Das Kind der GesellschaftS


Che Guevara

Occupy-Bewegung begeht Guy-Fawkes-Tag in Großbritannien

Guy Fawkes
© History
London - Etwa 200 Demonstranten, die meisten von der Occupy-Bewegung, sind am Samstag in London zum britischen Parlament marschiert, um den Guy-Fawkes-Tag zu begehen. Mit Feuerwerken und Lagerfeuern wird in Großbritannien jedes Jahr an den Revolutionär erinnert, der am 5. November 1605 mit einigen Mitverschwörern das englische Parlament in die Luft sprengen wollte.

Viele Demonstranten am Samstag starteten an der Kathedrale St. Paul's, wo die Occupy-Bewegung seit Wochen ein Protestlager errichtet hat. Die Kundgebung verlief friedlich, vor dem Parlamentsgebäude war ein großes Polizeiaufgebot aufgezogen. Viele Demonstranten trugen Guy-Fawkes-Masken. Damit werde der Staat daran erinnert, dass seine Autorität von den Massen in Frage gestellt werden könne, sagte eine Bloggerin, Laurie Penny.

Light Sabers

Halloween: Mädchen bekam Drogen statt Süßigkeiten

Das Mädchen war in einer Gruppe Kinder unterwegs, um zu Halloween Süßigkeiten zu sammeln. Nach dem Fund der Drogen ermittelt nun die Polizei.
Halloween, jack-o-lanterns

Hamburg. Hamburger haben am Montagabend anlässlich Halloween einer Zehnjährigen Drogen gegeben. Die cannabisähnlichen Betäubungsmittel wurden später in der Tüte des Mädchens in einer Zigarettenschachtel entdeckt, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch.

Die Zehnjährige war im Stadtteil Eidelstedt in einer Gruppe Kinder unterwegs, um zu Halloween Süßigkeiten zu sammeln. Eine der Frauen, die die Kinder begleiteten, verständigte nach dem Fund die Polizei. Bisher haben die Beamten noch keine Anhaltspunkte von wem das Mädchen die Drogen erhalten hat.

Smoking

Eine Folge der weltweiten Krisen? Deutsche rauchen wieder mehr

Trotz aller Verbote: Die Bundesbürger lassen sich vom Qualmen nicht abhalten. Der Hersteller Reemtsma streicht ein sattes Umsatzplus ein - und klagt womöglich gegen härtere Einschränkungen.

Trotz der Rauchverbote in Gaststätten und anderer Einschränkungen greifen die Verbraucher verstärkt zur Zigarette. Im Zeitraum von Oktober 2010 bis September 2011 wurden in Deutschland 122,3 Milliarden Zigaretten geraucht, teilte der Hersteller Reemtsma am Dienstag in Hamburg mit. Das entspricht einem Wachstum von 2,4 Prozent.

Die Gründe für den Anstieg sind unklar. "Wir haben generell ein gutes Konsumklima", sagte Reemtsma-Manager Marcus T.R. Schmidt. Zudem werde das Geschäft witterungsabhängiger, seitdem viele Raucher vor die Tür müssen. Und das Wetter sei gut gewesen.

Light Saber

Anonymus-Splittergruppe will Facebook attackieren

Hacker aus dem Umfeld der Anonymous-Gruppe wollen an diesem Samstag den nächsten publikumswirksamen Angriff starten. Das geplante Opfer: Facebook. Das Ganze ist intern allerdings umstritten, zudem könnte die Aktion vor allem für eine Sache sorgen: genervte Internetnutzer. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur "Operation Facebook".

Facebook ist böse: Dies zumindest ist der Tenor eines Videos, das seit einigen Monaten im Netz kursiert. "Facebook verkauft Informationen an staatliche Einrichtungen und gibt heimlichen Zugriff auf Informationen an Bewachungsunternehmen. So können sie Menschen aus der ganzen Welt ausspionieren", heißt es dort.
Guy-Fawkes-Maske
© dpaGuy-Fawkes-Masken wurden zum Markenzeichen der Anonymous-Bewegung - inzwischen sind sie auch ein Symbol der weltweiten Occupy-Bewegung. Das Foto zeigt einen Protestierer im Camp vor der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt.

Für den 5. November haben Aktivisten unter dem Label des Hacker-Kollektivs Anonymous deshalb angekündigt, gegen das Netzwerk vorzugehen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur "Operation Facebook".

Bizarro Earth

Golf von Mexiko - Leere Netze nach der Ölpest

Dort, wo nach der Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" drei Monate lang etwa 780 Millionen Liter Öl ins Meer geflossen sind, erkranken nun Fische und Garnelen. Ein Zusammenhang scheint offensichtlich. Doch beweisen lässt er sich kaum.

Jeden Morgen fahren an der Küste Louisianas Trawler mit Schleppnetzen aus, um im Golf von Mexiko Garnelen zu fangen. Die Saison begann bereits Ende August und dauert bis Ende des Jahres. Es gibt derzeit nur ein Problem: Brachten die Krabbenfischer früher regelmäßig mehrere Tonnen Shrimps von einer Ausfahrt nach Hause, kommen sie heute oft mit fast leeren Booten zurück.
Krabbenfischen im Golf von Mexiko
© dpaKrabbenfischer im Golf von Mexiko, Mai 2010. Vor der Katastrophe im April brachten die Fischer regelmäßig mehrere Tonnen Shrimps nach Hause. Heute kommen sie oft mit fast leeren Booten zurück.

Die Sprecherin der Umweltbehörde des Staates Louisiana, Olivia Watkins, betont, dass endgültige Fangzahlen noch nicht vorliegen - und will sich deshalb nicht weiter äußern. Doch Clint Guidry, Präsident der Louisiana Shrimp Association, berichtet, die Fangmengen seien vielerorts um 80 Prozent gefallen.

Auch der Meeresbiologe James Cowan von der Louisiana State University sagt, der Einbruch der Garnelenfischerei sei unübersehbar. Fischer und fischverarbeitende Firmen stellen bereits Mitarbeiter frei, Großeinkäufer decken ihren Garnelenbedarf nicht mehr in Louisiana, sondern in Bundesstaaten wie Georgia, South oder North Carolina.

Blackbox

Hacker-Angriff auf "Datenkrake" Facebook?

Das Hacker-Kollektiv "Anonymous" hat für diesen Samstag einen Angriff auf Facebook angekündigt. Das Online-Netzwerk ist für die einen unverzichtbar geworden, für andere mutiert es zur gefährlichen Datenkrake.
anonymous, facebook
© DW/ap

Thilo Weichert dürfte mittlerweile der meistgehasste Mann im kalifornischen Menlo Park sein - der Name des schleswig-holsteinischen Datenschutzbeauftragten ist inzwischen auch am Stammsitz von Facebook ein Begriff. Denn Weichert hat Facebook herausgefordert - oder besser gesagt, dessen Fans. Der Datenschutzexperte kritisiert die so genannten "I like"-Buttons, die auf mittlerweile 250 Millionen Internetseiten weltweit vorhanden sein sollen.

Im Zentrum des Datennetzes: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg Alleine das Aufrufen einer Seite mit einem solchen "I like"-Button, so Weichert, spiele Facebook eine Menge an Daten zu. Man müsse dafür nicht einmal den Button anklicken. Letztlich lasse sich damit sogar das Surfverhalten von Menschen beobachten, die gar nicht Mitglied bei Facebook sind. Der Datenschutzbeauftragte sieht damit einen deutlichen Verstoß gegen die Datenschutzgesetze in seinem Land - und droht den Betreibern einer Internetseite mit einem solchen "I like"-Button mit einem hohen Bußgeld. Weichert steht damit - mehr oder weniger unbewusst - an der Spitze einer langsam wachsenden Bewegung, die sich gegen den anscheinend unstillbaren Datenhunger von Facebook wendet. Nicht das Netzwerk als solches oder soziale Netzwerke generell nehmen die Kritiker ins Visier, sondern ganz speziell das Verhalten des US-Konzerns und Weltmarktführers. Den Ruf als "Datenkrake" hat Facebook sich dabei mehr oder weniger redlich verdient.

Book

Grenzwissenschaftliche "Generationenbibliothek" gegründet

Die 2 Vorsitzenden der 'Generationenbibliothek'
© Andreas Kirchner, prae-astronautik.atDie beiden Vorsitzenden der "Generationenbibliothek", Alexander Knörr und Frank Grondkowski.
Berlin/ Deutschland - Am 28. Oktober 2011 trafen sich im Hotel Van der Valk Berliner Ring vierzehn grenzwissenschaftliche Forscher, Autoren und Verleger um den Verein "Generationenbibliothek e.V." zu gründen.

Den Hintergrund des Projekts erläutern die Gründungsmitglieder wie folgt:
"Die meisten Menschen, die sich für Grenzwissenschaften interessieren, werden von ihrem Umfeld und der Familie zwar geduldet aber doch in den meisten Fällen belächelt. Viele verstehen nicht, dass man sehr viel Zeit diesen Themen widmet. Ob dies Prä-Astronautik, Astronomie, UFO Forschung, Kryptozoologie, Geisterphänomene oder spirituelle Themen sind, sie werden durchweg eher abwertend von außen betrachtet.

Spätestens nach dem Tode des Freizeitforschers sind die über Jahrzehnte angesammelten Dokumente, Zeitschriftenartikel, Bücher, Schriftverkehr mit anderen Forschern, Bilder und vieles mehr dann für die Hinterbliebenen nicht mehr interessant und werden schlichtweg weggeworfen! Bücher werden noch bei Ebay verschachert, aber die wirklich wertvollen Manuskripte, Akten von Sichtungen und unheimlichen Begegnungen, die man selbst untersucht hat, Dokumente und Notizen werden meist entsorgt." Der gemeinnützige Verein "Generationenbibliothek e.V." wurde von aktiven Forschern, Autoren, Verlegern und interessierten Laien gegründet, um dies zu verhindern!

Bad Guys

Griechenland: "Mitte des Monats fehlt das Geld fürs Essen"

Junge Griechen wie Christina Baniotopoulou sind wütend - und wollen das Land verlassen

Christina Baniotopoulou studiert Psychologie in Thessaloniki. Als Studentin habe man meistens wenig Geld. Doch vielen ihrer Altersgenossen gehe es wirklich schlecht, sagt die 21-Jährige. Keine Perspektive, kein Job. "Spätestens Mitte des Monats wissen viele nicht mehr, wovon sie noch ihre Lebensmittel bezahlen sollen", sagt Christina.

Sie und viele jungen Griechen sind wütend. Nicht nur auf den Ministerpräsidenten Papandreou. Auf die ganze politische Klasse in Griechenland. Darauf, dass die ihr Land kaputt gewirtschaftet haben. Aber bei all der Wut herrscht vor allem eines: Verzweiflung. Darüber, dass Akademiker, die mit einem gut bezahlten Job ins Berufsleben gestartet sind, heute nur noch 500 Euro Gehalt im Monat bekommen. Von denen sie nicht leben, geschweige denn eine Familie ernähren können. Und am Ende auch Verzweiflung darüber, wie Griechenland jemals all das Geld zurückzahlen soll, das es sich geliehen hat.

Was muss passieren? Christina hat einen ungewöhnlichen Vorschlag. Schuldige seien nicht die EU oder der Euro. Griechenland müsse raus aus dem Internationalen Währungsfonds. Dass Griechenland überhaupt erst so viele Schulden machen konnte, hätte das Land in diese Krise gestürzt. Das zeigten Länder wie Argentinien und Ecuador, denen es besser gehe, seitdem sie den IWF verlassen hätten. In Griechenland hingegen seien die Steuern ins Unermessliche gestiegen, die Gehälter reichten nicht mehr zum Leben.

Megaphone

Schmutzige Wissenschaft: Psychologie-Professor des Betrugs überführt

Um möglichst rasch in die Schlagzeilen zu gelangen, gibt es für einen Wissenschaftler ein einfaches Rezept: Führe eine Studie zu einem ideologisch aufgeladenen Thema durch! Daran hielt sich jahrelang auch der niederländische Psychologe Diederik Stapel, der 2002 als Professor für Kognitive Sozialpsychologie an die Universität Groningen berufen wurde und 2010 den Posten des Dekans an der Tilburg School of Social and Behavioral Sciences übernahm.

Im April 2011 veröffentlichte er gemeinsam mit einem Kollegen im US-Fachblatt Science einen Artikel, worin es heißt, dass eine schmutzige Umgebung die Benutzung von Stereotypen sowie ein diskriminierendes Verhalten fördere. Auf dem Hauptbahnhof von Utrecht, der wegen eines Streiks mit Müll übersät war, hatten die Forscher zuvor 40 Niederländer gefragt, was sie über Homosexuelle und Muslime dächten. Eine Woche später wiederholten sie die Befragung auf dem mittlerweile gesäuberten Bahnhof. Bei Anwesenheit von Schmutz und Unordnung, so resümierte Stapel, seien Homosexuelle und Muslime viel stärker mit negativen Eigenschaften belegt worden als in einer sauberen Umgebung.

Zeitungen auf der ganzen Welt griffen diese »Botschaft an die Politik« sofort auf. Focus und Spiegel berichteten darüber ebenso ausführlich wie die »Frankfurter Rundschau« und die »Neue Zürcher Zeitung«. Inzwischen jedoch ist die ganze Studie, die vielleicht sogar Bedenkenswertes enthält, wertlos geworden. Denn nachdem Stapel von einigen jungen Kollegen der Datenfälschung verdächtigt worden war, setzte die Universität Tilburg einen Untersuchungsausschuss ein, der diesen Vorwurf jetzt bestätigt hat.

Che Guevara

Oakland, USA: "Occupy"-Aktion legt Hafen lahm

Mit einem Generalstreik und Besetzungen demonstrieren Tausende in Oakland unter dem Banner der Occupy-Bewegung gegen die Macht der Finanzmärkte. Der wichtige Handelshafen muss seinen Betrieb einstellen. In der Nacht muss die Polizei eingreifen. In London feiern Protestler einen Erfolg: Die Zelte vor der St. Paul's Cathedral dürfen bis Januar bleiben.
demonstranten
© APFriedlich besetzten die Demonstranten den Hafen von Oakland und legten damit den Verkehr dort lahm.

Im kalifornischen Oakland haben tausende Menschen gegen die Macht der Banken protestiert und dabei den Hafen der Millionenstadt lahmgelegt. Sie blockierten Zufahrtsstraßen und errichteten Sperrzäune. Die Operationen des fünftgrößten Hafens der USA kamen zeitweise fast vollständig zum Erliegen.

Die Aktion der Anti-Wall-Street-Bewegung verlief tagsüber friedlich. In der Nacht kam es allerdings zu Ausschreitungen. Der San Francisco Chronicle nannte die Zustände chaotisch. Demnach marschierten Dutzende Maskierte durch die Innenstadt, brachen in ein leerstehendes Gebäude ein, schlugen Fensterscheiben ein, versprühten Graffiti und legten Feuer. Polizisten in Kampfausrüstung seien schließlich mit Tränengas gegen die Gruppe vorgegangen. Viele Vandalen seien festgenommen, drei von ihnen verletzt worden. Nur eine kleine Gruppe von Demonstranten habe randaliert und Sachschaden angerichtet, beschwichtigte Oaklands Bürgermeisterin Jean Quan.