil des Ermittlungsverfahrens gegen die NSU.

Dem Zeitungsbericht zufolge gibt es Ermittlungsdokumente, nach denen Malte R. auch der Brandstiftung an einem Ludwigshafener Wohnhaus verdächtigt wird. Bei dem Feuer im Februar 2008 starben neun türkische Bewohner. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft sagte, dass es keine „zureichend tatsächlichen Anhaltspunkte“ dafür gebe, dass die NSU etwas mit dem Feuer zu tun gehabt hätte. Dennoch werde allen Hinweisen nachgegangen.

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S-Bahn in Berlin: Zugausfälle wegen Krankheit

Nach der schweren Panne bei der Berliner S-Bahn fallen erneut Züge aus. Mehrere Fahrer seien kurzfristig erkrankt, entschuldigt sich die Bahn. Die Reisenden sind aufgebracht. Ohne Minusgrade und Schnee lässt die Bahn ihre Berliner Kunden und Tausende Touristen bereits den dritten Tag in Folge stehen.
s-bahn, ausfall, bahnhof
© dapd

"Wer Unglaubliches über die Deutsche Bahn erfahren will, der sollte mal nach Berlin reisen", ruft ein frustrierter Fahrgast auf dem Berliner Hauptbahnhof. Den dritten Tag in Folge mutet die Berliner S-Bahn ihren Kunden Zugausfälle, ständiges Umsteigen und lange Wartezeiten zu.

Die bisher größte Panne bei der Berliner S-Bahn am Donnerstag heizt derweil die Debatte um das Krisenmanagement des Unternehmens an. Dabei wird vor allem Kritik am Mutterkonzern Deutsche Bahn laut. Als erste Konsequenz kündigte die S-Bahn an, die Stromversorgung der Betriebszentrale künftig nur noch nachts zu überprüfen, wenn der Zugverkehr von 1.00 bis 4.00 Uhr ruht. Ein Stromausfall in der Leitzentrale hatte am Donnerstag zum Zusammenbruch des S-Bahn-Verkehrs geführt. Im Westteil Berlins ging drei Stunden lang nichts mehr.