Das Kind der GesellschaftS


Heart - Black

"Wir sind Rassisten" - Mehrheit jüdischer Israelis bekennt sich zur Apartheid

Die Mehrheit der israelischen Juden möchte die arabische Bevölkerung aus ihrer Lebenswelt verbannen. Das ergab eine Studie, die das Meinungsforschungsinstitut Dialog im Auftrag der US-amerikanischen NGO New Israel Fund (NIF) durchgeführt hat. 74 Prozent bestehen auf getrennten Straßen für Juden und Palästinenser im seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland. Immerhin 42 Prozent möchten nicht, dass ihr Nachwuchs in der Schule zusammen mit arabischen Kindern unterrichtet wird. 47 Prozent stimmen sogar einem Transfer von israelischen Arabern aus dem israelischen Kernland auf die Westbank zu (40 Prozent sprechen sich dagegen aus).

Auch eine weitergehende Entrechtung und Diskriminierung der arabischen Bevölkerung wird mehrheitlich von den jüdischen Israelis gewünscht: 49 Prozent fordern, dass der Staat generell jüdische Bürger gegenüber arabischen bevorzugen soll. 59 Prozent lehnen eine Gleichbehandlung von jüdischen und arabischen Bewerbern bei der Arbeitsplatzvergabe im öffentlichen Dienst ab. Im Falle einer offiziellen Annektierung des Westjordanlands durch Israel wollen 69 Prozent der dort ansässigen palästinensischen Mehrheit das Wahlrecht verweigern (nur 19 Prozent wollen es gewähren). 33 Prozent wünschen sogar, dass den arabischen Israelis im Kernland das Wahlrecht entzogen wird.

Family

Mann möchte seinen Fernseher retten und ertrinkt in den Fluten

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© DPAIn einigen Städten in Argentinien waren nach dem heftigen Unwetter ganze Straßen überflutet.
Innerhalb einer Stunde fallen in Buenos Aires 70 Millimeter Regen in der Stunde. Viele Menschen müssen ihre Häuser verlassen. Ein Mann versucht noch seinen Fernseher aus der überschwemmten Wohnung zu retten. Das wird ihm zum Verhängnis.

Beim Versuch, seinen Fernseher aus der überschwemmten Wohnung zu retten, ist ein Argentinier aus Buenos Aires ertrunken. Dem Unglück im Vorort Isidro Casanova waren starke Regenfälle vorausgegangen. Der 65-Jährige habe am Montagmorgen versuchte, seinen Fernseher vor den Fluten in Sicherheit zu bringen, sagte sein Sohn der argentinischen Nachrichtenagentur dyn.

Pills

Pille und Abtreibungen in Frankreich künftig kostenlos

Mädchen bekommen Pille künftig umsonst - Krankenkassen erstatten zudem Abtreibungen für alle Frauen
Pille, verhütung
© dpa-zentralbild/jörg langeAb 2013 erhalten Mädchen in Frankreich die Pille und andere Verhütungsmittel gratis.
Paris - Jugendliche in Frankreich bekommen die Pille vom kommenden Jahr an umsonst. Die französische Nationalversammlung stimmte am Freitag für eine Vorlage, wonach Mädchen zwischen 15 und 18 Jahren die Pille und einige weitere Verhütungsmittel vollständig von den Krankenkassen bezahlt bekommen. Damit wird ein Wahlversprechen des sozialistischen Staatschefs François Hollande umgesetzt. Die Regelung ist im Haushalt für die Sozialkassen für 2013 festgehalten, mit dem sich das Parlament derzeit befasst.

People

Frankreich will gleichgeschlechtliche Ehen legalisieren und die Begriffe »Vater« und »Mutter« streichen: Die katholische Kirche ist dagegen

Frankreichs Regierung arbeitet im Rahmen ihrer Pläne, gleichgeschlechtliche »Ehen« zu legalisieren und traditionellen Ehepaaren und gleichgeschlechtlichen Partnern gleiche Adoptionsrechte einzuräumen, an einem Gesetzesentwurf, der die Verwendung der Begriffe »Vater« und »Mutter« in Rechtsdokumenten verbieten soll. Entsprechend diesem Vorstoß, der unter anderem auch maßgeblich vom französischen Staatspräsidenten François Hollande unterstützt wird, soll der Begriff »Eltern« in Zukunft die Begriffe »Vater« und »Mutter« in der offiziellen, völlig einheitlichen Hochzeitszeremonie ersetzen, die für traditionelle und gleichgeschlechtliche Hochzeiten gleichermaßen vorgesehen ist.
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© Unbekannt
Einem Bericht des britischen "Christian Institute" zufolge wird derzeit ein Gesetzesentwurf vorbereitet, der dann dem Kabinett Hollandes vorgelegt werden soll, um bereits in diesem Monat beschlossen zu werden. In diesem Entwurf wird eine Ehe als »Vereinigung zweier Menschen unterschiedlichen oder gleichen Geschlechts« definiert.

Heart - Black

Minderjährige Flüchtlinge werden immer häufiger und oft benutzt und verschickt

Jeder zehnte Asylantrag in Österreich wird mittlerweile von einem unbegleiteten minderjährigen Flüchtling gestellt. Das stellt Betreuer und Behörden vor neue Herausforderungen: Denn oft werden die Kinder auf der Flucht benutzt und verschickt.
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© heribert cornKinder in Traiskirchen: Auch unter 14-Jährige kommen immer öfter ohne Angehörige.
Das Thema Asyl habe in Österreich eine neue Gestalt angenommen, sagt Ruth Schöffl, Sprecherin des UN-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR: jene von Kindern und Jugendlichen auf der Flucht.

Zum Teil habe das mit der Flüchtlingsunterbringungskrise zu tun, die Minderjährige besonders hart trifft. Im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen harren trotz Asylgipfels vergangenen Dienstag rund 560 unter 18-Jährige aus - unter ihnen auch weiterhin rund ein Dutzend unter 14-Jährige. Meist sind es Burschen aus Afghanistan, die sich ohne Angehörige nach Mitteleuropa durchgeschlagen haben und jetzt ohne adäquate Betreuung und Chance auf Schulbesuch dastehen.

Light Saber

Banküberfall mit Säbel in Toulouse - Räuber wurde gefasst

Mann lässt Teil von Beute zurück und wird zu Hause festgenommen

Ein mit einer Faustfeuerwaffe und einem Säbel bewaffneter Bankräuber hat sich im Südwesten Frankreichs nicht lange vor der Polizei verstecken können. Der Mann habe zwar in einer Bankfiliale nahe Toulouse die Herausgabe von Geld erzwingen können, aber nach einer Auseinandersetzung mit dem Chef der Niederlassung einen Großteil der Beute zurückgelassen, teilte die Polizei am Samstag mit. Demnach verletzte der Räuber den Leiter der Filiale mit seinem Säbel am Handgelenk und flüchtete.

afp

Pirates

Schweiz verzeichnet 40 Prozent mehr Einbrüche

Zwanzig bis vierzig Prozent mehr Einbrüche wurden in diesem Jahr begangen. Verantwortlich dafür sind Banden aus dem Ausland. Sie bevorzugen Gemeinden entlang den Autobahnen.
Einbrecher
© Colourbox, Dmitri MarutaSie kommen zu jeder Tages und Nachtzeit und brechen am liebsten in Mehrfamilienhäuser ein: Kriminaltouristen aus dem Osten.
Rund ein Viertel mehr Einbrüche verzeichnen verschiedene Versicherer in den ersten neun Monaten dieses Jahres in der gesamten Schweiz im Vergleich zur Vorjahresperiode, schreibt Der Sonntag. Die Bâloise hatte beispielsweise seit Januar 20 Prozent mehr Einbruch-Fälle, vergleichbar ist die Zunahme bei der AXA Winterthur. Bei der Mobiliar sind es sogar 26 Prozent mehr Fälle.

Question

Messerangriff in Berlin - Gründe unklar

Berlin - Ein Unbekannter hat einem 28-Jährigen in Berlin-Tegel unvermittelt ein Messer in den Rücken gestoßen. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, sprach der Täter den Mann in der Nacht zu Sonntag in der Berliner Straße an und fragte nach einer Zigarette. Dann stach er zu und flüchtete. Der Verletzte wurde in einem Krankenhaus behandelt, verschwand danach aber ohne Begründung. Die Hintergründe der Tat waren noch unklar.

dpa

Horse

Anonymous möchte eigene Plattform veröffentlichen

Die Enthüllungsplattform Wikileaks meldet sich mit der Veröffentlichung eines alten Guantanamo-Handbuchs zurück. Spannender ist die Ankündigung, Material zu US-Geheimgefängnissen in Europa publizieren zu wollen. Chef-Enthüller Julian Assange könnte allerdings bald neue Konkurrenz erhalten - aus den Reihen von Anonymous.
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© AFPWikileaks-Seite mit Julian Assange (Archivbild): Erst drei Veröffentlichungen in diesem Jahr.
Kein "Megaleak", eher ein Lebenszeichen: Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat angekündigt, in den kommenden Tagen mehr als hundert geheime US-Dokumente zum Umgang mit Militärgefangenen zu veröffentlichen. Als erstes stellte die Organisation ein Handbuch aus dem Jahr 2002 online, das Instruktionen für die Aufseher des Gefangenenlagers Guantanamo beinhaltet.

In der Anleitung, die noch aus der Anfangszeit des Lagers zu stammen scheint, sind Regeln für die Behandlung der Gefangenen und Zuständigkeiten der einzelnen Diensthabenden festgelegt. Wer mögliche Hinweise auf die Institutionalisierung der später enthüllten Foltermethoden sucht, wird in diesem Dokument allerdings nicht fündig: An mehreren Stellen ist davon die Rede, dass Gefangenen keine Gewalt angedroht und angetan werden soll.

Megaphone

Auf der Suche nach einem besseren Kopierrecht für Autoren

Professor Lawrence Lessig kämpft für ein einfaches Urheberrecht. Wie er zwischen kommerzieller und privater Nutzung von Inhalten unterscheiden will, sagt er im Interview.
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© Screenshot Zeit OnlineGangnam-Remix – auf youtube.de nicht zu sehen

ZEIT ONLINE: Bei der Diskussion um Urheberrecht geht es, glaube ich, vor allem um Angst - um die Angst, Geld zu verlieren. Was sagen Sie beispielsweise Verlegern, die fürchten, durch eine Änderung der Struktur des Urheberrechts ihr Geschäftsmodell zu verlieren?

Lawrence Lessig: Beim Urheberrecht ging es ursprünglich nicht um Verlage, es ging um Autoren und Kreative. Ich weiß nicht, ob eine Veränderung der Urheberrechtsmodelle für Verleger bedeuten wird, weniger Geld zu verdienen. Aber das heißt doch nicht, dass das Modell versagt, solange es genug für Künstler und Autoren bringt. Selbstverständlich bedeutet es für Vermittler und Agenten eine Veränderung. Ihre Rolle wird sich ändern, abgeschafft werden sie aber in der Zukunft sicher nicht.