Das Kind der GesellschaftS


Gift

Kondome benutzen, aber wozu?

Indianapolis - Während die Bedeutung von Kondomen zur Vorbeugung einer HIV-Infektion bereits ausreichend bekannt ist, mangelt es noch immer an der Aufklärung und dem Wissen zur richtigen Verwendung der Präservative. Zu diesem Schluss kommt das Kinsey Institute for Research in Sex, Gender and Reproduction an der Universität von Indiana, das die Ergebnisse aus 16 Jahren Forschung in Südafrika, Großbritannien und den USA zusammengefasst hat. Besonders in Südafrika sei dies ein großes Problem.

Über 60 Millionen Menschen weltweit sind HIV positiv, davon alleine 5,5 Millionen in Südafrika, das allerdings nur weniger als ein Prozent der Weltbevölkerung repräsentiert. Die häufigsten Fehler bei der Verwendung von Kondomen seien das Überstreifen erst während statt vor des Geschlechtsverkehrs, das Abziehen vor dem Ende des Verkehrs, das ausbleibende Zusammendrücken der Spitze beim Überziehen und die fehlende oder mangelhafte Prüfung der Kondome auf mögliche Beschädigungen.


Yoda

Massenklage gegen Pharmakonzern Bayer wegen Nebenwirkungen durch Antibabypille

Mehr als 11.000 Klagen richten sich in den USA gegen den größten deutschen Pharmakonzern Bayer. Grund ist die vergleichsweise hohe Thrombosegefahr der Anti-Baby-Pillen des Unternehmens. Zunächst sollen mehr als 100 Millionen zur Beilegung hunderter Fälle gezahlt werden. Doch insgesamt werden Kosten in Milliardenhöhe entstehen, glauben Analysten.
Antibabypille
© flickr/starboozeDie Anti-Baby-Pillen von Bayer kosten den verbrecherischen Konzern vermutlich Milliarden.
Mindestens 110 Millionen Dollar soll Bayer in den USA zahlen, damit rund 500 Klagen wegen der Anti-Baby-Pillen Yaz und Yasmin gegen das größte deutsche Pharmaunternehmen beigelegt werden. Doch das sei noch nicht alles, was auf Bayer zukomme. „Der Vergleich impliziert, dass die gesamte Belastung mehr als zwei Milliarden Euro betragen könnte“, erklärt ein Sprecher von J.P. Morgan. Denn insgesamt belaufe sich die Zahl der Klagen in den USA auf über 11.000.

Propaganda

Drei Massenmedien-Magazine im Auflagentief historischen Ausmaßes

Wenig erbauliche Nachrichten hat die IVW am kommenden Montag für die großen Drei der aktuellen Wochenmagazine parat: Wie das Hamburger Abendblatt exklusiv vorab meldet, verlieren Spiegel, stern und Focus durchweg gegenüber dem Vorjahresquartal an Auflage. Am heftigsten gebeutelt wird dabei der Focus, der im Vergleich zweistellig nachgibt. Zwar ist ein deutliches Minus mit Blick auf den Sondereffekt durch die 1 Euro-Ausgabe im Vorjahr erwartet worden, doch die Auflage sackt zugleich auf ein historisches Tief.

Laut Hamburger Abendblatt kommt das Münchner Magazin nur noch auf 541.295 verkaufte Exemplare, was 10,51 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum sind. Auch wenn man es in München nicht gerne hört, so sind die Querelen der Vergangenheit mit der Verpflichtung und Demission von Wolfram Weimer als Blattmacher und der internen Debatte um die Ausrichtung der Zeitschrift nicht spurlos vorübergegangen.

Penis Pump

Ohne Worte: Der neue Boom der Kinn-Implantate

Kinn-Operationen sind der neue Trend im US-Schönheitssektor: 2011 ist die Zahl von Kinn-Implantaten rasant gestiegen - vor allem Manager erhoffen sich eine neue Aura von Autorität und Stärke.

Knapp 10 600 Männer und mehr als 10 000 Frauen hätten sich ein Kinn-Implantat einsetzen lassen, teilte der US-Verband der Schönheitschirurgen am Montag mit. Das entspreche einem Zuwachs von 71 Prozent. „Das Kinn und die Kieferlinie zeigen mit als erstes Zeichen des Alterns“, sagte Verbandspräsident Malcolm Roth. Mit dem Kinn-Implantat wollten die Menschen ihre jugendliche Erscheinung wiederherstellen.

Der New Yorker Schönheitschirurg Darrick Antell berichtete, unter seinen Kunden seien viele Manager, denen ein starkes und straffes Kinn als ein charakteristisches Zeichen von Macht und Stärke gelte. Ein starkes Kinn werde unterbewusst mit Autorität, Selbstbewusstsein und Vertrauenswürdigkeit assoziiert, erklärte Antell.

War Whore

Festnahme von Deutschen bei Protesten in Athen

Athen. Bei Protesten gegen die Europapolitik der Bundesregierung sind vor der deutschen Botschaft in Athen mehrere deutsche Demonstranten vorübergehend festgenommen worden. Es handle sich um etwa ein Dutzend Menschen, hieß es aus griechischen Polizeikreisen. Laut den Angaben wurden auch drei Fotografen kurzzeitig in Gewahrsam genommen. Die Gruppe von Demonstranten platzierte vor der Botschaft im Zentrum Athens zuvor eine goldfarbene Skulptur eines Kothaufens mit dem Bundesadler und einem Bild von Kanzlerin Angela Merkel darauf. Auf Flugblättern kritisierten die Protestierenden, dass die Bundesregierung Griechenland in die Rezession treibe.

AFP/nd

V

Blockupy: Occupy Frankfurt erwacht zu neuem Leben

Mit der Frühlingssonne erwacht der Protest vor der Frankfurter Bankenzentrale zu neuem Leben

Nach bitterkalten Winternächten bereiten sich die Aktivisten und Unterstützer des Occupy Frankfurt Camps derzeit vor dem Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) auf ein heißes Frühjahr vor.
Blockupy Frankfurt
© blockupy-frankfurt.orgDas Bündnis Blockupy ruft zu Aktionstagen vom 16. bis 19. Mai.
Mitte Mai wird die EZB im Mittelpunkt einer viertägigen internationalen Protestveranstaltung stehen, mit der ein breites Aktionsbündnis »Widerstand gegen das Spardiktat von Troika und Regierung« und internationale Solidarität bekunden will. »Blockupy Frankfurt« nennt sich der Zusammenschluss von Attac-Aktivisten, Gewerkschaftern, Erwerbsloseninitiativen und vielen anderen Gruppen und Initiativen.

Warmlaufen für die Maitage will sich die Occupy-Bewegung schon Ende kommender Woche mit einer Demonstration unter dem Motto »Heute Griechenland, morgen Europa und übermorgen die ganze Welt«. Dabei sind Redebeiträge und Zustandsberichte von Aktivisten aus Griechenland, Spanien und Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien vorgesehen. »Bringt alle Eure Forderungen auf Schildern in allen Sprachen mit!« heißt es in einem Occupy-Aufruf: »Wir wollen keine Fahnen und Banner zeigen«, so die Bitte an alle Teilnehmer, die wie schon im Herbst darauf abzielen dürfte, dass bei der Demonstration keine Gewerkschafts- oder Organisationsfahnen auftauchen.

Cloud Lightning

BigBrother Awards: die Datenkraken des Jahres

Der Negativ-Preis BigBrotherAward geht an Personen oder Institutionen, die den Datenschutz missachten. Dieses Mal trifft es den Innenminister, Softwarefirmen und eine Wolke.
world of warcraft
© ReutersMit einem regelrechten Daten-Drachen haben es die Nutzer von Online-Games des „World of Warcraft“-Entwicklers Blizzard Entertainment zu tun.
Berlin - Wer Daten besitzt, besitzt Macht. Eine Macht, die leicht missbraucht werden kann - und auch missbraucht wird. Wann immer Unternehmen und Behörden fahrlässig oder rechtswidrig mit den persönlichen Daten von Bürgern und Kunden umgehen, werden die Organisatoren des BigBrotherAwards aufmerksam. Auch dieses Jahr wurde der Negativ-Preis wieder an die dreistesten „Datenkraken“ aus Politik und Wirtschaft verliehen. „Es gab eine Menge 'kreativer' Preisträger, die sich wirklich was einfallen lassen haben“, sagt Jury-Mitglied Rena Tangens vom BigBrotherAwards-Veranstalter „Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs“ - kurz FoeBuD.

Zu diesen Kreativen gehört unter anderem der sächsische Innenminister Markus Ulbig, der sich dank der Dresdner Funkzellenabfrage am 19. Februar 2011 einen Award sichern konnte: Während 20.000 Menschen gegen einen Neonazi-Aufmarsch demonstrierten, sammelte die Polizei über eine Million Datensätze mit mehr als 55.000 identifizierten TelefonanschlussinhaberInnen. Der Skandal war durch die Berichterstattung der taz an die Öffentlichkeit gelangt. Die Verbindungsdaten wurden wenig später noch zweitverwertet und tauchten in Ermittlungen auf, “für die man sicher keine Funkzellenabfrage genehmigt bekommen hätte“, sagt Sönke Hilbrans von der Deutschen Vereinigung für Datenschutz e.V.. Markus Ulbig hingegen verteidigt die Maßnahme bis heute als rechtmäßig.

Bell

Ölteppich im Golf von Mexiko entdeckt - Ist Shell der Verursacher?

Analyst
© ReutersNoch scheint die Ursache unklar. Analysten in London untersuchen dies jetzt.
Ein mysteriöses Leck vor der Golf-Küste im Süden der USA bringt den britisch-niederländischen Rohstoffriesen Royal Dutch Shell in Erklärungsnot: Anleger fürchten eine neue Umweltkatastrophe. An der Londoner Börse geht die Aktie auf Talfahrt.

Nach der Entdeckung eines Ölteppichs in der Nähe zweier Shell-Bohrinseln im Golf von Mexiko ist die Aktie des Konzerns Royal Dutch Shell an der Börse kräftig unter Druck geraten. Wie das Unternehmen mitteilte, wurde der sich über mehrere Quadratkilometer erstreckende Ölfilm unweit der Bohrinseln Mars und Ursa entdeckt. Es gebe bisher aber keinerlei Hinweise, dass die Verschmutzung von den Bohrinseln ausgegangen sei, heißt es.

Doch die Aussichten auf mögliche Schadenersatzforderungen wie im Fall von BP und dem "Deepwater"-Desaster genügten: Ein Teil der Investoren zog sich eilig zurück: Die Shell-Aktie brach an der Londoner Börse zeitweise um fast fünf Prozent ein und erreichte im Verlauf ein Dreimonatstief von 2023,50 britische Pence. Nach den ersten Schreckreaktionen lag der Titel nur noch knapp 1,3 Prozent im Minus.

Obwohl noch nicht klar sei, ob das auf dem Wasser schwimmende Öl überhaupt von einem Shell-Projekt stamme, habe man vorsichtshalber ein Beobachtungsschiff zu der Stelle geschickt, erklärte ein Shell-Sprecher. Auch Hubschrauber sollen eingesetzt werden.

Nuke

Japan will erstmals nach Fukushima-Unglück zwei Atommeiler in Betrieb nehmen

Tokio. Die japanische Regierung hat erstmals nach dem Atomunfall im AKW Fukushima-1 es für notwendig befunden, zwei für Wartungszwecke stillgelegte Reaktoren des Atomkraftwerkes Ooi, das von Kansai Electric Power betrieben wird, wieder anzufahren, gab der japanische Wirtschaftsminister Yukio Edano am Freitag in Tokio in einer Pressekonferenz bekannt.
AKW Fukushima-1
© RIA NovostiAKW Fukushima-1
„Die Regierung geht von der Notwendigkeit aus, eine stabile Energieversorgung zu sichern. Auf ihrer Beratung waren sich vier Schlüsselminister darin einig, dass der dritte und der vierte Reaktor des AKW Ooi wieder angefahren werden müssen“, so Edano.

Das Hauptargument zugunsten dieser Entscheidung war der drohende Mangel an Strom in der Industrieregion Kansai, zu der Osaka und Kyoto gehören.

Crusader

Salafisten verteilen Koran

Die radikalen Salafisten gaben sich bei ihrer umstrittenen Koran-Aktion betont harmlos. Kritischen Fragen gingen sie aus dem Weg. Das hatte zur Folge, dass neugierige Passanten sich fragten, ob alles nur Panikmache der Regierung war.
salafisten, koran
© dpaKoranverteilung in Berlin.
Gefährliche Propaganda - das hatten Politiker und Behörden den Salafisten vorgeworfen. Wie in Berlin verteilen die radikalen Islamisten am Samstag in mehreren deutschen Städten kostenlose Korane. Am Potsdamer Platz standen etwa zehn bärtige Männer - umringt von etlichen Kameraleuten und Reportern - an einem Infostand. Eine Frau, die sich das Treiben aus einiger Entfernung anschaut, bringt es auf den Punkt: „Das alles kommt mir ziemlich aufgebauscht vor.

War die ganze Aufregung um die kostenlose Koranverteilung zuvor übertrieben? Politiker hatten Alarm geschlagen. Sie befürchten, dass Anhänger des salafistischen Netzwerkes „Die wahre Religion“ die Aktion für extremistische Ziele missbrauchen könnten. Die Chefin des Berliner Verfassungsschutzes, Claudia Schmid, hatte gewarnt: „Der Koran ist nur ein Mittel zum Zweck.“ Eigentlich ginge es um die Anwerbung junger Muslime. Diese könnten sich dann radikalisieren.