Das Kind der GesellschaftS


Briefcase

Rätsel um radioaktiven Koffer am Moskauer Flughafen

Atom-Alarm: Im Gepäck eines Reisenden mit Ziel Iran finden Zöllner 18 Zylinder mit radioaktivem Isotop Natrium-22. Woher es stammt, ist unklar.
radioaktiv, koffer
© picture alliance / dpa/dpa

Moskau. Radioaktives Natrium-22 in einem für den Iran bestimmten Koffer haben russische Sicherheitskräfte in einem Moskauer Flughafen entdeckt. Bei der Durchleuchtung des Gepäcks am Flughafen Scheremetjewo habe ein modernes Kontrollsystem eine um das 20-Fache erhöhte Radioaktivität gemessen und Alarm geschlagen. Daraufhin fanden Zöllner 18 Metallzylinder mit dem strahlendem Material, teilte die Behörde am Freitag nach Angaben der Agentur Interfax mit. Fest steht: Der Besitzer des Koffers, der nach Teheran geschickt werden sollte, sei festgenommen worden. Angaben zur Person wurden nicht gemacht.

Das Isotop Natrium-22, das in der Medizin genutzt wird, kann nach Behördenangaben nur in einem Atomreaktor hergestellt worden sein. In der Natur kommt das Material nicht vor. Die iranische Botschaft in Moskau teilte mit, sie habe keine Kenntnisse über einen aktuellen Fund von radioaktivem Material. Allerdings habe es im vergangenen Monat ein Missverständnis mit dem russischen Zoll gegeben, sagte ein namentlich nicht genannter Diplomat der iranischen Agentur ISNA. Dabei habe ein iranischer Student zahntechnisches Material mit sich geführt. Der Diplomat warf „Westmedien“ vor, mit „falschen Berichten“ die Beziehungen zwischen Russland und dem Iran belasten zu wollen.

Mr. Potato

Student in Brasilien: Adolf Hitler will seinen Namen ändern

Es gibt Namen, die will man wirklich nicht tragen. Einer davon ist ohne Zweifel Adolf Hitler. Ein Student in Brasilien führt ihn allerdings - und wird wegen einer Uni-Bewerbung zum Star im Internet.

In Brasilien ist ein angehender Student zu ungewolltem Internet-Ruhm gelangt. Der Grund ist sein Name: Der 21-Jährige heißt Adolf Hitler Souza Mendes. Der Brasilianer bewarb sich um einen Studienplatz an der Universität Rio Grande do Norte in Natal. Sein Name stand - wie mehr als 1500 andere auch - auf der Liste der Kandidaten, die den Sprung in die zweite Bewerbungsrunde schafften.

Die Hochschule stellte die Liste auf ihre Internetseite, die dann bei Facebook und Twitter die Runde machte. Seitdem wird der junge Mann in Internet-Foren gehänselt und gemobbt. Er will den Namen nun ändern lassen. Warum seine Eltern ihm diesen Namen gaben und die Behörden ihn akzeptierten, ist schleierhaft.

Cloud Lightning

Wieder Stromausfall bei der S-Bahn

Nach dem Mega-Chaos von Donnerstag blieben zwischen Friedrichshagen und Erkner wieder Züge stehen.
s-bahn, berlin
© picture alliance / ZB

Nach der bisher größten Pannen bei der S-Bahn ist es am Freitagabend wieder zu einem Stromausfall gekommen. Auf der Linie zwischen Friedrichshagen und Erkner blieben die Züge stehen. Der Schaden sei noch nicht behoben, die Ursache noch nicht klar, sagte ein Bahnsprecher am Abend. Der Stromausfall sei zudem örtlich begrenzt und betreffe eine Linie.

Es seien - anders als am Donnerstag - keine Fahrgäste in Zügen eingeschlossen gewesen, sagte der Unternehmenssprecher. Ein S-Bahn-Gleis war seiner Darstellung zufolge nach einiger Zeit auch wieder befahrbar. Der Bahnsprecher sagte zu der erneuten Panne: „Technische Fehler wird es immer geben.“

Magnify

Libyen: Neue Ermittlungen zu Gaddafis Tod

Bereits bei der Bekanntgabe des Todes von Muammar al-Gaddafi im Oktober gab es Spekulationen um die genauen Todesumstände des Diktators. Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag, Luis Moreno-Ocampo, gab nun bekannt, dass es sich bei der Tötung Gaddafis möglicherweise um ein Kriegsverbrechen gehandelt habe. Es bestehe der Verdacht, dass der Diktator von Rebellen misshandelt worden und anschließend vorsätzlich getötet worden ist. Moreno-Ocampo kündigte an, die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen um Informationen zu ersuchen, die zur Klärung der Todesumstände Muammar al-Gaddafis beitragen können.


Kommentar: Möglicherweise? Es ist ein Kriegsverbrechen.


Und auch der Übergangsrat in Libyen ist bereits über die Bedenken des Chefanklägers in Den Haag informiert worden. Die neuen Machthaber in Libyen bestätigten daraufhin, sich an den Aufklärungsversuchen über den Tod Gaddafis zu beteiligen. Offenbar wird derzeit eine entsprechende Strategie entwickelt. Die Vertreter des Übergangsrates in Libyen hatten zuvor erklärt, Gaddafi sei bei einem Schusswechsel ums Leben gekommen. Die Kooperation der neuen Machthaber in Libyen ist wohl nicht zuletzt auf den zunehmenden Druck aus dem Westen zurückzuführen.

Kommentar: Lesen Sie folgenden Artikel über die wahren Lebensverhältnisse in Libyen:

So "grausam" war Gaddafi

und auch die Tatsache, dass ein Model ihren Job verlor, weil sie öffentlich aussagte, dass Gaddafis Familie nicht so ist, wie sie in den Medien dargestellt wurde.


Bad Guys

Proteste in Ägypten - Zahlreiche Verletzte bei Ausschreitungen in Kairo

In Kairo fliegen wieder Steine: Bei den schwersten Ausschreitungen seit Beginn der Parlamentswahlen sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Dutzende Menschen wurden verletzt.

Ägypten kommt nicht zur Ruhe: Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften sind am Freitag in Kairo nahezu 100 Menschen verletzt worden. Das Gesundheitsministerium berichtete von Schussverletzungen, Knochenbrüchen und Prellungen. Nach den Angaben von Ärzten und Sanitätern kamen mindestens drei Menschen ums Leben.
Demonstranten in Kairo
© dpaDemonstranten auf Kairos Straßen.

Augenzeugen erzählten, die Demonstranten, die schon seit drei Wochen vor dem Kabinettsgebäude kampieren, hätten Steine auf die Polizei geworfen, nachdem einer von ihnen von der Militärpolizei vorübergehend in Gewahrsam genommen worden sei. Die Polizei habe daraufhin Wasserwerfer eingesetzt. Einige Polizisten hätten Steine zurückgeworfen und in die Luft geschossen. Drei Autos und mehrere Zelte der Protestierenden gingen in Flammen auf. Die Straßen rund um das Parlament glichen einer mit Steinen übersäten Kampfzone, über die dicke schwarze Rauchwolken hinweg zogen.

Butterfly

US-Studie: Homosexuelle Männer leben nach Legalisierung der Homo-Ehe deutlich gesünder

Homosexuelle Männer, die in US-Bundesstaaten leben in denen die Homo-Ehe legal ist, führen laut einer Studie ein gesünderes Leben. Wissenschaftler der Columbia University untersuchten insgesamt 1.200 Männer aus Massachusetts, wo die Homo-Ehe im Jahr 2003 legalisiert wurde. Dabei fanden sie heraus, dass die Männer in den zwölf Monaten nach der Legalisierung deutlich weniger gestresst waren und weniger oft den Arzt aufsuchten.

Dabei war es unerheblich, ob die homosexuellen Männer tatsächlich verheiratet waren oder keinen Partner hatten. Nach Angaben der Mediziner war der Rückgang der Arztbesuche und damit der Gesundheitskosten auf deutlich weniger stressbezogene Erkrankungen zurück zu führen.

Bad Guys

Korruptionsprozess: Gericht spricht Frankreichs Ex-Präsident Chirac schuldig

Zwei Jahren Haft auf Bewährung: Frankreichs Ex-Präsident Jacques Chirac ist in dem Korruptionsprozess um Scheinarbeitsverhältnisse im Pariser Rathaus schuldig gesprochen worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Chirac als Bürgermeister der Stadt öffentliche Gelder veruntreut hat.

Der französische Altpräsident Jacques Chirac ist im Prozess um Scheinarbeitsverhältnisse im Pariser Rathaus in den neunziger Jahren schuldig gesprochen worden. Der 79-Jährige hat nach Ansicht des Gerichts öffentliche Gelder veruntreut und Vertrauensmissbrauch begangen.
Chirac
© AFPSchuldspruch für den Ex-Präsidenten: Ein Gericht hat Jacques Chirac wegen Veruntreuung verurteilt.

Die Richter verurteilten ihn zu zwei Jahren Haft auf Bewährung. Chirac nahm nicht an dem Prozess teil, weil er offiziell unter Gedächtnisverlust leidet.

Kommentar: Es ist auffällig, dass jene an der Macht, oder die, die es mal waren, keinerlei nennenswerte Konsequenzen für ihre kriminellen Handlungen in Kauf nehmen müssen.


Pirates

Erpressungsvorwürfe bei der Berliner Piratenpartei

pirat
© picture alliance / dpaEin Mitglied der Berliner Piratempartei soll einem offenen Brief zufolge systematisch Druck gegen Parteikollegen ausüben.
"Unerträgliches Klima der Angst"

Gezieltes Hacking und das Filmen von intimen Szenen: Die Piratenpartei hat Ärger mit einem Parteimitglied, das andere terrorisiert. In einem offenen Brief ist von einem "unerträglichen Klima der Angst" die Rede. Der Landesvorstand bestätigt die Vorwürfe und bittet die Betroffenen, Strafanzeige zu erstatten.


Die Piratenpartei hat in Berlin mit Ärger aus den eigenen Reihen zu kämpfen. In einem offenen Brief spricht ein Mitglied von einem "unerträglichen Klima der Angst". Ein anderer Parteiaktivist sammle den Vorwürfen zufolge systematisch Material, um Druck gegen andere Piraten auszuüben. Der Landesvorstand bestätigte die Vorwürfe und rief zur Strafanzeige auf.

In dem mehrere Druckseiten umfassenden offenen Brief, den das Mitglied unter seinem Klarnamen veröffentlichte, ist unter anderem von gezieltem Hacking die Rede. Der Beschuldigte, der noch Schüler sei, sei unter anderem in Computer von Parteimitgliedern eingedrungen. Dabei habe er es vergleichsweise leicht gehabt: "Trotz höherer Technikkompetenz schützen die meisten Piraten ihre Rechner, und Smartphones völlig unzureichend", mahnte der Autor des offenen Briefs.

Clock

Stromausfall stürzt S-Bahn in neues Chaos

Stundenlang ist am Donnerstag der S-Bahn-Verkehr in Berlin ausgefallen. Nur auf einigen Linien im Ostteil der Stadt rollten noch Züge. Hunderttausende Fahrgäste kamen nicht voran, viele waren auf den Gleisen unterwegs. Schuld daran war ein kaputtes Bauteil im Stellwerk Halensee.
bahnsteig
© dapd/DAPDIn Berlin sind am Donnerstag um die Mittagszeit fast alle S-Bahnen wegen eines Stromausfalls stehengeblieben.

Ein Stromausfall in einem Stellwerk hat am Donnerstag die Berliner S-Bahn erneut in ein Chaos gestürzt: Seit 11.45 Uhr fuhren im Berliner S-Bahn-Netz und auch im Umland keine Züge mehr, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Tausende Fahrgäste saßen fest. Auch Fernzüge wie ICEs und Intercitys waren zum Teil von den Störungen betroffen, die bis auf den Osten fast das gesamte Stadtgebiet erfassten, wie ein Sprecher der Bahn sagte. Erst um 14.40 Uhr wurde der Verkehr wieder schrittweise aufgenommen.

Die Ursache für den rund dreistündigen Kollaps des Berliner S-Bahn-Verkehrs war nach Unternehmensangaben „ein technischer Defekt bei planmäßigen Wartungsarbeiten“ im elektronischen Stellwerk in Halensee. Ein S-Bahn-Sprecher sagte am Donnerstag, ein technisches Bauteil - ein sogenannter Wechselrichter - sei dabei zerstört werden. In Halensee befindet sich die Betriebszentrale der S-Bahn, in der alle elektronischen S-Bahn-Stellwerke der Metropole gebündelt werden. Es gibt aber auch noch einige alte mechanische Stellwerke, vor allem in Außenbezirken. Dass auch der Regional- und Fernverkehr gestört war, konnte ein S-Bahn-Sprecher nicht erklären. Die S-Bahn fährt auf einem eigenen Schienennetz getrennt vom übrigen Bahnverkehr.

Bomb

250Kg Bombe in der Universität gefunden

Eine Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg wurde am Montagabend auf dem Universitätsgelände in Kassel entdeckt. In ca. vier Meter Tiefe lag die 250 Kg schwere Fliegerbombe auf einer Baustelle des Hörsaal Campus Centers. Das Gelände musste in einem Radius von ca. 300 Metern evakuiert werden. Der Kampfmittelräumdienst hatte die Aufgabe den Zünder mittels Pyrotechnik ferngesteuert aus der Bombe zu entfernen. Da das Kriegsgerät über mechanische Zünder verfügte, verlief die Entschärfung reibungslos.

Die von den Evakuierungsmaßnahmen betroffenen Personen wurden in eine Aufenthalts- und Betreuungsstelle in der Emil-Junghenn-Halle sowie der Ysenburgstraße eingerichtet. Die Feuerwehr Kassel war mit insgesamt 50, die Polizei mit 45 Einsatzkräften vor Ort. Gegen 13.00 Uhr wurden die Absperrmaßnahmen wieder aufgehoben.