Top-geheime US-Dokumente landeten massenhaft im Internet - und er soll schuld daran sein. Erstmals seit seiner Verhaftung im Mai 2010 kann sich der Obergefreite Manning vor einem Gericht zu den Anschuldigungen äußern. Doch viele befürchten ein unfaires Verfahren.
© William J. Hennessy Jr./DPASchüchtern, fast bubihaft wirkt Bradley Manning auf dem Bild des Gerichtszeichners
Amerika gegen Bradley Manning: Der größte Geheimnisverrat in der US-Geschichte durch die Internetseite Wikileaks wird seit Freitag juristisch aufgearbeitet. Vor einem Militärgericht auf dem Stützpunkt Fort Meade (US-Staat Maryland) bei Washington begann eine Anhörung des mutmaßlichen Informanten der Enthüllungsplattform. Erstmals seit seiner Verhaftung vor eineinhalb Jahren kann sich der Obergefreite Manning öffentlich zu den Vorwürfen äußern. Seine Unterstützer demonstrieren für einen Freispruch.
Der 23-Jährige zeigte sich an der Seite seiner Anwälte im Tarnanzug und mit Brille. Die voraussichtlich einwöchige Anhörung soll klären, ob die Beweise für die Eröffnung eines Militärprozesses ausreichen. Falls ja, droht Manning eine lebenslange Gefängnisstrafe.
Dem Obergefreiten wird vorgeworfen, während seiner Stationierung als Analyst der US-Armee im Irak Geheimdienstdokumente aus Computern gezogen und sie dann der Enthüllungsplattform Wikileaks zugespielt zu haben. Die Veröffentlichung der Papiere unter anderem über die Kriege im Irak und in Afghanistan hatte weltweit für Wirbel gesorgt. Die Preisgabe massenhafter Diplomaten-Depeschen hatte US-Botschafter und Politiker in aller Welt blamiert, gar Regierungen wanken lassen.
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