Professor Lawrence Lessig kämpft für ein einfaches Urheberrecht. Wie er zwischen kommerzieller und privater Nutzung von Inhalten unterscheiden will, sagt er im Interview.
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ZEIT ONLINE: Bei der Diskussion um Urheberrecht geht es, glaube ich, vor allem um Angst - um die Angst, Geld zu verlieren. Was sagen Sie beispielsweise Verlegern, die fürchten, durch eine Änderung der Struktur des Urheberrechts ihr Geschäftsmodell zu verlieren?
Lawrence Lessig: Beim Urheberrecht ging es ursprünglich nicht um Verlage, es ging um Autoren und Kreative. Ich weiß nicht, ob eine Veränderung der Urheberrechtsmodelle für Verleger bedeuten wird, weniger Geld zu verdienen. Aber das heißt doch nicht, dass das Modell versagt, solange es genug für Künstler und Autoren bringt. Selbstverständlich bedeutet es für Vermittler und Agenten eine Veränderung. Ihre Rolle wird sich ändern, abgeschafft werden sie aber in der Zukunft sicher nicht.