Das Kind der GesellschaftS


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Schufa-Projekt und die Datengewinnung

Die Schufa lässt erforschen, wie sie Informationen von Facebook und Co. nutzen kann. Ganz harmlos, sagen die Projektleiter. Verbraucherschutz und Politik dagegen sind alarmiert: Das Projekt berührt die Grenzen der Legalität.

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© Fotolia,dapd; Montage: Olga Hoffmann
Das Projekt erinnert an George Orwells Roman „1984“. Nur geht es diesmal nicht um einen Staat, der alles über seine Bürger wissen will, sondern um ein privates Unternehmen: Um die Schufa, die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung. Sie lässt in einem Forschungsprojekt ausloten, ob und wie Informationen aus dem Internet genutzt werden können, um die Kreditwürdigkeit von Bürgern zu berechnen. Dafür sollen unter anderem auch Daten aus sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter genutzt werden. Es ist ein Projekt, das Bürger, Politiker und Verbraucherschützer aufschreckt - und Grenzen zu überschreiten droht.

Was hat die Schufa vor?

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Mehrheit der Israelis gegen Angriff auf Iran

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© apa/epa/hollandeEine Kundgebung für Frieden in Tel Aviv im März.
52 Prozent lehnen Militäraktion ab - Ex-Mossad-Chef nennt Militärschlag "kontraproduktiv"

Jerusalem/Wien - Einer neuen Umfrage zufolge lehnen 52 Prozent der Israelis einen Militärschlag gegen den Iran ab, 48 Prozent sind dafür. Die Gegner eines eventuellen Angriffs fordern, dass alle diplomatischen Mitteln ausgeschöpft werden müssten, um das iranische Atomprogramm zu stoppen. Das berichtet die Jerusalem Post am Montag unter Berufung auf das Netanya Academic College, das die Umfrage durchführte.

18 Prozent der Befragten glauben, dass der Iran versuchen würde, Israel mit einer Atomwaffe zu vernichten. 62 Prozent glauben, dass Israel einer atomaren Bedrohung aus dem Iran Einhalt gebieten könnte. 32 Prozent meinen, dass der Iran, sollte er in den Besitz der Atomwaffe kommen, Israel zwar damit drohen, diese aber nicht einsetzen werde, aus Furcht vor einem israelischen Gegenschlag.

Attention

Drohender Black-out der Stromversorgung in Griechenland

In Griechenland droht dem Stromversorgungsnetz ab Juni 2012 ein Black-out wegen unbeglichener Verbindlichkeiten in Höhe von rund 400 Mio. Euro an die Stromerzeuger.

Wenn nicht das Defizit von 400 Mio. Euro auf dem Markt der elektrischen Energie in Griechenland gedeckt wird, droht dem Stromversorgungsnetz die Gefahr eines Black-outs im Juni 2012. Diese in Rede stehenden Gelder schulden der Verwalter des Transportsystems (ADIME) und der Betreiber des Marktes elektrischer Energie (LAGIE) der Öffentlichen Elektrizitätsgesellschaft (DEI) und den privaten Kraftwerksanlagen für die Verkäufe der von ihnen erzeugten elektrischen Energie.

Die Alarmglocke schlug der Präsident und geschäftsführende Vorstand der Öffentlichen Gasversorgungsgesellschaft (DEPA) Haris Sachinis in seinem Schreiben an den Finanzminister Giorgos Zanias und den Minister für Umwelt, Energie, Klimawandel und Wettbewerbsfähigkeit Grigoris Tsaltas. Er gibt bekannt, dass der DEPA die DEI und die unabhängigen Erzeuger 300 Millionen Euro für die Belieferung ihrer Kraftwerkseinheiten mit Erdgas schulden. Die DEPA schuldet von ihrer Seite dem Verwalter des griechischen Erdgasnetzes (DESFA) und muss im Juni die italienische ENI und die russische Gazprom bezahlen.

Sheriff

Armee-Offizier bricht in Griechenland in einen Supermarkt ein, weil er Hunger hatte

Weil er sich keine Lebensmittel mehr leisten konnte, versuchte sich ein Offizier der griechischen Armee als Einbrecher in einen Supermarkt. Er wurde verhaftet.

Ein griechischer Armee-Offizier wurde im Nordwesten Griechenlands bei einem Einbruch-Versuch in einen Supermarkt auf frischer Tat ertappt. Die Polizei von Arta war gerufen worden, weil in den frühen Morgenstunden Lärm aus dem Supermarkt drang.

Handcuffs

Kannibale Magnotta wurde in Berliner Internetcafé festgenommen

magnotta
© dpa
Luka Rocco Magnotta darf getrost als "gestörte Persönlichkeit" bezeichnet werden. Über das Leben des 29-Jährigen werden immer mehr Details bekannt: Der Pornodarsteller tötet seinen Ex-Lover vor laufender Kamera mit einem Eispickel und isst dessen Fleisch. Körperteile des Opfers verschickt er mit der Post und stellt unangenehme Videos ins Internet.

Nach der Festnahme des wegen Mordes gesuchten kanadischen Pornodarstellers in Berlin kommen immer mehr gruselige Details über das Verbrechen ans Licht. Demnach soll der 29-jährige Luka Rocco Magnotta das Opfer nicht nur vor laufender Kamera ermordet, sondern dessen Fleisch anschließend auch gegessen haben, wie die "Montréal Gazette" berichtete.

Die Montréaler Polizei bestätigte den Vorgang zunächst nicht. Eine Sprecherin der Behörde sagte jedoch, dass der Verdacht des Kannibalismus von dem Video stammt, das Magnotta ins Internet gestellt hatte. Die Aufnahmen seien inzwischen gesperrt, aber einzelne Medien hätten offensichtlich Zugang zu ihnen bekommen, meinte die Polizeisprecherin.

Sherlock

Durchsuchungen bei verdächtigen Rechtsextremen

Die Polizei hat zwei mutmaßliche Rechtsterroristen festgenommen, die eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet haben sollen. Eine Verbindung zur Terrorzelle NSU gibt es aber nicht.
braune haus, jena
© dpa / Bodo Schackow"Braune" Haus in Jena
Über Details hüllten sich die Behörden „aus ermittlungstaktischen Gründen“ in Schweigen. Der 28-Jährige wurde in der Region Nürnberg festgenommen, sein 34 Jahre alter mutmaßlicher Komplize in seiner Wohnung in Thüringen. Den Angaben zufolge ermittelt das Landeskriminalamt seit Mitte Dezember 2011 gegen die Männer. Ein dritter Beteiligter sei noch auf freiem Fuß. Gegen ihn liege kein Haftbefehl vor, hieß es.

Yoda

Hamburger demonstrierten gegen Nazi-Aufmarsch

Tausende Menschen waren erfolgreich aktiv gegen die Nazis

Wie bekannt, hat das Umfeld, das den NSU unterstützt hat, heute zu einer Demonstration aufgerufen. Diese Demonstration wurde durch einen Beschluss des Verwaltungsgerichts in Hamburg-Wandsbek genehmigt.

Dagegen hat sich breiter zivil-gesellschaftlicher Widerstand entwickelt. Ob über 220 unterstützende Organisationen des Hamburger Bündnis gegen Rechts (HBgR), ob die Hamburger Erklärung oder die Veranstaltung „Hamburg bekennt Farbe“ auf dem Rathausmarkt.

Es haben zwischen 6.000 und 7.000 Menschen an der Demonstration des Hamburger Bündnis gegen Rechts (HBgR) in der Hamburger Innenstadt teilgenommen. Der Rathausmarkt wurde von rund 10.000 Teilnehmern besucht, unter anderen von rd. 2.000 bis 3.000, die aus der Demonstration heraus auf den Rathausmarkt gingen. An den Massenblockaden in Wandsbek, zu dem das HBgR aufgerufen hat, haben insgesamt etwas über 6.000 Personen teilgenommen.

Bug

Arachnophobie! Armee aggressiver Alien-Spinnen fällt über indisches Dorf her

Riesenspinne
© Unbekannt
Indien - Eine Stadt in Indien lebt in Angst vor einem Schwarm giftiger Spinnen, die im letzten Monat zwei Menschen durch Bisse getötet haben. Das mag sich wie ein zweitklassiger Horrorfilm anhören, doch The Times of India berichtete, dass Einwohner der Stadt Sadiya, im Staat Assam, am Abend des 8. Mai ein Hindu-Fest feierten und plötzlich ein Schwarm giftiger Spinnen auftauchte und sie angriff.

An den darauffolgenden zwei Tagen starben zwei Menschen nachdem sie von den Spinnen gebissen wurden - ein Mann, Purnakanta Buragohain und ein nicht genannter Schuljunge.

Zig andere Menschen kamen mit Spinnenbissen ins Krankenhaus der Stadt. Die Bezirksämter sind in Panik und ziehen in Erwägung, die Stadt mit dem Insektizid DDT zu besprühen. Ortsansässige sagen, das am meisten Angst machende sei, dass die Spinnen in Schwärmen auftauchen and ihr Verhalten extrem aggressiv ist.

"Sie springen alles an, das sich nähert. Einige der Opfer berichten, dass sich die Spinnen an sie dranhingen, nachdem sie sie gebissen hatten. Wenn das stimmt, muss vorsichtig vorgegangen werden. Die Kieferklauen und Fänge dieser Kreatur sind ziemlich stark", sagte der Leiter der Abteilung für Biowissenschaften von der Dibrugarh University Dr. LR.Saikia.

Blackbox

Kunstlose Kunst oder die Kunst des Unsichtbaren

Nicht nur die Olympischen Spiele locken in diesem Sommer Besucher nach London: Die Londoner Hayward Gallery präsentiert eine Ausstellung ganz besonderer Art. Sie könnte auch Menschen interessieren, die nicht so gerne moderne Kunst sehen.
gianni mottis
© D+T Project, BrusselsGianni Mottis Bilder mit geheimer Tinte.
"Invisible: Art about the Unseen 1957 - 2012" widmet sich dem Unsichtbaren, dem verborgenen und dem Unbekannten, oder kurz gesagt: Zu sehen gibt es vornehmlich - nichts, das aber auf höchstem Niveau. Werke von Künstlern wie Claes Oldenburg, Yoko Ono und Andy Warhol sind im Southbank Centre der Galerie, nun ja, manchmal wenigstens zu erahnen.

So wird unter anderem ein Werk des Popart-Künstlers Warhol gezeigt, für das er höchstpersönlich als seine eigene Statue posierte. Da der Meister den Sockel allerdings bereits 1985 nach gerade ein paar Minuten wieder verlassen hatte und inzwischen gestorben ist, muss der Betrachter sich Warhol halt dazudenken - ebenso wie die in London präsentierten Zeichnungen von Gianni Motti, die er mit unsichtbarer Tinte gefertigt hat.

V

Erneut Demonstration in Israel

In Israel haben mehrere tausend Bürger für soziale Gerechtigkeit demonstriert. Sie wollen an die Protestwelle vom Sommer 2011 anknüpfen.
demonstration, israel
© Reuters
Die größte Demonstration fand nach Angaben der Polizei in Tel Aviv statt. Dort marschierten nach Medienberichten etwa 5000 Menschen durch die Innenstadt und riefen Parolen wie: "Die Menschen fordern soziale Gerechtigkeit" und "Wir, die Mehrheit, gehen auf die Straße". Die Demonstration habe sich auch gegen einen wachsenden Rassismus in der israelischen Metropole gerichtet, in der zehntausende Einwanderer aus Afrika leben.